Wenn Frauen kochen
öffentlichen Platz Tennis spielen …?«, fragte Troy. »Wenn dich nun jemand erkennt … bist du dafür bereit?«
»Lass es uns herausfinden.« Hannah juckte es in den Fingern, etwas zu tun, worin sie besser war als Troy.
Er fuhr weiter bis zur nächsten Ampel. »Also gut, du hast mich überredet«, stimmte er zu, obwohl sie gar nichts mehr gesagt hatte. Troy wendete den Wagen und fuhr zurück zum Tennisplatz.
»Aber kein Match«, sagte er und schloss den Wagen ab. »Wir schlagen den Ball ein bisschen hin und her. Ich muss in die Stadt zurück. Wir stehen kurz vor dem Abschluss mit einem neuen Investor.«
»Natürlich«, versicherte Hannah. »Aber wir zählen die Punkte. Wozu sich sonst die Mühe machen?«
»Weißt du was?«, fragte Troy. »Es war immer schon mein Traum, einmal Hannah Joy Levine zu schlagen.«
»Das wird dir nicht gelingen.« Sie zog eine Schlägertasche aus dem Kofferraum und hängte sie sich über die Schulter.
»Kannst du dir die Begeisterung der Massen vorstellen, wenn mir das gelingt?«
»Hier gibt es keine Massen.«
»Was ist mit denen da?« Er zeigte auf eine Gruppe von sechs oder sieben Kids, die zwischen zehn und zwölf Jahren sein mussten und auf dem Platz herumlungerten.
»Seid ihr hier, um zu spielen?«, rief Hannah und übte ein paar Aufschläge, während Troy neben ihr stand.
Die Kids zuckten mit den Schultern. Sie hatten anscheinend nur einen einzigen altersschwachen Holzschläger.
»Kommt mal her«, rief Hannah ihnen zu.
»Du warst wirklich fünfzehn Jahre lang zu Hause eingekerkert«, sagte Troy. »Heutzutage spricht man keine fremden Kids an.«
Pam! Hannah schlug den nächsten Ball. In Wirklichkeit war es noch viel besser als in ihrer Vorstellung.
»Sie sind schnell, Lady«, sagte einer der Jungs und kam näher. »So wie Venus.«
»Ja«, stimmte Hannah zu. »Und früher war ich noch schneller.«
»Wow.« Die Kids waren sichtlich beeindruckt.
»Der Typ hier will unbedingt von mir besiegt werden«, sagte Hannah und zeigte auf Troy.
»Ha!« Troy sah die Kids an und schüttelte den Kopf. »Das wird nicht passieren.«
»Sie haben aber eine Menge Schläger«, sagte das kleinste Mädchen aus der Gruppe. »Warum haben Sie die alle mitgebracht?«
Hannah sah erst die Kids an, dann Troy und dann wieder die Kids.
»Zum Verteilen«, sagte sie, öffnete den Reißverschluss der Tasche und holte noch zwei Schläger heraus. »Nur geliehen. Jeder hat einen Versuch. Einverstanden?« Die letzten Worte waren an Troy gerichtet.
»Alles bestens«, versicherte er.
»Lass uns mit den Schlägen beginnen. Alle stellen sich auf die Linie am Netz!«
Die Kids kamen in Bewegung und verursachten dabei mehr Lärm, als man für möglich gehalten hätte. Wie eine Herde Elefanten.
»Nach hinten lehnen und durchziehen«, sagte Hannah und marschierte hinter den Kindern auf und ab wie ein Feldwebel. Sie fuchtelte mit dem Arm über ihrem Kopf und signalisierte Troy, auf die andere Seite zu gehen.
»So«, sagte sie und legte die Hand auf die eines kleineren Mädchens. »So musst du den Schläger halten. Und wenn der Ball über das Netz geflogen kommt, dann schmetterst du ihn mit aller Kraft zurück.«
Das kleine Mädchen kicherte. »Sie sind lustig.«
»Ich kann auch ganz gut Tennis spielen«, sagte Hannah. »Wer ist der Nächste? Stellt euch in einer Reihe auf und schlagt die Bälle zurück, wie sie übers Netz kommen. Troy, Aufschlag!«
Sie spielten so lange, bis sogar Hannah ein wenig erschöpft war. Dabei hatte sie gedacht, sie würde nie genug bekommen, als sie vor einer Weile diesen Platz betraten. Zögernd gaben die Kids ihr die Schläger zurück.
»Danke«, sagten sie.
»Bist du jetzt zu müde zum Autokaufen?«, zog Troy Hannah auf.
»Ich bin noch nicht bereit, meinen Miata einzutauschen«, erklärte sie und packte die Schläger zurück in die Tasche. »Noch ein paar Trainingsstunden und wir besiegen diesen Angeber. Nächste Woche um dieselbe Zeit?«, fragte sie die Kids.
»Das lasse ich mir um nichts auf der Welt entgehen«, antwortete Troy. »Aber dann bringe ich meinen eigenen Schläger mit.«
Am Rand des Spielfelds brachen die »Massen« in lautes Jubeln aus.
Gus hörte das Hupen vor ihrem Haus. Den Koffer hinter sich herziehend eilte sie nach draußen. Sie hatte ein luftiges blaues Kleid an und eine leichte Baumwollstola um die Schultern geschlungen. Es war eine ziemliche Herausforderung gewesen, die passende Kleidung für das heutige Ereignis zu finden. Sie hatte
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