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Wenn Frauen zu sehr lieben

Wenn Frauen zu sehr lieben

Titel: Wenn Frauen zu sehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Norwood
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leiden, dann würden sie von Schuldgefühlen und Gewissensbissen überwältigt werden. Andererseits verhindert eben diese Verleugnung auch, dass sie die volle Tragweite ihrer Probleme erkennen und die notwendige Hilfe suchen.
    Sie müssen davon ausgehen, dass Sie sich in einer schlimmeren Situation befinden, als Sie sich momentan eingestehen mögen, und dass Ihre Krankheit immer weiter voranschreitet. Sie müssen akzeptieren, dass Sie angemessene Behandlung brauchen und dass Sie mit der Krankheit nicht allein fertigwerden können.
    Welche Folgen hat dieser Schritt?
    Viele Frauen fürchten, ihre Beziehung könnte durch die Entscheidung, Hilfe zu suchen, zerstört werden. Dies muss jedoch nicht unbedingt der Fall sein. Sollten Sie diesen Schritten folgen, so garantiere ich Ihnen, dass es mit Ihrer Beziehung entweder vorwärts oder zu Ende gehen wird. So wie sie ist, bleibt sie nicht – genauso wenig wie Sie selbst «die Alte» bleiben.
     
    Eine andere gefürchtete Folge ist, dass das Geheimnis herauskommt. Hat eine Frau erst einmal ernsthaft Hilfe gesucht, bereut sie diesen Schritt nur selten, aber die vorausgehende Angst kann gewaltig sein. Ob ihre Probleme nur unerfreulicher und unangenehmer Natur sind oder gravierend, ja sogar lebensbedrohlich, spielt bei ihrer Entscheidung für oder gegen Hilfe von außerhalb keine Rolle. Entscheidend dabei ist einzig und allein, wie groß ihre Angst ist (und manchmal auch ihr Stolz), nicht aber das Ausmaß oder die Schwere ihrer Probleme.
    Viele Frauen sehen noch nicht einmal, dass sie die Möglichkeiten haben, Hilfe zu holen; dies scheint ihnen ein unnötiges Risiko in einer ohnehin schon gefährlichen Situation zu sein. «Ich wollte ihn nicht wütend machen» ist die klassische Antwort der geprügelten Ehefrau auf die Frage, warum sie nicht die Polizei gerufen hat. Eine tiefe und umfassende Furcht davor, die Situation damit zu verschlimmern, aber paradoxerweise auch die Überzeugung, eben diese Situation noch immer unter Kontrolle zu haben, halten sie davon ab, von der Polizei oder anderen Menschen Hilfe zu erbitten. Dasselbe lässt sich auch anhand eines weniger dramatischen Beispiels verdeutlichen. Eine frustrierte Ehefrau möchte, dass alles beim Alten bleibt, weil die kalte Gleichgültigkeit des Mannes ihr gegenüber «doch nicht so schlimm» ist. Sie redet sich ein, dass er im Grunde ein guter Kerl ist – schließlich weist er nur wenige der negativen Charakterzüge auf, die sie in den Ehemännern ihrer Freundinnen sieht. Und so findet sie sich damit ab, dass sie kein Sexualleben mehr hat, dass er sie immer dann entmutigt, wenn sie Begeisterung an den Tag legt, dass er sich in jeder freien Minute, die sie gemeinsam zu Hause verbringen, mit Sport beschäftigt. Ihr Verhalten hat mit Toleranz allerdings nichts zu tun. Es ist vielmehr ihr fehlendes Vertrauen darein, dass die Beziehung ihre Weigerung überleben würde, weiterhin geduldig auf seine Zuwendung zu warten, die er ihr ohnehin nie gewähren wird, und es ist sogar noch mehr: die fehlende Überzeugung nämlich, dass sie mehr Glück verdient, als ihr zuteil wird. Dies ist ein wichtiger Aspekt des Genesungsprozesses. Verdienen Sie etwas Besseres als Ihr gegenwärtiges Leben? Was sind Sie bereit zu tun, um zufriedener und glücklicher zu werden? Fangen Sie ganz von vorn an; suchen Sie Hilfe.
    2. Machen Sie Ihre eigene Genesung zur absoluten Priorität in Ihrem Leben.
    Was bedeutet das?
    Ihre eigene Genesung zur absoluten Priorität machen heißt, dass Sie sich dafür entscheiden, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sich selbst zu helfen – ganz gleich, was dafür erforderlich ist. Falls Ihnen das zu extrem klingt, dann denken Sie einen Moment lang darüber nach, wie weit Sie gehen würden, um
ihn
dazu zu bringen, sich zu ändern, um
ihm
zu helfen, gesund zu werden. Die Kraft dieser Energie richten Sie nun einfach auf sich selbst. Die Zauberformel bei diesem Schritt lautet: Obwohl Sie mit all Ihrer Arbeit, all Ihrer Anstrengung ihn nicht ändern können, so können Sie doch mit demselben Energieaufwand
sich selbst
ändern. Setzen Sie also Ihre Kraft da ein, wo sie tatsächlich etwas bewirkt: in Ihrem eigenen Leben.
    Was erfordert das?
    Es erfordert Ihr totales Engagement – Ihnen selbst gegenüber. Vielleicht nehmen Sie sich damit zum ersten Mal in Ihrem Leben wirklich ernst und beweisen sich, dass Sie Ihre eigene Aufmerksamkeit und Fürsorge wert sind. Dies wird Ihnen vermutlich sehr schwerfallen, aber wenn

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