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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LESLEY PEARSE
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ihre ach so mustergültige Schwester so verrückt auf Sex war. Man sollte meinen, nach einer schlechten Erfahrung, wie Ellen sie gemacht hatte, wäre ihr der Spaß daran endgültig vergangen. Aber ganz im Gegenteil. Nicht lange, nachdem sie sich in South Bristol eine kleine Wohnung gemietet hatte, war sie wieder mit Männern ausgegangen und hüpfte mit jedem ins Bett, der ihr gefiel.
    Sie hatte ganz offen darüber gesprochen, als das Thema einmal zur Sprache gekommen war und sie sich über die Pille unterhalten hatten. Ellen gestand, sie habe angefangen, sie zu nehmen, und riet auch Josie dazu. Sie sei eben gern mit Männern zusammen und habe Spaß am Sex, fügte sie hinzu. An die romantische Liebe glaube sie ohnehin nicht mehr. Josie hatte Ellen im vergangenen Jahr zweimal übers Wochenende besucht. Jedes Mal hatte sie den aktuellen Mann im Leben ihrer Schwester kennen gelernt. Beide waren zwar nicht ihr Typ gewesen, aber sie spürte etwas Wildes, Animalisches zwischen ihnen und Ellen. Und sie war auf die lockere Art, die Ellen im Umgang mit ihnen an den Tag legte, neidisch gewesen: Ellen machte sich nicht zurecht, zog keine Show ab, verwöhnte sie lediglich mit einem schönen Essen. Eine Art Aura der Zufriedenheit umgab sie, und es war nicht zu übersehen, dass beide Männer vernarrt in Ellen waren.
    Als Josie nichts erwiderte, warf Mark ihr einen Seitenblick zu und bemerkte lachend: »Du bist eifersüchtig auf sie. Warum? Weil sie Miss Perfekt mit einem sinnvollen Job ist oder weil sie im Gegensatz zu dir sexy ist?«
    Die Bemerkung gab Josie einen Stich. Früher hatte Mark ihr immer gesagt, er habe noch nie ein Mädchen getroffen, das so sexy sei wie sie. Das war natürlich, bevor er sie beschwatzt hatte, mit ihm zu schlafen, weil Sex sie beim Shooting angeblich lockerer machte. Damals hatte er auch behauptet, sie zu lieben, aber er benahm sich keineswegs so. Sie wünschte, sie hätte ihn zurückgewiesen. Vielleicht würde er sie dann respektvoller behandeln. Doch er brauchte nur mit dem Finger zu schnippen, und schon sprang sie.
    Ihr erstes Mal war an ihrem sechzehnten Geburtstag gewesen. Mark hatte sie zum Chinesen ausgeführt, und anschließend waren sie mit einer Flasche Champagner in ihre Wohnung gegangen. Er hatte ihr hübsche Komplimente gemacht, ihr gesagt, wie wunderschön sie sei, und ihr ihre gemeinsame Zukunft in den rosigsten Farben gemalt.
    Josie hatte von anderen Mädchen gehört, dass das erste Mal nicht besonders schön sei, deshalb erwartete sie nicht allzu viel. Doch es kam viel schlimmer. Mark wurde von einer Sekunde zur andern grob. Sie zogen sich nicht einmal aus oder gingen ins Bett. Er stürzte sich auf sie wie ein wildes Tier, schob ihr brutal die Finger zwischen die Beine und keuchte in einem fort schweinische, primitive Dinge.
    An diesem Tag wurde sie wirklich sein Eigentum. Er nahm sie, wann immer ihm danach war. Es gab nie ein zärtliches Vorspiel, nur rüden, animalischen Sex.
    Josie tat so, als gefiele ihr das. Sie hatte ein paarmal versucht, sich zu wehren, doch da war er gewalttätig geworden und hatte sie geschlagen, und das Ganze hatte nur länger gedauert, weil es ihm noch größeres Vergnügen zu bereiten schien. Also heuchelte sie totale Glückseligkeit. Ahnte er womöglich, dass sie nur schauspielerte?
    »Wer sagt, dass ich nicht sexy bin?«, fauchte sie. »Frag doch mal die Männer auf der Straße. Mein Foto hängt in jeder Garage, jeder Werkstatt, stand in der Zeitung, weißt du nicht mehr?«
    »Dass du sexy aussiehst, muss nicht heißen, dass du auch sexy bist«, entgegnete er und lachte. »Ich glaube, es wird Zeit für einen kleinen Test.«
    »Was für ein Test?«
    »Abwarten«, meinte er.
    Der »Test« kam, als Josie längst nicht mehr an Marks Ankündigung dachte. Im darauf folgenden Mai fuhren sie nach Südfrankreich mit sechs anderen Models zu einem Fotoshooting. Die Beziehung zu Mark hatte sich in den letzten Monaten verschlechtert. Josie war verunsichert, weil er ihr ständig damit drohte, sie abzuservieren, aber je mehr sie sich um ihn bemühte, desto bösartiger wurde er.
    Hatte er sie anfangs fast täglich zum Sex gezwungen, konnten jetzt Wochen vergehen, ohne dass er ihr auch nur einen Kuss gab. Eigentlich hätte sie darüber froh sein müssen, wäre da nicht die Angst gewesen, dass er eine andere hatte. Ständig kritisierte er sie, beschimpfte sie als faul und dumm, nörgelte, weil ihm ihr Akzent auf die Nerven ging und sie zu viele Pillen einwarf.
    Sie war

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