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Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
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„Was ist mit ihr?“
    „Ach, nichts weiter.“ Hastig stellte sie ihren Becher ab. „Ich muss gehen. Danke für den Kaffee.“
    Er hielt ihre Hand fest. „Was ist mit Daisy?“
    „Reden Sie mit ihr. Ich will mich nicht einmischen.“
    Ein harter Ausdruck trat auf sein Gesicht. „Wenn er etwas gesagt hat, das meinem Kind wehtut …“
    „Nein, nein, er hat kein einziges Wort zu ihr gesagt.“ Erst nachdem Daisy wieder gegangen war, hatte Shaw Hanson über ihr Konzept für eine Highschoolkolumne gelästert: Was denkt sich die Kleine eigentlich? Wir sind hier eine seriöse Zeitung und keine Plattform für Teenagerdramen.
    Trotzdem hatte Rachel ihn überreden können, Daisy eine schmale Kolumne auf der Seite des Frauenvereins einzuräumen.
    Ashford zog seine Hand zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was hat er ihr getan?“
    Sie hatte versprochen, die Sache vertraulich zu behandeln. Aber ihn anzulügen, erschien ihr falsch. Mit Bedacht erklärte sie deshalb: „Er wollte die Anliegen des Schülerrats nicht in der Times abdrucken. Er meinte, die Themen wären zu kindisch.“
    „Manche dieser Kinder sind zehnmal schlauer als er!“
    Sie rührte einen Spritzer Sahne in ihren Becher. „Mich brauchen Sie nicht davon zu überzeugen.“
    „Hat Darby recht? Hat er Ihnen Ihre Story weggeschnappt?“
    „Man könnte es so sagen. Er hat entschieden, dass er selbst die Fotos macht und mit der Polizei redet, während ich im Archiv über frühere Unfälle an dieser Kreuzung recherchieren soll.“ Ihre Bitte, ihr zumindest das Fotografieren zu überlassen, war auf taube Ohren gestoßen. Er hatte sich stattdessen wie ein Klon von Bill Brant aufgeführt und ihr ernste Konsequenzen angedroht, falls sie sich seinen Anordnungen widersetzte.
    Unvermittelt legte Ashford wieder eine Hand auf ihre. „Nehmen Sie’s gelassen“, beschwichtigte er sanft, „überlassen Sie ihm einfach den Ruhm. Sie können sowieso nichts daran ändern.“ Er schaute aus dem Fenster und beobachtete, wie ein vorbeifahrender Pick-up schmutzigen Schnee aufwirbelte.
    Sie spürte, wie er sich in sich selbst zurückzog. Denk jetzt nicht an Susie, sieh mich an! Was hast du denn für sie partout nicht ändern können?
    Ashford war ein harter zäher Mann. Ein Rancher und alleinerziehender Vater, der es tagtäglich mit Elend und Kummer zu tun hatte. Sein Gesicht war wettergegerbt, sein schwarzes Haar an den Kopf gedrückt von dem breitkrempigen Hut, den er zumeist trug. Beim Rasieren an diesem Morgen hatte er eine winzige Stelle unter dem Kinn vergessen.
    Rachel ging das Herz auf. Eine schwachsinnige Sekunde lang wollte sie diesen Fleck berühren und dabei helfen, ihm den Kummer aus seinen Augen zu vertreiben. „Ash“, flüsterte sie, um ihn aus der gedanklichen Ferne zurückzurufen.
    Er wandte ihr den Kopf zu und blinzelte.
    Er hat tatsächlich an sie gedacht. Sanft forderte sie ihn auf: „Erzählen Sie mir von ihr.“
    Er schnaubte verächtlich. „Stets und überall die Reporterin, wie?“
    Pikiert entgegnete sie: „Nein. Ich frage aus Freundschaft.“
    „Sind wir denn Freunde, Rach?“
    „Niemand nennt mich Rach.“
    Er zog einen Mundwinkel hoch. „Also bin ich der Erste?“
    Unwillkürlich zuckte es um ihre Lippen „Werden Sie deshalb bloß nicht übermütig, Cowboy. Ich bin nicht besonders angetan von diesem Namen.“
    „Als wahre Freundin sollten Sie sich nicht daran stören.“ Ein Grübchen erschien in seiner rechten Wange, als er grinste.
    Ihr stockte der Atem. „Als wahrer Freund sollten Sie meine Wünsche respektieren, oder!?“
    Abrupt wurde er ernst. „Und Sie meine.“
    Touché.
    „Ich sage zu Ihrer Aufforderung zu reden nur eines: Ich habe meine Frau geliebt.“
    Schweigend tranken sie den Kaffee aus. Ashford warf ein paar Geldscheine auf den Tisch, bevor sie in den kalten Nachmittag hinausgingen. Die schwache Sonne neigte sich den Bergen zu und verlängerte die Schatten.
    Er stellte sich vor Rachel und schlug ihr den Mantelkragen bis über die Ohren hoch. „Soll ich mit Hanson reden?“
    „Das würden Sie tun? Für eine abgebrühte, rücksichtslose und kaltschnäuzige Reporterin?“
    Schmunzelnd strich er ihr mit einer Fingerspitze über die Lippen. „Gar nicht so kaltschnäuzig, wie ich inzwischen gemerkt habe.“
    Sie lachte. „Sie haben mich noch nicht richtig in Aktion erlebt.“
    „Stimmt. Es überrascht mich, dass Sie nicht von irgendwelchen Kriegsschauplätzen aus berichten.“
    „Das hätte ich tun

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