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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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dieselbe Strategie: abstreiten, abstreiten und dann denunzieren. Sie werden all ihre Leute auf Kirsten ansetzen, und was sie nicht wissen, werden sie erfinden. In ihrem Heimatort ist doch längst ein Team von meinesgleichen zugange, um jedes noch so kleine bisschen Unrat auszugraben, das man ihr anhängen kann.« Er rieb Daumen und Zeigefinger aneinander. »Wer seinen Namen in der Zeitung lesen will, wird mehr als genug Anreiz haben, seinen Senf dazuzugeben.«
    Anya fühlte sich, als hätte sie einen Faustschlag bekommen. Sie war immer davon ausgegangen, Ethan hätte dieselben Ideale wie sie. Nun wusste sie nicht mehr, was sie glauben sollte. Wenn man ihn reden hörte, dann wäre Kirsten besser dran, wenn sie den Mund hielt und einen Prozess vermied. Die Männer würden ungehindert weiter vergewaltigen, aber zumindest bliebe die Angriffsreihe der Mannschaft intakt.
    Er rollte den Stuhl an den Computer. »Schauen Sie sich das hier an. Ein Prozess wird alles nur noch schlimmer machen.«
    Zögernd las Anya, was auf dem Monitor stand. Es handelte sich um eine Diskussion in einem Blog über Kirstens Anschuldigungen gegen die fünf Spieler. Bislang waren allein auf dieser Seite 8000 Einträge zusammengekommen.
    Wieso sollen die sich mit so einer Nutte abgeben, wenn sie jede haben können, die sie wollen. Sie ist eine dreckige Lügnerin.
    Kirsten Byrne soll in der Hölle brennen. Sie ist freiwillig mit den Männern ins Bett gegangen, und jetzt lügt sie. Sie verdient es nicht zu leben.
    Die Fans werden ihr schon zeigen, was Gerechtigkeit ist. Hat jemand ihre Adresse?
    Ich würd dafür sterben, wenn ich mit einem von denen schlafen könnte. Sie sollte dankbar sein.
    Der Bitch geht’s doch nur um Geld. Wo kann ich für die Verteidigung spenden?
    Sie hat Pete Janson getötet. Der Stress wegen ihrer Scheißbehauptungen hat ihn umgebracht.
    Anya konnte nicht weiterlesen. Ohne jede Kenntnis der Umstände bedrohten und diffamierten diese anonymen Schreiber Kirsten. Sie entdeckte nicht einen Eintrag, der für sie Partei ergriff.
    »Dieser Blog wurde von einer Frau gegründet. Es gibt eine Seite mit 200 000 Fans, die alle hinter den Jungs stehen. Dabei ist die erst seit zwei, drei Tagen online. Die Menschen haben ihr Urteil längst gefällt, und praktisch alle geben dem Opfer die Schuld. Sie braucht den Polizeischutz heute dringender denn je. Wenn Sie meinen, dass Darla es schwer getroffen hat, das war gar nichts im Vergleich zu dem, was Kirsten bevorsteht.«
    Stumm saß sie da und versuchte, den schieren Hass zu begreifen, der über das unschuldige Opfer hereinbrandete. »Glauben Sie wirklich, dass es richtig ist, wenn Kirsten den Mund hält und untertaucht?«
    Ethan strich sich die Haare aus der Stirn. »Das Richtige und das Beste sind nicht zwangsläufig dasselbe.«
    »Und das war’s dann also? Sie stellen die Nachforschungen zu Alldridge ein, obwohl Sie wissen, dass Garcia seine Aussage auswendig gelernt hat und sie unmöglich selbst niedergeschrieben haben kann.«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Er spulte das Band vor. »Dorafino behauptet, er habe das Gesicht der Frau nie gesehen. Ich hatte mich ja gefragt, ob das gelogen war, aber … « Er beugte sich vor. »Wieso verschanzt sie sich im Gebäude hinter Sonnenbrille und Kopftuch?«
    Die Getränke kamen, und Anya überlegte. »Sie wollte nicht nur von den Spielern und den Menschen im Hotel unerkannt bleiben, sie wollte sich auch vor den Kameras verbergen.«
    »Da aber die Überwachungsbänder in Endlosschleife laufen und überspielt werden, wenn es keinen Vorfall gibt … «
    »Können wir davon ausgehen, dass unsere geheimnisvolle Lady wusste, dass auf dem Zimmer etwas passieren würde.«
    Dies war der erste echte Hinweis darauf, dass Pete Janson sein Leben durch einen Mord oder beim Sex mit dieser Frau verloren haben könnte.
    Das nächste Band zeigte eine große Menschenmenge auf dem Flur vor Jansons Zimmer. Die größeren Gestalten, darunter auch der Trainer der Bombers, waren deutlich auszumachen.
    Die Frau im schwarzen Kleid war auf keinem einzigen Bild klar zu sehen. Möglich, dass sie ein Teil der Menge war, aber die Bilder waren zu unscharf, um individuelle Züge zu erkennen. Ungeachtet aller Fortschritte des Digitalzeitalters waren diese Überwachungsvideos alles andere als High Definition.
    Anya kippte ihren Cocktail. Sie musste zurück auf ihr Zimmer, ihre E-Mails abrufen und den Bericht für die Clubführung der Bombers ausformulieren. Der würde ihre

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