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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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sich irgendwo auch nur ein Dollar verdienen ließ, konnte man getrost davon ausgehen, dass es jemanden gab, der wenigstens zwei herausschlug.
    »Ich bin mehr der Sportfan.« Er schlug dem Kellner auf den Rücken. »Aber trotzdem danke. Wo findet das Konzert denn statt, falls ich es mir doch noch anders überlegen sollte?«
    »In der Avery Fisher Hall im Lincoln Centre.«
    Ethan bedankte sich bei ihm für den schönen Abend.
    Draußen lichteten Paparazzi das Pärchen ab, und die Blitzlichter spiegelten sich in den Gesichtern der übrigen Gäste. Die Frau verdeckte ihr Gesicht, als der Portier ihr die Taxitür aufhielt.
    Ethan, der den Zwanzigdollarschein wieder eingesteckt hatte, sicherte sich das nächste Taxi für den kurzen Weg. Das Pärchen war unweit des Eingangs zum Konzertsaal leicht auszumachen. Die Frau streckte sich und drückte Alldridge einen Kuss auf die Wange, dann steckte sie ihm eine Eintrittskarte zu und verschwand durch den Künstlereingang.
    Anya und Ethan stiegen aus dem Taxi und folgten in einigem Abstand. Lance betrat das Foyer und holte sich an der Bar etwas zu trinken. Anstatt aber in den Konzertsaal zu gehen, als die Türen geöffnet wurden, machte Lance kehrt, zückte das Handy und rief ein Taxi.
    Ethan packte Anya bei der Hand. Ein zweites Taxi fuhr vor. Eilig zog er die Tür auf und scheuchte die Passagiere hinaus. Als der ältere Herr den Fahrer endlich bezahlt und seine Frau sicher auf den Bürgersteig eskortiert hatte, war das Taxi, in dem Lance saß, bereits hinter der nächsten Ecke verschwunden.
    »Er geht rein, wie um sich das Konzert anzuhören. Aber dann rennt er gleich wieder raus und ist weg.« Ethan fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Vielleicht wurde ihm schlecht, und er wollte zurück ins Hotel.«
    »Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden«, entgegnete er. »Wir warten ab, ob er sich zum Ende des Konzerts wieder reinschleicht.«
    Sie begaben sich zum Mittelpunkt des Lincoln Centres, einem gelb angestrahlten Brunnen. Touristen umschwirrten ihn wie Nachtfalter, und die Blitzlichter der Kameras glitzerten und blinkten unaufhörlich. Der Chlorgeruch ließ Anya an ihre Kindertage im Freibad zurückdenken. Das Geräusch des fließenden Wassers hatte etwas Beruhigendes. Sie fragte sich, wohin Alldridge verschwunden sein mochte. Das Konzert wäre sicher ein großes Erlebnis gewesen; aber vielleicht spielte er den Musikliebhaber nur, um an das Mädchen heranzukommen, ebenso wie Pete Janson vorgegeben hatte, sich für Kirstens Geschäftsangebot zu interessieren.
    »Wenn Sie möchten, können Sie gerne ins Hotel zurück«, schlug Ethan vor.
    Die Nacht war frisch, und es war schöner, sie im Freien zu verbringen als in einem miefigen Hotelzimmer.
    »Uns fehlt noch der Nachtisch.«
    Ethan behielt die Augen offen. »Vielleicht ist er auch Blumen besorgen gegangen und kommt gleich wieder.«
    An der Straße stand ein Eisverkäufer. Anya ging zwei Eis holen, während Ethan den Eingang zur Avery Fisher Hall nicht aus den Augen ließ.
    Schweigend ließen sie sich die Leckerei schmecken und spazierten trotz der Feuchtigkeit ein wenig herum.
    Endlich ergriff Anya das Wort. »Diese Kellnerin vor dem Basketballspiel. Wieso haben Sie ihr extra Geld zugesteckt?«
    Ethan war völlig verdattert. »Wow. Das kommt aber unerwartet. Wieso? Sind Sie eifersüchtig?«
    »Kaum. Dann stecken Sie wohl jeder Bedienung bündelweise Trinkgeld zu?«
    Er leckte sich das Eis von der Oberlippe. »Sie ist eine alte Bekannte. Ihr Mann hat sie mit zwei kleinen Kindern sitzen lassen. Ich helfe ihr gelegentlich aus, wenn ich kann, und sie zahlt es mir zurück, wann immer sie kann.« Er sah zur Seite. »Und falls es Sie interessiert, es gibt keinerlei Hintergedanken dabei.«
    »Fein.« Sie kam sich ein bisschen dämlich vor. »War das Jobangebot für Darla Pinkus ernst gemeint?«
    »Nächste Woche hat sie ein Vorstellungsgespräch bei der Dream Foundation. Die hängt beim Madison Square Garden mit dran und macht viel mit Kindern. Sie kann ihre Tochter fast jeden Tag zur Arbeit mitnehmen.«
    Im Museum hatte dieser Mann ihr weismachen wollen, er halte Gemeinschaftsgefühle für überschätzt, und dennoch verhielt er sich gegenüber Menschen, die er kaum kannte, wie ein Bruder. Sie wurde nicht schlau aus ihm.
    Rasch verflogen die nächsten eineinhalb Stunden im Gespräch, dann fuhr ein Taxi vor, und Lance Alldridge stieg aus. Anya und Ethan wandten einander die Gesichter zu, damit er sie nicht erkennen konnte. Dabei

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