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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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trabte auf der Stelle und lief dann aufs Feld.
    Mit den Händen in den Hüften ging Gavin auf und ab und beäugte die Spieler bei ihren kurzen Sprints. Ein älterer Herr mit grauen Haaren stellte sich zu Gavin, und beide gestikulierten und redeten angestrengt. Er reichte Gavin ein Blatt und schien seinen Inhalt durchzusprechen. Immer wieder sah Gavin zum gegnerischen Team, das sich ebenfalls aufwärmte.
    Ethan stand mit verschränkten Armen breitbeinig da. »Das ist Reginald Pope, der leitende Mannschaftsarzt – er ist schon seit vielen Jahren dabei und steht Lyle Buffet nahe, soweit das bei ihm überhaupt möglich ist. Was die beiden da treiben, ist so eine Art Spionage. Die Ärzte versuchen zu analysieren, welche Verletzungen die Gegner sich im Training zugezogen haben könnten.« Er zeigte auf das Spielfeld. »Sehen Sie die Nummer achtundzwanzig? Er belastet das rechte Bein stärker. Beim Gehen sieht man es kaum. Geduld, Geduld … Jetzt. Sehen Sie, wie er nach dem Ball rennt?«
    Anya nickte. Ethan hatte recht. Der Unterschied war gering, für ein geübtes Auge aber durchaus erkennbar.
    »Könnte die Hüfte sein.« Sie sah Ethan von der Seite an.
    Die Ärzte machten sich Notizen und informierten den Trainer, der ein Headset trug.
    »Sie geben Coach Ingram Tipps, welche Spieler angeschlagen sind und wie sich Kapital aus ihren Blessuren schlagen lässt.«
    Die Vorstellung, einen Gegner auf ärztlichen Rat hin weiter zu verletzen, entsetzte Anya. Es widersprach all ihren Grundsätzen und der Kardinalregel der Heilkunde, die da lautete: »Schade nicht«. Sie fragte sich, wie Gavin und Pope es rechtfertigen konnten, Anleitungen zur Verletzung gegnerischer Spieler zu geben.
    Als könne er ihre Gedanken lesen, meinte Ethan: »So ist es nun einmal, wenn man Sport, Geld und Medizin vermengt. Ziele und Aufgaben werden unscharf.«
    »Gegen wen wird eigentlich gespielt?« Anya bemühte sich, die ihr fremde Kultur zu verstehen.
    »Die San Diego Chargers. Es ist ein Vorbereitungsspiel für die Saison. Und es ist Teil der Vision einer familienfreundlicheren Mannschaft, die Kitty Rowe und Bentley Masterton vorschwebt. Mütter samt Nachwuchs haben freien Eintritt.«
    Angesichts des praktisch ausverkauften Stadions war die PR -Maßnahme offenbar ein Erfolg. In einem Gewoge aus Purpur, Gold und Grün schwenkten Kinder Fähnchen mit dem Bombers-Clubabzeichen.
    Das Spiel begann. Anya zählte zweiundzwanzig Spieler auf dem Platz, elf von jedem Team.
    Ethan lächelte. »Ich kann Ihnen gern eine kurze Einführung geben. Für jemanden, der den Sport nicht von Kindesbeinen an kennt, kann es ganz schön verwirrend sein.«
    Anya wusste, dass es spezielle Teams für Angriff und Verteidigung gab, die sich auf dem Feld abwechselten, und dass es für Touchdowns und Fieldgoals Punkte gab, alles was darüber hinausging, war ihr jedoch ein Rätsel.
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Der Privatdetektiv grinste und lebte plötzlich auf. Er erläuterte, dass das Spielfeld eine Länge von hundertzwanzig Yards hatte, was etwas weniger Metern entsprach, und dass hinter der Torlinie die Endlinie war. Die zehn Yards dazwischen bezeichnete man als Endzone, das Ziel jedes Angriffs. Überwand die Offense mit dem Ball die Torlinie, war das ein Touchdown und gab sechs Punkte. Das Team im Ballbesitz hatte vier Versuche, um zehn Yards Boden gutzumachen. Misslang das, wechselte der Ballbesitz. Rückten sie in einem Versuch weiter als zehn Yards voran, durften sie weitere vier Mal angreifen. Ein Tor, das im Anschluss an den Touchdown geschossen wurde, gab einen Zusatzpunkt, und ein Fieldgoal zählte drei Punkte. Das war mehr oder minder das Wesentliche.
    Die Bombers hatten Anstoß, und die Verteidigung der Chargers stand auf dem Platz. Der Ball war auf Höhe der Mittellinie.
    »Das ist jetzt ein Gedränge, so ähnlich wie beim Rugby. Der Centre wirft zurück zum Quarterback, dann blockt er mit den offensiven Linebacks die Defense, damit sie nicht an den Quarterback rankommen.«
    Unter Anyas Blicken wanderte der Ball nach hinten, während die Reihe der Mitspieler mit gesenkten Köpfen frontal auf die ihnen zugeordneten Gegner zurannten. Beim Zusammenprall der behelmten Männer gab es einen solchen Knall, dass sie zusammenzuckte. Es war deutlich zu sehen, dass der Centre und die Spieler um ihn herum den Auftrag hatten, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Defense zum Quarterback durchbrach. Der Ball flog ein Stück durch die Luft, und der Fänger sprang hoch, nur um im

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