Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)
wollte dich nicht wecken, aber ich hab einen Teelöffel vom Regal gerissen.«
Der Anblick seines nackten Körpers machte sie verlegen. Unter dem hautengen Kostüm konnte er keine Unterwäsche tragen, und da er sie zur Bushaltestelle bringen wollte, musste er sich umziehen. Sie schaute weg, und er wickelte sich ein Handtuch um die Hüften, setzte sich dann zu ihr aufs Bett und begann, sich abzuschminken.
»Frankie ist abgestürzt«, erzählte er. »Er hat wieder getrunken. Rolf hat ihn zu seinem Wohnwagen gebracht.«
Frankie war der Älteste in der Truppe. Ellen wusste von Pierre, dass er zu viel trank und die anderen immer ein ungutes Gefühl hatten, wenn er sie auffangen sollte.
»Ist jemand verletzt worden?«, fragte sie.
»Nur er selbst, es passierte zum Glück bei seinem Soloauftritt. Ein paar blaue Flecken wird er schon bekommen. Wenn man aus dieser Höhe auf das Netz prallt, ist das ziemlich schmerzhaft. Das Problem ist nur, es passiert einfach zu oft. Wir können uns nicht mehr auf ihn verlassen. Wir werden uns von ihm trennen müssen, fürchte ich.«
»Wie werdet ihr ohne ihn zurechtkommen?«
Pierre wandte sich ihr zu und küsste sie. »Mir macht mehr Sorgen, wie ich ohne dich zurechtkommen werde, wenn wir von hier fortgehen«, flüsterte er.
Ellen legte die Arme um ihn und zog ihn an sich. Ein Kuss führte zum nächsten, und jeder war leidenschaftlicher als der vorangegangene. Als Pierre ihr die Hand unter den Rücken schob und den Reißverschluss ihres Kleides aufzog, protestierte sie nicht.
»Du bist wunderschön«, murmelte er. Er streifte ihr das Kleid von den Schultern und hakte ihren BH auf. »Ich habe noch nie für eine Frau empfunden, was ich für dich empfinde.«
Das Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut war so erregend, dass ihre guten Vorsätze, bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten, im Nu dahinschmolzen. Sie war nicht auf die ekstatische Lust vorbereitet gewesen, die sie empfand, als er ihre Brüste streichelte und küsste. Schon hatte er ihr das Kleid vollends ausgezogen und sich das Handtuch von den Hüften gerissen. Ungeduldig zerrte er ihr den Schlüpfer herunter.
»Nein, nicht«, murmelte sie, aber ein langer Kuss erstickte ihren schwachen Protest. Seine Finger glitten in sie hinein.
»Ich liebe dich, Ellen«, flüsterte er, die Lippen an ihrem Hals. »Ich werde dir beweisen, wie sehr.«
Mit diesen Worten zerstreute er ihre letzten Bedenken. Wenn er sie liebte, konnte es nicht falsch sein, und wenn sie ihn liebte, musste sie ihm vertrauen. Er nahm ihre Hand und schloss sie um sein Glied, während er sie mit der anderen liebkoste. Bald ging ihr Atem so keuchend wie seiner. Von draußen drangen das Brüllen der Raubkatzen, Gelächter und Musik herein, und irgendwie fühlte sie sich dadurch geborgen. Was sie taten, erschien ihr so richtig. Sie empfand das gleiche köstliche Prickeln wie beim Küssen, nur hundert Mal intensiver, und sie wusste jetzt, dass das schmerzhafte Ziehen im Bauch die Vorboten aufrichtigen Verlangens gewesen waren. Unter seinen zärtlichen Händen und Lippen, die ihre Leidenschaft stets aufs Neue entfachten, fühlte sie sich wunderschön. Als er sich zwischen ihre Beine schob und in sie hineinglitt, war ihr Verlangen so heftig wie seines.
Es tat ein bisschen weh, und in diesem Moment wünschte sie, er würde aufhören, aber er hatte die Hände auf ihrem Po und presste sie an sich. Den Mund auf ihrem, flüsterte er: »Du bist alles, was ich will. Komm zu mir, meine süße, schöne Ellen, ich will, dass du mir gehörst.«
Sie verspürte nicht die gleichen lustvollen Empfindungen wie zuvor, doch da sie sein Vergnügen für wichtiger als ihres hielt, schlang sie die Beine um ihn und ließ ihn gewähren.
Plötzlich war alles vorbei, er blieb regungslos liegen, und sie spürte, wie der Schweiß auf seinem glatten Rücken abkühlte. Sie war überrascht, eigentlich hatte sie etwas Aufregenderes erwartet.
»Liebst du mich wirklich?«, flüsterte sie. Schlagartig war ihr bewusst geworden, dass sie es niemals hätte so weit kommen lassen dürfen.
»Aber ja doch«, antwortete er schläfrig. Er rutschte ein bisschen tiefer und bettete den Kopf zwischen ihre Brüste. »Ich wünschte, du könntest immer hier bei mir bleiben.«
Da erst merkte sie, wie dunkel es draußen geworden war. Der Schein einer Straßenlampe fiel durchs Fenster herein. »Wie spät ist es?«, fragte sie erschrocken. »Mein Bus!«
Er stützte sich auf einen Ellenbogen und tastete nach
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