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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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am Abend der Vergewaltigung ausgerichtet hatte, ihren Stargästen wie allgemein üblich Zimmer zum Frischmachen, Ausruhen und bei Bedarf auch Übernachten zur Verfügung gestellt hatte. Nachdem die Sportler sich auf der Veranstaltung hatten blicken und fotografieren lassen, konnten sie auf dem Zimmer ihre eigenen Gäste empfangen. Es war davon auszugehen, dass Janson seiner Frau von einem Pflichttermin erzählt hatte. Gut möglich, dass er am frühen Morgen, nach der Vergewaltigung, in die eheliche Wohnung gefahren und im eigenen Bett aufgewacht war.
    »Spielen Sie einfach immer mit«, instruierte Ethan.
    An der Rezeption legte er Anya den Arm um die Taille. »Meine Verlobte und ich sind große Fans von Pete Janson, aber wir konnten ihn leider nie persönlich kennenlernen.« Er zog sie näher heran. »Es würde uns wahnsinnig viel bedeuten, wenn wir wenigstens mal einen Fuß dahin setzen könnten, wo er gewesen ist. Er hat doch hier gewohnt?«
    Die Rezeptionsmitarbeiterin schenkte ihnen ein makelloses Lächeln. »Wir hatten allerdings das Vergnügen, ihn beherbergen zu dürfen und sind entsetzt über sein Ableben.«
    »Wir können es gar nicht fassen. Es ist furchtbar tragisch.« Er wandte sich an Anya. »Wir könnten uns sogar vorstellen, hier zu heiraten, oder, Schatz, was meinst du? Hier hat Pete eine Party gefeiert.«
    Anya hatte ein komisches Gefühl dabei, die Charade mitzuspielen, aber sie wollte das Zimmer sehen und sich vergewissern, dass es wirklich dasjenige war, von dem Kirsten berichtet hatte, und dass die Polizei nicht zufällig etwas übersehen hatte. »Dürfen wir?« Sie schmiegte den Kopf an seine Schulter.
    »Das ist eine ungewöhnliche Bitte«, meinte die Frau hinter dem Tresen, »aber das Schicksal von Mr Janson hat uns alle sehr getroffen. Ich will sehen, was ich tun kann.«
    Sie musste nur ein paarmal rasch auf die Tastatur tippen, und schon war die Antwort da.»Sie haben Glück.«
    Sie winkte einen Pagen heran. »Führen Sie dieses reizende Paar bitte auf Zimmer 3210. Sie möchten gerne einen Blick hineinwerfen, ehe sie für die Hochzeit buchen.« Sie überreichte ihnen eine Broschüre mit den Angeboten des Hotels und die Visitenkarte der Hochzeitsplanerin.
    Auf dem Zimmer zog der Page die Vorhänge auf, zeigte den Fernseher, präsentierte das Badezimmer und postierte sich an der Tür. Ethan hatte den Arm noch immer um Anya geschlungen, ließ aber von ihr ab, um dem Mann fünf Dollar zuzustecken. »Ob Sie uns wohl einen Augenblick allein lassen könnten, bis wir uns entschieden haben?«
    Der Page trat vor die Tür. Ethan schaute unter das Bett, während Anya die Wand hinter den Bildern absuchte.
    »Wenn er autoerotische Strangulation praktizierte, hat er es womöglich auch hier getan. Aber es sind keine Bohrlöcher zu erkennen.«
    Ethan hob die Bettwäsche an und betrachtete das Bett. »Nichts. Aber die Wahrscheinlichkeit war denkbar gering.«
    Der Page klopfte an die Tür.
    Anya strich sich den Rock glatt, und Ethan kam zu ihr. Er machte die Tür auf und legte den Arm wieder um ihre Taille. »Wir sind ganz begeistert«, strahlte der künftige Bräutigam und drückte Anya einen Kuss auf die Wange.
    Als sie sich versteifte, zog er sie ein wenig an sich.
    Der Page blieb ungerührt. Auf dem Weg zum Aufzug passierten sie ein Putzwägelchen, das einsam auf dem Flur stand, während das Zimmermädchen bei offener Tür und schmetterndem Fernseher aufräumte. Die Bettwäsche vom Wägelchen zu nehmen wäre völlig unproblematisch, aber die blutige Wäsche anschließend loszuwerden, das war schon schwieriger.
    Anya kam ein Gedanke.
    »Ob wir mal kurz in die Poststelle dürften? Wir würden gerne sehen, ob wir die Hochzeitsgeschenke gleich direkt ins Hotel liefern lassen können.«
    Ethan sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Der Page drückte den Knopf für die Konferenzetage und erklärte ihnen den Weg. Sie stiegen aus, und er fuhr ins Erdgeschoss zurück.
    Anya musste zugeben, dass das Theater ihr Spaß machte, nur mit den Zärtlichkeiten hatte Ethan es übertrieben. Dabei legte sie seit jeher größten Wert auf Konventionen und korrektes Betragen. Ob es nun daran lag, dass sie sich in einem fremden Land befand und so gut wie keine Vorgaben seitens ihres Arbeitgebers hatte, oder ob Ethans Einfluss der Auslöser war, das war egal. Er hatte offensichtlich Übung darin, sich überallhin Zugang zu erschwindeln. Es war faszinierend, ihm dabei zuzusehen. Aber nun hatte sie ihn verblüfft.
    Sie drückte

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