Wenn Frauen kochen
ich weiß, dass ihr auch die zwei noch anstehenden Folgen zu einem Erfolg machen werdet.«
Alle hörten gespannt zu, was der Präsident zu sagen hatte. Würde es eine neue Staffel geben?
»Wir haben noch zwei Folgen vor uns, und Gus hat mir bereits erzählt, dass es dabei um eine Auswahl an beliebten Familienthemen geht«, sagte er. »Außerdem habe ich soeben erfahren, dass Gus’ Tochter Sabrina diesen wundervollen jungen Mann hier, Billy, heiraten wird. Den ich übrigens gerade erst kennengelernt habe.«
Alle lachten gemeinsam mit Alan. Schließlich war er der Chef.
»Aber was die meisten von euch nicht wissen, ist …«
Cast und Crew neigten gespannt die Köpfe vor.
»… dass ich die laufende Staffel um eine weitere Folge ergänzt habe«, rief Alan und hob sein Punschglas hoch, wobei
seine Manschette ein paar Tropfen abbekam. Er ignorierte das allgemeine Aufstöhnen. »Die Idee ist geradezu genial, wenn ich das mal so sagen darf: Als Ende unserer Staffel werden wir live eine Hochzeit feiern. Das wird ein wahres Quotenfeuerwerk geben!«
Und dann setzte er sein Punschglas an und trank es bis auf den letzten Tropfen leer.
27. Kapitel
Es regelte sich alles. Letztlich. Schnell noch ein Pfefferminz in den Mund gesteckt und sie war startklar. Schlechter Atem ginge auf keinen Fall. Sie hatte den Anruf vor drei Tagen erhalten, aber bisher ganz vergessen, Gus davon zu erzählen. Andererseits teilte sie jetzt schon lange genug sämtliche Aufmerksamkeit mit Gus, und es war an der Zeit, das Rampenlicht für sich allein zu bekommen.
»Hallo Carmen!«, begrüßte sie eine Frau mit kurzem blondem Haar, die einen Kopfhörer trug. »Wir haben schon auf Sie gewartet. Diane und Robin freuen sich darauf, Sie kennenzulernen.«
In ihren knallroten Christian-Louboutin-Slingbacks (deren eindrucksvolle Absätze sie zehn Zentimeter größer machten) betrat Carmen triumphierend die Kulisse von Good Morning America . Sie murmelte ein paar zustimmende Worte, als Robin sie darauf ansprach, wie bedauerlich es sei, dass Gus sie nicht begleiten konnte. Und als Diane erwähnte, dass der Verlust des vielen Geldes Gus Simpson auf die Titelblätter der Klatschmagazine katapultiert habe, verriet Carmens Miene rein gar nichts.
»Ihre Kochbücher verkaufen sich jetzt wie verrückt«, sagte Diane. »Im Buchladen bei mir um die Ecke kommen sie gar nicht mit dem Bestellen nach. Das weiß ich aus eigener Erfahrung - ich wollte mir nämlich eins holen.«
»Ja«, meldete sich der quirlige Supervising Producer zu Wort. »Sie haben wirklich Glück, bei einer der besten in dem Business lernen zu können. Können wir loslegen?«
»Gus?« Oliver betrachtete sie. »Bist du wach?« Sie hatte noch geschlafen. Es war achtzehn Jahre her, seit sie neben einem Mann wach geworden war. Besorgt schossen ihr allerlei Fragen durch den Kopf: Hatte sie etwa geschnarcht? Hatte sie Druckfalten vom Kissen im Gesicht? Oder - noch schlimmer - echte Falten, die wie ein Leuchtschild auf ihr Alter hinwiesen? Sicherheitshalber hielt sie den Mund geschlossen - bestimmt roch ihr Atem schlecht. Sie hätte sich gern ein bisschen frischgemacht, war aber noch nicht so weit, in ihrem Nachthemd vor Oliver herumzustolzieren. Er hatte ganz eindeutig nicht mit derartigen Bedenken zu kämpfen, denn er trug lediglich ein Handtuch, das er sich locker um die Hüften geschlungen hatte. Sein Oberkörper war nackt und sah ziemlich verlockend aus.
»Du bist wunderschön«, sagte er und näherte sich ihrem Mund, um sie zu küssen.
»Mm«, murmelte sie und presste die Lippen aufeinander. Wenn sie doch nur früher aufgewacht wäre und sich schon die Zähne geputzt hätte. Aber sie hatte das alles nicht geplant. Gestern Abend hatten sie sich in ihrem Wohnzimmer zusammen einen Film angesehen. Sie kuschelten auf dem Sofa, ihre Füße auf seinem Schoß. Er hatte ganz sanft ihre Zehen massiert, dann die Knöchel, sie zärtlich geküsst und dann weitergemacht mit der Massage. Gus war unter der Liebkosung durch seine starken Hände förmlich dahingeschmolzen. Sie hatte sich nicht gesträubt, als er sie an sich zog und auf seinen Schoß setzte.
Sie hatte sich nicht sträuben wollen.
Stattdessen knöpfte sie sein Hemd auf, konnte es kaum erwarten,
die nackte Haut unter ihren Händen zu fühlen, dass sie schließlich in ihrem unbeholfenen Eifer einen Knopf abriss. Er sprang in hohem Bogen davon.
»Oh!« Gus errötete vor Verlegenheit, weil ihre mangelnde Übung so offensichtlich
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