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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LESLEY PEARSE
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geteilt.
    »Weißt du, ich glaube, sie ist einfach hinuntergefallen«, erwiderte er.
    »Aber warum hat sie das Baby mitgenommen?« Ellen sah ihn aus ihren großen braunen Augen an, die seinen so ähnlich waren. »Hat es in einem Kinderwagen gelegen? War ich auch dabei?«
    Albert seufzte, als ihm klar wurde, Ellen würde sich nicht so leicht abspeisen lassen. Aber er war nun einmal nicht sehr wortgewandt, und er hatte Angst, dass ihm etwas herausrutschte, was nicht für die Ohren eines Kindes bestimmt war.
    »Nein, du warst bei mir. Deine Mum ist mit dem Baby auf dem Arm spazieren gegangen. Als sie nicht wiederkam, hab ich sie gesucht. Schau, Ellen«, fügte er schroff hinzu, »du musst schon das glauben, was ich dir sage, und nicht, was irgendein Fremder dir erzählt.«
    »Aber du hast mir nie gesagt, dass Violet nicht meine richtige Mummy ist«, erwiderte sie und fing wieder an zu weinen. »Dann stimmt es also auch, dass Josie nicht meine richtige Schwester ist?«
    »Josie ist deine Halbschwester«, erklärte er kurz angebunden. Gefühlsausbrüche machten ihn schrecklich verlegen. »Sie kam zur Welt, nachdem ich Violet geheiratet hab. Ich konnte es dir nicht früher sagen. Du warst zu klein.«
    Ellen spürte, mehr würde sie nicht aus ihm herausbekommen. Dabei schwirrten ihr noch unzählige Fragen durch den Kopf. Doch wenn sie ihn weiter bedrängte, würde er nur ärgerlich werden, das wusste sie.
    »Wo ist Josie?«, fragte er und gab ihr damit zu verstehen, dass das Thema für ihn erledigt war.
    »Noch in der Schule«, antwortete sie. Sie schaute ängstlich zu ihm auf. Es war ihre Aufgabe, Josie zur Schule und wieder nach Hause zu bringen, und ihre Mum würde ganz schön böse auf sie sein, weil sie die jüngere Schwester allein gelassen hatte.
    Sie waren in der kleinen Bucht angelangt. Es war Flut, die Wellen klatschten gegen die Felsen und bedeckten den schmalen Sandstreifen, auf dem Josie und sie bei Ebbe spielten. Sie betrachteten diesen Strand als ihr Privateigentum und sahen es gar nicht gern, wenn Fremde hierher kamen. Doch es gab einen Fußweg, der oben an der Steilküste entlang praktisch von Falmouth bis nach Mawnan Smith und weiter bis zur Mündung des Helford führte. Im Sommer wanderten hier manchmal Feriengäste, und einige besaßen sogar die Frechheit, zum Farmhaus zu kommen und um ein Glas Wasser zu bitten.
    Etliche Farmer in der Gegend hatten die Touristen als zusätzliche Einkommensquelle entdeckt und ließen sie gegen Bezahlung bei sich wohnen. Und die Trevoises vermieteten einen Wohnwagen, den sie auf der Wiese hinter ihrem Laden aufgestellt hatten. Sie hatten Albert Pengelly einige Male vorgeschlagen, die Leute unten bei der Bucht zelten zu lassen, aber er wollte nichts davon wissen. Er hasste diese Urlauber: Sie ließen die Gatter aufstehen, sodass das Vieh von der Weide lief, hinterließen überall ihre Picknickabfälle und hatten sogar schon Brände entfacht. Cornwall gehöre den Einheimischen, sagte er, und wenn es nach ihm ginge, würde er dafür sorgen, dass diese Leute nicht mal zum Schauen hierher kommen dürften, geschweige denn zum Ferienmachen.
    »Dann lauf jetzt und geh ihr entgegen«, meinte Albert und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich klär das mit deiner Mum.«
    Ellen spähte flüchtig zu den steilen Felswänden auf beiden Seiten der Bucht hinauf und fragte sich, wo ihre leibliche Mutter wohl ums Leben gekommen war, wie sie geheißen und wie sie ausgesehen hatte. Doch sie behielt ihre Gedanken für sich. Sie kannte diesen Zug um den Mund ihres Vaters: So sah er immer aus, wenn ihm etwas zu schaffen machte. Und dann ließ man ihn besser in Ruhe, sonst handelte man sich eine Menge Ärger ein.
    Josie kletterte gerade über den Zaun auf der anderen Straßenseite, als Ellen angerannt kam.
    »Warum bist du einfach abgehauen?«, fragte sie empört. »Mrs. Palstow hat sich ganz schön Sorgen gemacht.«
    »Das geht dich gar nichts an«, versetzte Ellen. Was sie Josie anvertraute, würde nicht lange geheim bleiben. Sie kannte ihre Schwester.
    »Mummy wird sauer auf dich sein«, gab Josie zurück.
    Als sie zusammen nach Hause gingen, durchfuhr Ellen plötzlich ein Gedanke. Ihre Mum schien immer sauer auf sie zu sein, sie verlangte, dass sie andauernd auf Josie aufpasste, dass sie im Haushalt half und Botengänge erledigte. Zum ersten Mal, vor allem angesichts dessen, was sie heute herausgefunden hatte, kam Ellen der Verdacht, es könnte einen bestimmten Grund dafür geben: Ihre Mum

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