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Wenn süss das Mondlicht auf den Hügeln schläft

Wenn süss das Mondlicht auf den Hügeln schläft

Titel: Wenn süss das Mondlicht auf den Hügeln schläft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Pest käme mit der großen Hitze. Aber wenn es die Pest war, dann würden sie sich alle anstecken, und kein Mensch würde übrigbleiben, um ihn zu suchen, und er würde zu einem Gerippe vermodern. Diese Vorstellung war erheblich angenehmer als der Gedanke an die tote Katze, und er fühlte sich gleich ein wenig besser.
    Aber ganz egal, was es war - die Zigarre wollte er doch wohl lieber nicht zu Ende rauchen. Im Gegenteil, er konnte sie nicht rasch genug wegwerfen. Pestkranke rauchten keine Zigarren.
    Er fand ein schattiges Fleckchen, legte sich nieder und schloß die Augen, zum letztenmal, wie er vermutete. Aber kaum hatte er es sich gemütlich gemacht, als er ein leises Knacken hörte, so als ob sich wilde Tiere näherten. Ist ja egal, dachte er, ob ich an der Pest sterbe oder von wilden Tieren gefressen werde. Doch in seiner angeborenen Neugier wollte er wenigstens noch erfahren, von welchen wilden Tieren er denn nun gefressen werden würde. Obwohl es ihm schwerfiel und der Kopf entsetzlich weh tat, öffnete er die Augen. Und da sah er, daß das Unterholz munter brannte.
    Wacker machte er sich daran, die Flammen auszutreten. Aber er hätte ebensogut versuchen können, sie mit einer Tasse Wasser zu löschen. Hier gab es nur eins: Wegrennen und Hilfe holen.
    Dabei war ihm gar nicht nach rennen zumute. Außerdem hatte er das elende Gefühl, daß er diesmal in einem Maß ins Kreuzverhör genommen werden würde, wie er es noch nie erlebt hatte. Trotzdem rannte er los - und um ein Haar direkt einem Polizisten in die Arme! Die Aussicht auf ein Verhör durch Opa und Mummi war gerade noch zu ertragen, zumal er wußte, daß es unvermeidlich war. Aber dazu auch noch die Polizei? Nein, das konnte er nicht. In Rekordzeit verschwand er im Gebüsch.
     
    «Ich höre, Sie haben das Feuer inzwischen unter Kontrolle», sagte der Sergeant. «Was haben Sie denn da gemacht, Harris? Wohl gemütlich ein Zigarettchen geraucht, was? »
    «Sie wissen genau, daß ich nicht rauche», sagte Harris entrüstet.
    «Wie haben Sie denn dann die Feuersbrunst zustande gebracht?» Der Sergeant gehörte zu den Leuten, die sich mit Vorliebe auf Kosten anderer lustig machen.
    «Ich war’s nicht. Mir scheint, da steckt ein kleiner Junge dahinter. Ich habe ihn noch auf der Straße wegrennen sehen.»
    «Haben Sie sich mit ihm unterhalten?»
    «Nein. Ich hatte etwas Wichtigeres zu tun. Ich habe mir den Schaden angesehen und dann sofort Hilfe geholt.»
    «Scheint ja ein beliebtes Plätzchen zu sein, dieser Steinbruch», sagte der Sergeant. «Kleine Jungs, Würger. Übrigens, ich dachte, Sie wollten sich Beweismaterial beschaffen?»
    «Wie konnte ich denn, verdammt noch mal, wo der ganze Platz in Flammen aufgegangen ist?» sagte der Constable ärgerlich.
    Nun war der Spaß aber vorbei. «Das reicht jetzt. Wir wollen hier keine Insubordination, Constable Harris.» Der Sergeant war verschnupft. Kaum machte man mal einen kleinen Scherz mit diesen jungen Kerlen, und schon nahmen sie sich etwas heraus.
     
    Die Fragen prasselten auf ihn hernieder, daß es nur so eine Art hatte.
    «Ich habe dir erlaubt, meine Zigarre zu rauchen», sagte Opa. «Aber nicht, die gesamte Nachbarschaft in Brand zu stecken.»
    «Du hast gesagt, er dürfe eine Zigarre rauchen?» schrie May entgeistert. «Ich muß mich sehr über dich wundern, Schwiegervater.
    Es fiel mir ja gleich auf, daß der Junge ganz elend aussah.»
    «Das kommt nicht von der Zigarre», sagte Gay lord. «Ich glaube, ich habe die Pest.» Und dann durchzuckte ihn ein Gedanke, so köstlich und strahlend wie ein Sonnenaufgang. «Emma wird wohl besser nicht hierher zurückkommen, wenn ich die Pest habe», sagte er. «Willst du ihr nicht lieber sofort ein Telegramm schicken und sie warnen, Mummi? »
    Aber Mummi hörte nicht zu. «Natürlich kommt es von der Zigarre. Wie kann man ein Kind in diesem Alter rauchen lassen. Das ist einfach grausam.»
    «Emma dortbehalten. Gaylord hat Pest», schlug Gaylord vor.
    «Ich wette, der raucht sobald nicht wieder.» Opa kicherte. Dann wurde er ernst. «Aber verflixt noch mal, er kann nicht einfach hingehen und die ganze Landschaft in Brand stecken.»
    «Dann hättest du ihm besser keine Zigarre aufdrängen sollen», sagte Mummi.
    Opa fuhr wütend herum. «Na, erlaube mal. May. Dein Sohn brennt wertvolles Waldland ab, und dann soll ich schuld sein. Nun hör sich doch einer diesen Unsinn an.»
    «Wertvolles Waldland», sagte Mummi höhnisch. «Ein Haufen alter Brombeerbüsche.»
    «Ich

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