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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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Kochmütze alles Signierbare signiert.
    Für Anya wurde schnell klar, was seine Freundin für Lance so anziehend machte. Sie war lebhaft und hatte Augen, die beim Reden richtiggehend aufleuchteten. Im Hintergrund sang die Piaf: »Je ne regrette rien.«
    Ethan bestellte das Hähnchenbrustfilet vom Grill mit Senfsoße und Feuerbohnen, dazu Wein. Anya entschied sich für ein Steak, um ihre Eisenwerte zu erhöhen, und als Beilage Gemüse und Kartoffelgratin.
    An einem Sechsertisch klirrten die Champagnergläser aneinander, und man ließ den älteren Herrn in der Mitte hochleben. Der Kellner brachte eine Torte mit Kerze, und alle sangen »Happy Birthday«. Alldridges kastanienbraune Freundin lauschte und applaudierte dem Ständchen. Sie hatte lange Finger, mit denen sie ihre Sätze beständig untermalte. Auffällig war das Fehlen jeglicher Brillantringe. Das absolut einzige Schmuckstück, das sie zur Schau trug, war ein filigraner goldener Reif am Handgelenk.
    Die Körpersprache am Tisch war entspannt. Sie war die Berührungsfreudigere der beiden und strich ihm häufig über Hand und Arm. Lance saß zurückgelehnt da und ergriff zwar seltener das Wort, war an der Unterhaltung aber vollauf beteiligt.
    Die Getränke wurden gebracht, gefolgt von der Hauptspeise, die auf der Zunge zerging. Anya beobachtete das Pärchen bei Vorspeise und Hauptgang, wobei beide, ohne großes Getue oder Aufforderung, vom Teller des jeweils anderen probierten. Dies war das deutlichste Anzeichen von Vertrautheit zwischen ihnen. Die Frau stand auf und legte die Serviette über die Rückenlehne. Beide lachten, als Lance hurtig seinen leeren Teller mit ihrem noch halb vollen vertauschte.
    Als sie sich auf dem Weg zur Toilette zwischen den Tischen durchschlängelte, lag auf ihrem Gesicht der zufriedene Ausdruck einer glücklichen Frau, die sich geliebt weiß. Anya bemerkte, dass sie Handtasche und Handy am Tisch zurückgelassen hatte. Eigenartig, dass sie sich das Make-up nicht auffrischte, wo doch jeden Moment ein Paparazzo auftauchen konnte. Genau wie Ethan war sie fasziniert von dieser Frau.
    Dann zog etwas am Eingang ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es schien, als setze der Chefkellner jemanden vor die Tür, allerdings verrieten der enge Kontakt und das Flüstern der Männer ihre Bekanntschaft.
    »Haben Sie’s gesehen?«, flüsterte Ethan. »Der Chefkellner hat sich schnell schmieren lassen, bevor der Sicherheitsdienst den Pressefotografen vor die Tür setzte. Infos über Promis kosten eine Stange Geld.«
    Mindestens einer der Angestellten hatte sich soeben für Informationen über die Gäste bezahlen lassen. Wie Anya rasant lernte, war das Promiwesen eine ganz eigene Industrie.
    Sie aß ihr Steak bis zum letzten Happen auf. Solange seine Begleiterin verschwunden war, leerte Lance den Teller, gab noch ein paar Autogramme und winkte nach der Rechnung.
    Er zahlte in bar, dann nahm er das Handy aus der Jacke und tippte etwas ein oder las eingegangene Nachrichten.
    »Diese Smartphones sind ein Albtraum«, jammerte Ethan. »Man kann nie sagen, ob einer telefoniert, die Sportergebnisse abruft oder ein Game spielt. Das einzig Positive sind die Unmengen an darauf gespeicherten Informationen, falls man sich im Zuge einer Ermittlung mal eins borgen muss.«
    Anya sah ihn scheel an und fragte sich, wie viele Gesetze er bei seinen Ermittlungen wohl brach.
    Die Frau kehrte zurück, Lance erhob sich und bedankte sich beim Hinausgehen herzlich lächelnd beim Personal. Rasch eilte Ethan zur Tür und blieb, einen Zwanzigdollarschein in der Hinterhand, beim Chefkellner stehen.
    »Sie haben nicht zufällig eine Ahnung, wer die tolle Frau im grünen Kleid war?«
    »Man sagte mir, sie sei Geigenvirtuosin beim New York Philharmonic Orchestra, Sir. Sie gibt heute Abend ein Konzert.«
    Ethans Gesichtsausdruck nach hatte er nicht erwartet, dass der Footballer mit einem Star der klassischen Musik ausging. Lance bewegte sich in gänzlich anderen Kreisen als seine Mitspieler. Diese Freundin verfügte womöglich über Einblicke in sein Verhalten abseits des Spielfelds. Oder aber sie wusste nichts von seinem Hang zu Gruppenvergewaltigungen. Anya befürchtete, sie könne sich der Gefahr aussetzen, sexuell missbraucht zu werden.
    »Wissen Sie, was auf dem Programm steht?«, hakte Ethan nach.
    »Rachmaninow. Das Konzert ist ausverkauft, aber ich könnte Karten besorgen, wenn Sie Interesse haben.«
    Es ging doch nichts über den Geschäftsgeist der New Yorker, dachte Anya. Sobald

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