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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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willst.«
    »Du weißt nicht, wie es ist, wenn man sich abrackern muss.«
    Gus wurde wütend und ihre Wangen bekamen rote Flecken. »Ich habe alles für euch beide getan.«
    »Dann tu doch zur Abwechslung mal etwas weniger«, erklärte Aimee ruhig. »Wir mussten vielleicht nicht deine Probleme durchstehen, aber wir hatten unsere eigenen.«
    »Hey Simpsons.« Oliver steckte den Kopf in den Vorratsraum. »Die Suppe steht auf dem Herd.«
    »Ist die etwa schon fertig?«
    »Sie wird so langsam, aber ich fühle mich da draußen so allein. Kommt raus und assistiert mir.«
    Gus sah ihn streng an.
    »Ich meinte natürlich, kommt raus und lasst mich euch assistieren.« Oliver grinste.
    Gus marschierte in Richtung Herd davon.

    »Oliver?«, fragte Aimee und hielt ihn am Ärmel fest. »Sie haben unseren Streit mit angehört, stimmt’s?«
    »Ein Küchenassistent genießt und schweigt«, antwortete er. »Außerdem hat Carmen gerade auf meinem Handy angerufen und gesagt, dass sie es nicht schafft, heute herzukommen. Ich schätze mal, damit wäre das letzte bisschen Geduld deiner Mutter aufgebraucht - und ich hatte gehofft, es wäre noch was für die nächste Livesendung übrig.«

Zu viele Köche

12. Kapitel

    Acht Tage später war das gesamte Team in Gus’ Küche versammelt: Oliver in violetter Kochjacke, Carmen in weinrotem Wickelkleid, Sabrina in graugrünem Rock und passendem Pullover, Aimee in steifgebügelter weißer Bluse und anthrazitfarbener Hose, Troy in dunkelblauem Hemd mit riesigem Sticker, auf dem in roten Buchstaben stand: »Sabrina war meine Freundin.« Nicht schlecht, dachte Porter, für ein Team, das sich weigerte, Kleidungsanweisungen zu befolgen.
    Alle saßen mitten zwischen den Kameras - sehr zum Ärger der Kameraleute - und warteten auf Gus, die mit Hannah oben war, um sich angeblich fertig zu machen. Porter kam mit seinem Zeitplan ins Schleudern. Allerdings war er nicht wirklich beunruhigt, weil Gus noch nicht heruntergekommen war. In all den Jahren ihrer Zusammenarbeit hatte sie ihn noch nie hängenlassen, und er bezweifelte, dass sie jetzt damit anfangen würde.
    Eine Etage höher saß Gus auf dem gepolsterten Fenstersitz ihres Schlafzimmers und wartete auf Hannah. Gus gab sorgfältig acht, ihre smaragdgrüne Bluse und die weit geschnittene dunkle Hose nicht zu verknittern oder ihren perfekt gefönten Bob durcheinanderzubringen - ihr Markenzeichen. Hannah, im grauen Trainingsanzug aus Nickistoff, hatte sich aufs Bett gelegt. Sie wollte nicht runter zu den anderen.

    »Du wärst unauffälliger, wenn du dich nicht wie ein Sportler anziehen würdest«, betonte Gus. »Versuch’s doch mal mit einem Rock oder etwas in der Art.«
    »Eine kurze weiße Schürze vielleicht?« Hannah schnappte sich ein Kissen und legte es sich auf den Kopf »Ich hätte nie mit dieser Fernsehgeschichte anfangen sollen.«
    »Ich weiß, wie gern du Heilbutt isst«, sagte Gus mit beruhigendem Ton. »Hannah, es wird heute ganz leicht sein: Heilbutt im Zucchinimantel, grüne Bohnen und Kartoffelauflauf. Dazu ein weißer Sangria.«
    Gus liebte es, über Essen zu sprechen. Wenn sie nachts nicht schlafen konnte, dann las sie sich laut Kochbücher vor, bis sie sich entspannte.
    »Sangria? Ist das nicht etwas Spanisches?«, kam es gedämpft durch das Kissen hindurch. »So wie Carmen?«
    »Entgegen aller Behauptungen liebe ich spanisches Essen«, erklärte Gus. »Nur mit Carmen habe ich ein paar Probleme. Was aber nicht heißt, dass ich nicht hier und da Kompromisse eingehen kann. Wir verwenden heute aus Santoña importierte Anchovis und würzige Paprika.«
    »Anchovis? Ich hasse Anchovis!«
    »Das behaupten alle.« Gus ging zum Bett, um das Kissen von Hannahs Gesicht zu nehmen. »Und dann wissen sie nicht einmal, was sie da gerade essen. Man muss immer erst probieren, bevor man etwas ablehnt.«
    »Reden wir immer noch übers Essen?«
    »Wenn du bei der Sendung nicht mitmachen willst, dann ist das für mich in Ordnung«, sagte Gus. »Obwohl ich dich lieber dabeihätte.«
    »Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll«, erklärte Hannah. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie gern ich mich jetzt zu Hause verkriechen würde. Aber ich hasse es, zu kneifen.«

    Gus sah sie sonderbar an.
    »Was ist?«
    »Es ist nur … nichts«, sagte Gus.
    »Ich hasse es, Dinge hinzuschmeißen«, fuhr Hannah fort. »Weißt du, was mein Vater immer gesagt hat? ›Einmal Versager, immer Versager.‹«
    »Hannah, du hockst sowieso den ganzen Tag zu Hause. Tag und

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