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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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HIV sein könnte?«
    Etliche Männer schüttelten den Kopf. Andere schauten völlig verdutzt.
    Ein Afroamerikaner aus der ersten Reihe in dunkelblauem Hemd und Anzughose wandte sich zu den Spielern um. »Denkt an Magic Johnson. Der hat sich angesteckt, weil er mit zig Frauen Sex hatte. Er war so hetero wie nur was und hatte eine Frau und ein ungeborenes Kind, das er wahrscheinlich angesteckt hat, bevor er es wusste.«
    »Backdoor Benny hat es sich auf dem College geholt«, entgegnete Janson, »aber der war auch auf beiden Ufern aktiv. Willst du mir sagen, dass du dir da bei Magic absolut sicher sein kannst?«
    Manche Spieler hatten entweder nicht die geringste Ahnung von HIV , oder sie wollten es nicht wahrhaben. Anya fragte sich, ob ihre Homophobie sie für die Tatsachen blind machte.
    »Jetzt aber.« Der Mann aus der ersten Reihe ließ sich nicht beirren. »Bei meinen Besuchen im Krankenhaus habe ich Bluter kennengelernt, die es von Bluttransfusionen hatten, und auch Junkies haben sich das Virus geholt. Der Doc hat schon recht. Ungeschützter Sex ist wie russisches Roulette.«
    Jemand hob die Hand. »Ma’am, wieso müssen ausgerechnet wir Männer Kondome tragen? Wieso schützen sich nicht die Frauen?«
    »Eine gute Frage. Kondome für Frauen existieren zwar, aber sie sind weniger leicht verfügbar und erheblich teurer als Männerkondome. Der Vorteil, wenn die Männer sich schützen, besteht darin, dass sie so auch bewusst Schwangerschaften verhüten können. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie gar nicht so erpicht darauf wären, bis an ihr Lebensende den Unterhalt für ungewollten Nachwuchs zu zahlen.«
    Kaum war von Geld die Rede, waren alle wieder bei der Sache.
    »Und wer in einer festen Partnerschaft lebt, sollte sich gut überlegen, welches Mitbringsel er seiner Partnerin womöglich unterjubelt, wenn er ohne Kondom Sex mit einer anderen hat.« Sie machte eine Pause, um das wirken zu lassen.
    »Und es gibt noch einen weiteren Grund für Kondome. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Krebserkrankungen an Kopf und Hals um mehr als zwanzig Prozent.«
    Auf der Leinwand erschien eine neue Folie. Die Zunge einer Frau, vom Tumor entstellt. Die Augen waren geschwärzt, um die Anonymität zu wahren.
    »Wenn Sie sich an das Gesagte erinnern … Hat jemand eine Erklärung?«
    Eine Stimme vom Saalende meinte: »Ich habe gehört, die Pille macht Krebs. Aber das können Sie nicht auch noch uns in die Schuhe schieben.«
    »Nein, aber wie wir bereits gesehen haben, löst das menschliche Papillomavirus Gebärmutterhalskrebs aus. Es verursacht aber auch Krebs im Rachen-Mund-Bereich: Zunge, Mund, Kehle, Luftröhre. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von oralem Sex kann uns der Anstieg dieser Krebsarten keinesfalls überraschen.«
    Eine Feststellung, die auf lautstarken Protest stieß.
    »Jetzt mal halblang!«
    »Sie wollen uns doch verarschen!«
    »Die hat doch von Tuten und Blasen keine Ahnung!«
    Nervöses Gelächter.
    »Neben einer Impfung gegen das Papillomavirus besteht ein möglicher Schutz darin, den Oralverkehr nur mit Kondom auszuüben.«
    Wie zu erwarten, kam der Vorschlag nicht gut an.
    »Und jetzt reden Sie uns auch noch ein, dass wir Krebs machen.« Wütend erhob sich ein rothaariger Mann, der fast zu jung für einen Profispieler aussah. »Für das da gibt es doch garantiert zig Gründe.« Er deutete auf die Leinwand. »Wie, äh … äh, Rauchen, die Umweltverschmutzung, die ganze Chemie im Essen. Und weiß der Geier, was noch für Gründe.«
    Andere waren derselben Meinung. »Meine Oma sagt, früher gab’s keinen Dosenkäse und noch nicht mal das Internet oder … oder Handys. Vielleicht hat ja eins davon Schuld.«
    Anya war baff, wie weltfremd diese Männer zum Teil waren, obwohl alle das College besucht hatten.
    Anya hob die Hände. »Ich bin nicht hier, um Ihnen Vorschriften zu machen, ich möchte Ihnen nur die neuesten Informationen vermitteln.«
    Anya ließ das wirken, dann sah sie auf die Uhr. Es war Zeit für eine Pause.
    Der Moderator trat ans Pult. »Fünfzehn Minuten Pause. Aber nicht abhauen. Toiletten, etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen sind gleich vor der Tür.«
    Der Ballsaal leerte sich in einem Tempo, dass man meinen konnte, jemand hätte »Feuer« gerufen, ging es Anya durch den Kopf.
    Sie hoffte nur, dass zum Wohl der jetzigen und künftigen Partnerinnen der Männer wenigstens ein Teil ihrer Botschaft angekommen war. Andernfalls war absehbar, dass diese Frauen für die

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