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Wenn nur dein Lächeln bleibt

Wenn nur dein Lächeln bleibt

Titel: Wenn nur dein Lächeln bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Lind
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Mutter, hatte sie neuneinhalb Monate unter dem Herzen getragen und unter unvorstellbaren Schmerzen geboren!
    Aber aus Erfahrung wusste ich, dass es keinen Sinn hat, sich mit Behörden und Ämtern anzulegen.
    »Wie lange wird sie denn die Nahrung verweigern?«
    »Keine Angst, sie verhungert schon nicht. Geben Sie ihr Zeit. Wenn sie wirklich hungrig ist, wird sie auch saugen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann kommen Sie eben wieder. Der Nächste bitte!«
    Die Sprechstunde war beendet. Mit hängenden Schultern schlich ich wieder nach Hause.
    Den ganzen folgenden Tag versuchte ich, Anja zum Saugen zu bringen. Aus Angst vor neuerlichen Erstickungsanfällen ließ ich es immer schnell wieder sein. Ich war erschöpft und ausgelaugt, zermürbt von der Ohnmacht, nichts für mein Kind tun zu können. Fassungslos betrachtete ich mein kleines Würmchen, das ich unablässig auf meinem Schoß streichelte.
    »Sind wir uns wirklich so fremd, meine Kleine? Er kennst du mich wirklich nicht? Ich bin doch deine Mama, und das spürst du auch!«
    Meine kleine Anja fixierte mich mit ihren kleinen wässrigen Augen, als wollte sie um Hilfe schreien.
    »Nein, du hast ein anderes Problem, mein Schatz. Ich werde herausfinden, welches, und dir helfen, Baby lein. Da können die mir erzählen, was sie wollen!«
    Der Tag verging quälend langsam, und als Bernd abends endlich von seinem Fahrrad sprang, hatte ich wieder mal keine guten Nachrichten für ihn. Unser Kind trank nicht, und wieder sollte ich schuld daran sein.
    Mit einer unglaublichen Geduld baute Bernd mich auch diesmal wieder auf.
    »Du stehst da morgen früh wieder auf der Matte! Lass dich nicht einschüchtern. Du hast nichts falsch gemacht!«
    Doch in Bernds Blick lag so eine merkwürdige Trauer, so als wäre seine Zuversicht langsam aufgebraucht. Hatte er den Glauben an mich verloren?
    »Meinst du, ich gehöre zu den Rabenmüttern, die ihr Kind einfach verhungern lassen?«
    »Nein!«, sagte Bernd. »Die gibt es zwar, aber du bist bestimmt keine davon.« Mit ernster Miene setzte er sich aufs Sofa und klopfte neben sich. »Komm mal her, Angela. Ich muss dir etwas sagen.«
    »Um Gottes willen. Es ist etwas passiert.« Mein Herz setzte einen Schlag aus.
    »Na ja, es ist nicht besonders erfreulich, aber wir werden das schaffen.«
    »Was? Was ist?«
    »Sie haben mich einberufen. Zur Nationalen Volksarmee.«
    Ich schluckte. Nein, nicht auch noch das! Nicht jetzt!
    »Wann?«, fragte ich mit dünner Stimme.
    Bernd sah mir direkt ins Gesicht, nahm meine Hand und sagte mit fester Stimme: »Morgen.«
    »Morgen?!« Das war ein hysterisches Quietschen, keine Frage.
    »Morgen früh um sechs muss ich den Grundwehrdienst antreten.«
    »Wie lange?«
    »Eineinhalb Jahre. Achtzehn Monate.«
    »Eineinhalb Jahre wirst du jetzt weg sein?«, wimmerte ich. »Bernd, das kannst du mir doch nicht antun!«
    »Liebes, du weißt genauso gut wie ich, dass ich mir das nicht selbst ausgedacht habe!« Bernd drückte meine Hand, bis seine Fingerknöchel hervortraten.
    »Bernd, bitte! Bitte bleib! Stell einen Antrag auf … Sondergenehmigung! Bitte! Ich schaff das nicht alleine.«
    Jetzt weinte ich hemmungslos. Die schlaflosen Nächte zehrten zusätzlich an meinen Nerven.
    Bernd stieß nur ein Schnauben aus. »Sondergenehmigung? In unserem Land?«
    »Unser Baby ist erst zwei Tage zu Hause und will nicht trinken!«
    »Das interessiert die Parteibonzen nicht!«
    »Du hast deine Tochter gerade mal zwei Tage gesehen und sollst jetzt für eineinhalb Jahre zum Militär?« Ich schlug auf das Sofa ein. »Diese Schweine!«
    »Nicht so laut! Wenn uns einer hört! Hier haben die Wände Ohren.«
    Bernd hielt mir die Hand vor den Mund. Ich schluchzte haltlos in seinen Armen.
    »Liebes, jeder junge Mann in unserem Land muss zum Grundwehrdienst. Wir müssen unseren Staat doch gegen den Klassenfeind verteidigen!«
    »Ach, ich scheiß auf den Klassenfeind!«
    »Angela, du musst dich zusammenreißen! So etwas darfst du nie wieder sagen, hörst du!«
    »Bernd, ich bin so verzweifelt!«
    »Damit hilfst du unserem Kind nicht.«
    Das klang so sachlich und ernst, dass mir schlagartig klar wurde, wie recht er damit hatte. Unser Kind brauchte jetzt unsere ganze Kraft.
    »Anja spürt das. Wenn du stark und tapfer bist, wird sie es auch sein.«
    »Ja, Bernd. Entschuldige. Ich schäme mich.«
    »Das brauchst du nun wirklich nicht, Liebste. Komm, wir machen uns jetzt einen wunderschönen, letzten Abend.«
    Bernd schaffte es tatsächlich, pfeifend in der

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