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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LESLEY PEARSE
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damit meinte, und wollte ihn bitten, es ihr zu erklären, doch da fragte er sie nach dem Leben auf der Farm, ob sie sich im Winter nicht isoliert und einsam fühle und ob sie nicht böse auf ihre Stiefmutter sei. Es tat gut zuzugeben, dass sie es Violet übel nahm, so viel Unheil gestiftet zu haben, und dass sie hoffte, sie würde nie zurückkommen. Dann sprach sie über ihre Gefühle für Josie.
    »Sie ist immer meine beste Freundin gewesen. Ich vermisse sie schrecklich. Ich mag gar nicht daran denken, wie es ihr in Helston ergeht, wo sie von ihrer Mutter nur schikaniert wird. Mir wärs wirklich lieber, meine Stiefmutter würde zurückkommen und meinem Dad und mir das Leben zur Hölle machen, als dass Josie dort unter ihr leiden muss.«
    »Vielleicht ist sie gar nicht so unglücklich, wie du glaubst«, erwiderte Pierre und drückte sie fest an sich. »Sonst wäre sie bestimmt längst weggelaufen. Ich erlebe das Tag für Tag im Zirkus. Es gibt Kinder, die sich ein normales Leben wünschen, und andere, denen es so verrückt, wie es ist, gefällt. Irgendwann machen sie das mit sich selbst ab, egal, was ihre Eltern sagen oder tun. Sie ist vierzehn? Alt genug, um ihren eigenen Kopf zu haben. Und wenn ihr so wenig an der Farm liegt, wie du erzählt hast, dann wird ihr außer dir auch nichts fehlen. Keine von euch wird jemals die schöne Zeit vergessen, die ihr miteinander hattet, aber du musst dein eigenes Leben leben, so wie sie ihres.«
    Sie schlenderten zur Burg hinauf, setzten sich ins Gras und genossen den Blick auf Falmouth auf der anderen Seite der Flussmündung. »Ich wünschte, der Tag würde nie zu Ende gehen«, gestand Pierre seufzend. »Ich hab keine Lust, heute Abend aufzutreten, ich würde am liebsten hier sitzen bleiben und mit dir den Sonnenuntergang bewundern.«
    Er küsste sie lange und leidenschaftlich, und das Bewusstsein, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten, machte es umso schöner. Ellen hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen, und jeder Kuss schürte das Feuer noch heftiger. Als er ihre Brust berührte, schob sie seine Hand weg und sehnte sich gleichzeitig nach der Liebkosung, die so himmlische Empfindungen ausgelöst hatte.
    Gegen fünf Uhr brachen sie auf, um irgendwo noch etwas zu essen. Vor einem Auftritt dürfe er später nichts mehr zu sich nehmen, erklärte Pierre und schlug dann vor, dass sie, statt sich ein weiteres Mal die Vorstellung anzusehen, im Wohnwagen auf ihn warten solle.
    Die Zirkuskapelle kündigte den Auftritt der Adolphus Brothers an. Ellen lächelte vor sich hin und stellte sich vor, wie Pierre in die Manege lief und sich schwungvoll seines Capes entledigte.
    Sie lag auf seinem Bett, schloss behaglich die Augen und ließ den wundervollen Nachmittag Revue passieren: die Überfahrt mit der Fähre, ihre Unterhaltungen, die Küsse, das Spaziergehen Hand in Hand. Sie hatten in einem kleinen Hafenlokal Eier, Würstchen und Pommes frites bestellt, und Ellen, die vor Hunger fast umgekommen wäre, hatte nie etwas Köstlicheres gegessen. Auf der Rückfahrt war die Fähre fast leer gewesen. Pierre hatte sie zum Schutz vor dem kalten Wind die ganze Zeit in den Armen gehalten. Im Wohnwagen hatte er ihr dann gleich einen Tee gekocht.
    Jack war kurz hereingekommen, hatte aber nur sein Kostüm und seine Schminksachen geholt und gemeint, er werde sich woanders umziehen. Hinter einem dünnen Vorhang, nur Zentimeter von Ellen, die auf dem Bett lag, entfernt, hatte sich Pierre gewaschen und für den Auftritt zurechtgemacht. Dieses Zusammensein hatte etwas wunderbar Vertrauliches. Sie führten ihre Unterhaltung weiter, als wäre diese Nähe völlig selbstverständlich. Ellen musste kichern, als sie ihm beim Schminken zusah und sich fragte, was ihr Vater wohl dazu sagen würde. Doch Pierre erklärte ihr, dass die Artisten ohne Make-up im Scheinwerferlicht blass und kränklich aussehen würden, genau wie Schauspieler auf einer Bühne.
    Durch das offene Wohnwagenfenster konnte sie nun die staunenden Ahs und Ohs der Zuschauer hören; sie übertönten sogar das Fauchen der Löwen in ihren Käfigen. Manchmal sei ihm auch nach Fauchen und Brüllen zu Mute, hatte Pierre zugegeben, wenn er, in dem Bewusstsein, wochenlang die gleiche Show zweimal täglich absolvieren zu müssen, diesen Wohnwagen betrete.
    Ein Geräusch ließ Ellen, die eingenickt war, auffahren. Erschrocken riss sie die Augen auf und sah Pierre splitternackt vor sich stehen.
    »Ich bins nur.« Er berührte zärtlich ihre Wange. »Ich

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