Wenn Frauen kochen
am nächsten Tag losgezogen und hatte in sämtlichen Büros Basketballkörbe anbringen und im Konferenzzimmer einen Billardtisch aufstellen lassen. Mit der hölzernen Abdeckplatte funktionierte er auch perfekt als Besprechungstisch.
Er verfolgte mit den Augen, wie sich der gelbe Ball langsam senkte … und direkt auf Gus Simpsons perfekt frisiertem Kopf landete.
»Huch!«
»Oh Gus, das tut mir leid.« Dann grinste Troy. »Du gibst einen guten Verteidiger ab. Kleines Spielchen, wer als Erster einundzwanzig Punkte hat?«
Sie stellte die Handtasche ab, zog den Wintermantel aus und klopfte ein paar Schneeflocken ab.
»Nein, danke«, sagte sie und musterte ihn von oben bis unten. Ohne sich hinzusetzen, fuhr sie fort: »Du bist dünn geworden.«
»Ich arbeite an meinem Waschbrettbauch.«
»Aha. Aber mit den Tränensäcken unter den Augen siehst du nicht gerade aus wie das blühende Leben.«
»Ich arbeite momentan ziemlich viel.«
»Du solltest bald mal zum Abendessen vorbeikommen. Wie wäre es mit Sonntag?«
Troy stand auf, kam um den Schreibtisch herum und zog einen Stuhl hervor. Erst dann setzte sich Gus hin.
»Ich würde ja kommen, Gus, aber mein Gefühl sagt mir, dass Sabrina auch eingeladen ist, so wie die beiden letzten Male.«
»Aber ich hab dir doch gesagt, dass das ein Versehen war.«
»Einmal ist ein Versehen. Zweimal ist Dummheit - meinerseits.«
»Eine Mutter versteht nun mal etwas von solchen Dingen, Troy. Ihr beide wart etwas Besonderes.«
Er verschränkte die Arme und presste die Zähne aufeinander. »Ich bin heute nicht in der Stimmung dafür, Gus. Wir sind an einem wichtigen Vertrag dran, und ich habe keine Zeit, mir Geschichten über Sabrina Simpsons verrückte Romanzen anzuhören.«
»Aber Troy, sie trifft sich mit irgend so einem Bill, der absolut nicht zu ihr passt …«
»Nicht mein Problem.«
»Es ist dein Problem. Du bist perfekt für Sabrina. Und du liebst sie!«
»Ich habe an dem Tag aufgehört, deine Tochter zu lieben, als sie mir mein Leben in einer Einkaufstüte in die Hand drückte.«
Gus stutzte. Dann lachte sie. »Troy«, sagte sie ruhig. »Du bist ein miserabler Schauspieler.« Sie betrachtete ihn einen Moment lang schweigend. »Was ist nun mit dem Abendessen?«, fragte sie dann.
»Nein.«
Gus hob abwehrend die Hände und seufzte. »Also gut, Schluss damit für heute. Eigentlich bin ich auch hier, weil ich deine Hilfe brauche.«
»Gus!«
» Nicht wegen Sabrina.«
Troy ging um den Tisch herum zu seinem Sessel und setzte sich. »Also gut. Was brauchst du?«
»Dass du dein Hirn als Werbefachmann einschaltest und meine Show aufmöbelst.«
Troy stieß einen Pfiff aus. »Ich bin jetzt Unternehmer. Und du bist eine Ikone des Kochfernsehens, Mrs Simpson.«
»Und kurz davor, ausgebootet zu werden, wenn ich die Show keiner Verjüngungskur unterziehe.«
»Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?«
Gus hatte nichts von dem Lächeln ihrer Tochter im Gesicht, als sie Troy jetzt fest ansah. Dafür aber sorgenvolle Falten auf der Stirn. Diese Frau hier in seinem Büro war zweifellos sehr besorgt.
Troy schnaubte hörbar und schicksalsergeben. Dann öffnete er eine Schublade auf der rechten Seite seines Schreibtisches - die war glücklicherweise frei von Schaumstoffbällen - und holte einen gelben Notizblock heraus.
»Dann lass uns mal überlegen. Schnelle Gerichte?«
»Ist schon da gewesen.«
»Ausgefallene Zutaten?«
» Iron Chef. «
»Schon gut, schon gut. Vielleicht müssen wir ja nicht total originell sein. Nur eine andere Herangehensweise - eine Drehung weg von dem, was du bisher getan hast«, überlegte Troy. »Wie wär’s mit einer Livesendung, Gus?«
»Emeril ist live.«
»Richtig. Und bei ihm hat es funktioniert. Er ist bekannt für seinen Slogan: Shazam!«
»Das war Captain Marvel. Emeril sagt immer: ›Bam!‹«
Troy nickte nachdenklich. »Und wie lautet dein Slogan?«
Gus wirkte etwas verstimmt. »Ich habe keinen.«
»Mir scheint, als hätten wir unser erstes Problem eingegrenzt.«
»Du glaubst also, dass die Zuschauer einschalten, wenn ich live auf Sendung bin und ›Wham!‹ statt ›Bam‹ sage?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Gus, du musst aufhören, das alles so persönlich zu nehmen. Niemand behauptet, dass mit der Person Gus Simpson etwas nicht stimmt. Das Problem ist die Persönlichkeit Gus Simpson.«
Gus sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
»Ich bin nun mal einfach nur ich selbst!«
Troy lächelte. »Nein, bist
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