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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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ließen permanent die Blicke schweifen, wer sonst noch im Saal sei. Einen Augenblick lang hatte Kirsten das Gefühl, ihr Kleid sei noch das dezenteste hier.
    Der Champagner kitzelte in der Nase, und sie wünschte, sie hätte trotz ihrer Nervosität etwas zu Mittag gegessen. Die Musik dröhnte, und sie schlängelte sich zu einer Bar durch, um sich ein Glas Wasser zu holen.
    Plötzlich spürte sie eine Hand auf dem Hintern, die sich unter das Kleid schob. Entsetzt drehte sie sich um. Eine Horde Männer lachte.
    »Schaut mal, Jungs, Frischfleisch.«
    Einer miaute, und wieder wurde gegrölt.
    »Manieren, Männer«, befahl eine Donnerstimme. Kirsten machte einen Schritt zurück, die schiere Größe des Mannes verschlug ihr den Atem. Das war ein Muskelberg von mindestens zwei Metern.
    »So behandelt man doch keine Lady«, sagte er und kam näher. Wortlos traten die anderen zur Seite. Er legte ihr den Arm um die Schulter und führte sie an einen Tisch, an dem vier Personen sich angeregt unterhielten. Als sie dort ankamen, rückten die anderen beiseite, um Platz für sie zu machen, und die Männer klatschten sich mit der flachen Hand ab.
    Blondes lockiges Haar, Grübchen am Kinn. Das musste Peter Janson sein. Allerdings sah er bedeutend besser aus als auf den Fotos. Er fragte Kirsten nach ihrem Namen, stellte sich selbst aber nicht vor. Dieser Mann wusste um seine Bedeutung und ging davon aus, dass das auch für den Rest der Welt galt. Sie hoffte inständig, bloß nichts Falsches zu sagen.
    Getränke wurden gebracht, und sie rührte mit dem Strohhalm in ihrem rosa Gebräu.
    Die anderen tranken und lachten über Pete Jansons Witze. Er erzählte gerade von einem noch nicht lange zurückliegenden Spiel, aber die Einzelheiten waren ihr zu hoch. Sie wusste nicht, was genau ein Quarterback machte, abgesehen davon, dass er den Ball zu werfen und Touchdowns einzuleiten hatte. Es war ihm wichtig zu betonen, wie sehr die Fans jedes Mal außer Rand und Band gerieten, wenn er den Ball ergatterte.
    Kirsten bemühte sich, in das Gespräch einzusteigen. »Habt ihr die Leute gesehen, die auf der Straße um Autogramme anstehen?«
    »Sicher nicht«, sagte der Hüne und legte den Arm um ihre Rückenlehne. »Wir kommen immer von hinten rein. So tricksen wir die Paparazzi und Fans aus, die sich im Hotel einquartieren und das Foyer belagern. Das ist schließlich unser Abend.«
    »Die warten da seit Ewigkeiten … da sind Kinder dabei, die von echt weit her kommen.«
    Er streichelte ihre Schulter. »Kirsten, richtig? Wir reißen uns beim Training die ganze Woche den Arsch auf und geben das Letzte für die Fans, aber heute Abend können wir uns endlich mal ein bisschen entspannen. Morgen geht’s ins geschlossene Trainingslager. Außerdem sind die meisten sowieso professionelle Autogrammjäger. Es dauert keine Stunde, dann ist alles, worauf wir unsere Unterschrift setzen, bei eBay. Wer will noch ein Glas?«
    Kirsten dachte an den kleinen Jungen, der so geduldig wartete und eigens angereist war, um seine Lieblingsfootballer zu sehen.
    »Entschuldigung, kann mir jemand sagen, wo hier die Toiletten sind?« Sie brauchte eine Auszeit, um einmal durchzuschnaufen.
    Eine Frau, die sich als Stacy vorgestellt hatte, erbot sich, ihr den Weg zu zeigen.
    Sie schlängelten sich durch den Festsaal, und Stacy zwinkerte dem Türsteher zu und versicherte, sie kämen gleich zurück.
    Endlich konnte Kirsten hinter der Tür, ohne das dauernde Wummern der Musik, wieder einen klaren Gedanken fassen.
    »Er hat ein Auge auf dich geworfen. Ist dir klar, was für ein Glückspilz du bist? Tausende Frauen würden morden, um jetzt in deinen Schuhen zu stecken«, schoss es aus Stacy heraus.
    »Wie meinst du das?«, fragte Kirsten.
    »Willst du mir weismachen, du hättest nicht bemerkt, wie Pistol dich ansieht? Er holt sich nicht jede an den Tisch, weißt du.«
    Kirstens Herz raste. Sie konnte ihr Glück nicht fassen. Jetzt musste sie nur noch überlegen, wie sie das Gespräch zwanglos auf eine Kollektion für Cheree Jordan Fashions bringen konnte.
    Auf der Toilette rangelten Frauen mit ausladender Oberweite und engen Minikleidern um einen Platz vor dem breiten Spiegel.
    »Ogottogott«, jauchzte eine Wasserstoffblondine mit auftoupiertem Haar, »ich habe Giant Joffie gesehen. Gott, ich hoffe, er nimmt mich heut Nacht. Er heißt schließlich nicht ohne Grund Giant.«
    Eine Brünette mit Extensions stöhnte und erneuerte das Klebeband unter dem Ausschnitt ihres Goldlamé-Tops.

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