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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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Chlamydien, die unter Umständen keinerlei Symptome hervorrufen. Sie sind der wichtigste Auslöser für Unfruchtbarkeit und einer der Gründe, weshalb heute viel mehr Frauen keine Kinder bekommen können als in früheren Zeiten. Ohne Behandlung bilden zwischen zehn und vierzig Prozent der infizierten Frauen Symptome einer schmerzhaften Beckenentzündung aus. Die Folge sind Schäden an den Eileitern und eine dramatisch erhöhte Gefahr von Eileiterschwangerschaften.« Sie zeigte auf die Grafik. »Das nennt man dann eine ektopische Schwangerschaft.«
    Janson schien unbeeindruckt. »Sie wollen uns also erklären, wie gefährlich Schwangerschaften sind. Nur falls es Ihnen nicht aufgefallen sein sollte, wir haben alle einen Schwanz. Manche sogar einen verdammt großen.« Er legte die Hände zum V zusammen und zeigte auf seine Lenden.
    Vereinzelt wurde gekichert.
    »He, Janson, nimm eine Auszeit, und gib der Lady ’ne Chance.«
    So dankbar Anya für den Beistand war, er hatte doch einen herablassenden Unterton. Diese Spieler waren Frauen als Autoritätspersonen einfach nicht gewohnt.
    Im Lauf der folgenden Stunde sprach sie über Syphilis, Gonorrhö, Herpes, Genitalwarzen, Hepatitis A und B, Trichomoniasis und anderes mehr. Der Vortrag schloss auch Analverkehr mit ein, und Anya zeigte Folien von ernsten Kehlkopfinfektionen nach Oralverkehr. Sie erläuterte, dass praktisch jeder Fall von Gebärmutterhalskrebs, die zweithäufigste Krebsart bei Frauen, mit dem menschlichen Papillomavirus zusammenhing.
    Es war nun so ruhig, dass sie sich ernsthaft fragte, wie viele der Zuhörer dem Sexualkundeunterricht ähnlich aufmerksam gefolgt waren. Viel von dem, was sie sagte, schien den Männern völlig neu.
    Sie erläuterte die wichtigsten Krankheitsbilder, darunter Genitalfluor, Geschwüre, Geschwülste an Leisten und Skrotum und zeigte dazu jeweils die passenden Illustrationen.
    »Wer sind Sie eigentlich?«, rief einer. »Die Spaßpolizei? Wollen Sie uns vorschreiben, mit wem wir schlafen können und mit wem nicht und wann und wie und wo? Das ist doch scheiße.«
    Anya hatte damit gerechnet, dass es einigen Spielern ganz und gar nicht gefallen würde, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.
    »Nein, darum geht es hier mitnichten. Sex ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Aber es gibt bestimmte inhärente Gefahren, wenn man ihn in hohem Maße betreibt.«
    Das allgemeine Kopfnicken hatte wohl zu bedeuten, dass man ihr zumindest in diesem Punkt beipflichtete.
    »Sie alle achten auf Ihre körperliche Gesundheit. Sie trainieren hart, halten sich fit, nehmen vor dem Spiel große Mengen Kohlehydrate zu sich und gleichen den Flüssigkeitsverlust während des Spiels mit speziellen Elektrolytlösungen aus. Zusammen mit den Mannschaftsärzten tun Sie alles Menschenmögliche für Ihre Gesundheit. Safer Sex ist nur eine weitere Art, sich Fitness und Gesundheit zu erhalten.«
    Das nun einsetzende Schweigen betrachtete sie als Einladung fortzufahren.
    »Es ist ein Grund zur Sorge, dass bis zu siebzig Prozent der mit Gonorrhö und Chlamydien infizierten Frauen sowie ein hoher Anteil der betroffenen Männer keinerlei Symptome entwickeln und sich weder bewusst sind, dass sie Träger der Infektion sind, noch dass sie ihre Sexualpartner damit anstecken. Zudem sind Komplikationen auch bei ausbleibenden Symptomen möglich.«
    Aus dem Zuschauerraum kamen einige Fragen über Kondome, die sie beantwortete. »Sie bieten keinen hundertprozentigen Schutz gegen Ansteckung, beispielsweise mit Filzläusen, Krätze, selbst Herpes am Penisschaft. Aber bei sachgemäßer Verwendung bieten Kondome Ihnen und Ihren Geschlechtspartnern mit den größtmöglichen Schutz vor Infektionen, auch vor HIV .«
    »Oh, Mann.« Janson rutschte auf dem Stuhl herum. »Jetzt fangen Sie doch nicht schon wieder mit der Sensenmannnummer an. Jeder weiß, dass nur Schwuchteln HIV kriegen, und hier gibt’s keine Schwuchteln. Hab ich recht?« Er stand auf und reckte beide Hände über den Kopf.
    Zu Anyas Verblüffung brüllte die ganze Versammlung ein lauthals donnerndes »Ja!!«
    »Sie sehen – schwuchtelfreie Zone«, sagte ein Dunkelhaariger neben Janson.
    Anya ließ den Blick durch den Saal schweifen. Keinerlei Widerspruch.
    » HIV macht keine Unterschiede. Und es gibt gewisse Genitalinfektionen, die die Ausbreitung von HIV sogar begünstigen. Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, dass eine Frau, mit der Sie eine schnelle Nummer schieben, Trägerin eines potenziell tödlichen Erregers wie

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