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Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
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„Ich fahre in die Stadt zurück“, teilte sie ihm mit. Zu ihrem Einuhrtermin mit Ellie Dinworth, die das zwanzigjährige Jubiläum ihres Schönheitssalons feierte. Der Bericht sollte Shaw beschwichtigen, denn Ellie war seine Cousine.
    „Inez macht Lunch für alle. Warum bleiben Sie nicht?“
    Sie mied seinen hoffnungsvollen Blick. „Ich muss einiges organisieren.“
    „Für heute Nacht?“
    „Ja.“
    Er schob den Schlauch in einen Kasten unter dem Tank. Atemwolken strömten ihm wie weißer Rauch aus dem Mund. „Wir haben Gästezimmer im Haupthaus.“
    „Danke, aber nicht nötig.“ Sie wollte ihm nicht noch mehr zur Last fallen. „So schlecht ist das Dream On auch wieder nicht.“ Wenn man den Staubflocken unter dem Bett, den Schimmel im Badezimmer und die muffigen Betten ignoriert. „Charlie wird nicht begeistert sein, aber es ist immer noch besser als ein Auto.“
    Musstest du das unbedingt erwähnen? schalt sie sich. Das war längst ein Stück Vergangenheit, das sie lieber vergessen wollte. Welche Mutter ließ ihr fünfjähriges Kind wochenlang in einem PKW hausen?
    Entgeistert starrte er sie an. „Sie haben in einem Auto gewohnt?“
    „Vor langer Zeit. Vor Jahren.“ Sie zog sich die Handschuhe an, während sie die Stufen hinunterging. „Ich war jung und dumm.“
    „Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Sie jemals dumm handeln.“
    Zum ersten Mal seit Stunden lächelte sie. „Doch, ja, es soll hin und wieder vorgekommen sein.“
    Sie war nicht zierlich, lieblich oder feminin. Sie war nicht sein Typ Frau – eine kaltschnäuzige Reporterin. Das alles war ihr bewusst. Doch plötzlich wünschte sie sich nichts sehnlicher, als zu ihm zu gehen, seinen starken Körper zu umarmen, seine rußige Wange zu streicheln, seine Lippen mit den strengen Falten zu küssen.
    Etwas davon spiegelte sich wohl in ihren Augen wider, denn Ashford blinzelte verwundert. „Überlegen Sie es sich mit unseren Gästezimmern“, bat er. Dann stieg er in das Löschfahrzeug und schlug die Tür zu.
    Im Rückspiegel beobachtete Rachel, wie Charlie sich anschnallte und zu der kleinen Corvette griff, die er am Morgen auf dem Sitz liegen gelassen hatte. „Wie war dein Tag, mein kleiner König?“
    „Gut“, murmelte er, ganz auf sein Spielzeug konzentriert.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Guck mich mal an.“
    Er hob die langen Wimpern.
    „Heute Morgen ist etwas passiert. Im Gästehaus ist ein Feuer ausgebrochen. Es hat fast die ganze Küche zerstört. Einige von unseren Sachen sind … weg.“
    Seine Augen wurden ganz groß. „Was für Sachen?“
    „Die Feuerwehrleute wollten mich nicht nachsehen lassen. Es ist zu gefährlich.“
    „Puppy!?“
    Puppy hieß der braun-weiße Plüschhund, der Charlie vor Albträume beschützte. „Das weiß ich nicht. Er war in deinem Zimmer, oder?“
    „Ich glaub schon“, flüsterte er. Dann riss er entsetzt die Augen auf. „Meine Autos!“
    „Denen ist nichts passiert. Die Feuerwehr hat gesagt, dass im Wohnzimmer nicht viel kaputt gegangen ist. Und ich kann mich erinnern, dass du den Karton heute Morgen ans Wohnzimmerfenster gestellt hast.“
    „Wir können doch immer noch da schlafen, oder?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Der Rauch hat zu viel Schaden angerichtet und Mr Ash will gleich mit der Renovierung anfangen. Ich habe für ein paar Tage ein Zimmer im Motel gemietet und suche uns ab sofort ein neues Apartment.“
    „Können wir nicht zu Grandpa Bill fahren?“
    „Nein, kleiner König. Ich habe hier einen Job und du musst zur Schule gehen.“
    „Ich will nicht mehr zur Schule. Immer, wenn ich da hingehe, passiert was Schlimmes.“
    Rachel presste die Lippen zusammen. Er war verunsichert, weil die letzten vier Umzüge aufgrund unvorhergesehener Begebenheiten mitten im Schuljahr erfolgt waren.
    Sobald die Artikelserie komplett und bei der American Pie abgeliefert war, wollte sie nach Virginia übersiedeln. Hoffentlich als festangestellte Journalistin in eine dauerhafte Unterkunft. Sie versuchte zu ignorieren, dass ihr das Herz sehr schwer wurde bei der Vorstellung, Ashford nicht wiederzusehen.
    Gedankenverloren beobachtete sie, wie scharenweise Kinder aus der Schule strömten, in Busse und Pkw stiegen oder zu Fuß nach Hause gingen.
    Trotz Shaw Hanson, für den der Zweck jedes Mittel heiligte, mochte sie dieses beschauliche Städtchen. Ihr gefiel die Kameradschaft, die Verbundenheit unter den Einwohnern. Das gemächliche Tempo. Sie hatte die hart arbeitenden

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