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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LESLEY PEARSE
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Darbietungen. Ich war fasziniert von den Akrobaten und den Trapezkünstlern, und irgendwann fingen sie an, mir Unterricht zu geben. Ich glaube, ich war ein Naturtalent. Ein paar Jahre später lud mich eine Familie von Luftakrobaten den Sommer über zu sich ein. Sie haben mich richtig trainiert, auch wenn es zunächst nur leichte Übungen waren. Von da an habe ich jedes Jahr die Ferien bei ihnen verbracht. Tja, und das wars dann.«
    Inzwischen hatten sie die Fähre erreicht. Da sie sehr voll war und sie eingekeilt in der Menge standen, sprachen sie auf der Überfahrt nur über Belanglosigkeiten.
    Ellen war ein paarmal in St. Mawes gewesen, das letzte Mal im vergangenen Sommer mit Josie. Da der verschlafene kleine Ort nur über ein paar langweilige Geschäfte verfügte, waren sie nicht besonders angetan gewesen. Aber als Pierre die malerischen kleinen Häuser am Hafen bewunderte, von der herrlichen Ruhe, dem Frieden und der Sauberkeit schwärmte und hinzufügte, es müsse wunderbar sein, in einem so idyllischen Dorf zu wohnen, sah Ellen es mit anderen Augen.
    »Würdest du wirklich in so einem sterbenslangweiligen Nest leben wollen?«, fragte sie verwundert, als sie vor einem Bauerngarten standen und er sich nicht daran satt sehen konnte.
    »Für mich ist es das Paradies«, bekannte er verträumt. »Kein Tiergestank, kein Dreck, kein Geschrei. Ich würde mir ein kleines Boot kaufen, hinausfahren und den ganzen Tag angeln, und abends würde ich am Kamin sitzen und lesen.«
    »Und der Zirkus?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht ewig am Trapez arbeiten. Solange mich die Leute sehen wollen, will ich so viel Geld wie möglich machen, und dann steig ich aus. Der Zirkus wird an Anziehungskraft verlieren. Das macht sich jetzt schon bemerkbar: Seit es das Fernsehen gibt, sind die Vorstellungen nicht mehr regelmäßig ausverkauft so wie früher. Heutzutage macht man das große Geld mit Varietee-Nummern in Casinos und so.«
    Ellen zog die Stirn kraus. »Ich hab gedacht, in einem Casino würden Glücksspiele veranstaltet.«
    Er lachte über ihre Naivität. »Schon, aber manche bieten zusätzlich fantastische Shows an. In Beirut gibt es ein Casino mit einer sensationellen Revue. Ich kenne ein Paar, das ein sechsmonatiges Engagement dort hatte. Die beiden haben so viel Geld verdient, dass sie heiraten und sich ein Haus kaufen konnten.«
    Ellens Herz schlug schneller. Falls seine Pläne in diese Richtung gingen, würde sie ihn nach Kräften unterstützen. »Würdest du auch gern heiraten?«, fragte sie und hoffte, nicht zu erröten.
    Er nahm sie in die Arme und küsste sie flüchtig auf den Mund. »Wenn mir die Richtige begegnet ...«
    An diesem Nachmittag musste sich Ellen ein paarmal in den Arm kneifen, um sich zu vergewissern, dass sie nicht träumte, so vollkommen waren diese Stunden: Sonnenschein und blauer Himmel, das funkelnde Meer, das erregende Gefühl, an der Seite dieses attraktiven Mannes zu sein. Sie bemerkte, wie die Leute ihnen nachblickten, als sie Hand in Hand durch die Straßen schlenderten. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich schön und begehrenswert. Die Welt schien ihr zu Füßen zu liegen. Wie gebannt hing sie an Pierres Lippen. Er war ein interessanter Mann mit Ansichten, die völlig neu für sie waren. Er hatte ganz Europa bereist, kannte alle großen Städte, sprach Französisch, Spanisch und Italienisch und war außerdem sehr belesen. In den Wintermonaten habe er auch schon Autos repariert, erzählte er, als Maurer, Maler und Raumausstatter gearbeitet. Anscheinend gab es nichts, was er nicht konnte. Am meisten jedoch gefiel ihr seine Offenheit. Das unterschied ihn grundlegend von den Menschen ihrer Umgebung, die nie über ihre Gefühle sprachen, sich in ihrer überschaubaren Welt abkapselten und jedem Fremden den Zutritt verwehrten.
    Einer ihrer Lehrer hatte einmal gesagt, die Einwohner von Cornwall seien von Natur aus engstirnig und misstrauisch. Damals hatte sie das für ein Pauschalurteil gehalten und nicht ernst genommen, doch seit sie Pierre kannte, wusste sie, dass es stimmte.
    Sie erzählte ihm von der Unterhaltung mit ihrem Vater an diesem Morgen, bei der sie zum ersten Mal von seinen Brüdern gehört hatte. Pierre machte ein nachdenkliches Gesicht. Vermutlich schrecke ihr Vater davor zurück, diese Büchse zu öffnen, meinte er dann, weil er Angst habe, der Deckel ließe sich nicht wieder aufschrauben, wenn er ihn erst einmal abgenommen hätte.
    Sie verstand nicht, was er

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