Wenn Frauen kochen
mitten in der Nacht ist.«
Carmen kicherte. »Gefällt mir!«
»Sex ist nicht gerade mein typisches Thema«, sagte Gus. »Ich bin zwar nicht abgeneigt, aber auch nicht dafür.«
»Aber denk doch nur mal an diese SaTroy-Sache«, sagte Porter. »Das ist perfekt, Oliver. Backt simple Pfannkuchen, aber nennt sie »sexy Pfannkuchen« oder wie auch immer.«
»Ich dachte ehrlich gesagt mehr an etwas wie »kleine Frühstücksleckerbissen««, erklärte Gus. »Du weißt schon, Frühstück als Appetizer.«
»Klasse Idee«, stimmte Porter zu. »Aber lass uns das mit Sex verkaufen, oder besser … Romantik. Schwächt es ein bisschen ab und sagt, es gehe um Liebe.«
Sie einigten sich sogar darauf, dass es keine weiteren Überraschungszutaten mehr gäbe. Gus traute dem Braten allerdings nicht so ganz. Dann verständigten sie sich über ein Menü aus Pfannkuchen mit Obstkompott und frisch aufgeschlagener Sahne, spanischem Omelette und einem köstlichen BlutorangenSekt. Es gefiel Gus, eine Folge über all die Klassiker zu machen, und sie verspürte wieder neue Begeisterung. Sie hatte sich sogar mit Porters Preisausschreiben abgefunden und erklärte sich bereit, heute die Gewinnerin bekanntzugeben: Priya Patel aus New Jersey. Im Grunde liebte Gus es einfach, auf Sendung zu sein. Die heutige Show bildete da keine Ausnahme.
»Bitte alle auf die Plätze«, rief sie, als führte sie Regie bei einem Highschool-Musical. Troy war in blauem T-Shirt mit dem Aufdruck »FarmFresh für Schulen« auf Brust und Rücken erschienen. Aimee trug Schwarz auf Schwarz, Carmen eine Bluse mit etwas zu tiefem V-Ausschnitt, und Oliver eine blaue Kochjacke (wie viele Kochoutfits besaß dieser Mann eigentlich?, fragte sich Gus). Sie selbst erschien in einer langen Tunika Strickjacke über engem T-Shirt und einer dark-washed Jeans.
Gus zog sich für die Sendung nie leger an, aber nach einem Besuch der Website, von der Porter ihr erzählt hatte, hatte sie sich ziemlich geschmeichelt gefühlt von dem Wunsch, »Gus’ Hintern zu sehen«. Es war nun mal verdammt lange her, dass jemand ein derartiges Anliegen geäußert hatte.
Obwohl sie natürlich mit der Strickjacke viel Stoff um sich hatte, war es der Gedanke, der zählte. Sie fühlte sich begehrenswert. Und es machte Spaß.
Diese Sendung wurde zu ihrer bislang erfolgreichsten. Dazu trug sicher auch bei, dass Sabrina mysteriöserweise durch Abwesenheit glänzte. Hannah hockte wie beim letzten Mal auf einer Kiste mit Equipment hinter der Kameracrew.
»Hol mehr Kartoffelchips, Oliver«, rief Carmen, die eine Tüte aufriss und sich sofort welche in den Mund steckte. »Nur eine Handvoll für mich«, sagte sie in die Kamera. »Die anderen sind für meine neue Variante einer wunderbaren kulinarischen Tradition aus meinem Land, dem spanischen Omelett, oder Tortilla de patatas , wie wir zu sagen pflegen. Also gut, noch eine Handvoll für mich.« Carmen zeigte auf ihren vollen Mund, und Gus nahm den Hinweis auf.
»Meiden Sie gewürzte Kartoffelchips - nehmen Sie auf keinen Fall die mit Geschmacksrichtung ›Barbecue‹«, warnte sie. »Lediglich gute, einfache Chips, am besten fettarm aus dem
Backofen. Sie müssen die Chips zerdrücken«, erklärte sie gerade, als ihr ein lauter Knall einen gehörigen Schrecken einjagte. Gus blickte in die Kamera und verdrehte genervt die Augen.
»Du musst die Tüte erst aufreißen«, sagte sie und zeigte dann auf Troy, der den Inhalt einer ganzen Tüte Chips über die Arbeitsplatte verstreut hatte.
»Uuups«, rief er laut. »Tschuldigung.«
»Verrühren Sie dann die Chipskrümel mit den Eiern«, mischte sich Carmen wieder ein.
»Die Chips sollen sich ein paar Minuten lang vollsaugen«, sagte Gus. »Und dann bitten Sie den großen glatzköpfigen Mann in Ihrer Küche, etwas Öl in einer Bratpfanne zu erhitzen.«
»Während des folgenden Werbeblocks fangen wir schon mal an zu backen. Nach der Pause zeigen wir Ihnen dann, wie es weitergeht«, sagte Carmen. »Sie werden keine Minute unseres sexy Sonntagabend-Brunches verpassen wollen.«
»Perfekt, Leute!«, rief Porter. »Ist klasse, euch zusammenarbeiten zu sehen.«
Nach der Pause stand nichts Schwieriges auf dem Programm, sodass sich diese Folge von Esst, trinkt und genießt weniger chaotisch entwickelte als die vorherigen.
Aimee schüttete versehentlich Salz statt Zucker in die Fruchtsauce und schaffte es tatsächlich, das Gleiche noch einmal zu tun und die nächste Ladung ebenfalls zu ruinieren.
»Mach dir deshalb
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