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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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verwunderlich. Während Annamarie Scalli redete, machte die Blonde, Mrs. Lasch also, ein Gesicht, daß einem das Blut in den Adern gefror. Kalt wie ein Eisberg. Offenbar gefiel ihr nicht, was sie zu hören bekam.
    Dann sah ich, wie Miss Scalli aufstand. Man merkte ihr an, daß sie so schnell wie möglich weg wollte. Also ging ich hinüber und erkundigte mich, ob ich noch etwas für sie tun könnte.«
    »Und was hat sie geantwortet?« fragten Detective Green und Staatsanwalt Victor Packwell im Chor.
    »Es passierte folgendes«, erwiderte Gladys. »Annamarie Scalli stand auf, aber Mrs. Lasch packte sie am Handgelenk und hielt sie fest. Daraufhin riß Miss Scalli sich los und lief aus dem Lokal. Sie hat mich fast umgerannt, so eilig hatte sie es.«
    »Was tat Mrs. Lasch?« wollte Packwell wissen.
    »Auch sie war plötzlich mächtig in Eile«, entgegnete Gladys entschlossen. »Ich gab ihr die Rechnung. Es machte einen Dollar dreißig. Sie warf fünf Dollar auf den Tisch und stürzte Miss Scalli nach.«
    »Wirkte sie aufgebracht?« hakte Packwell nach.
    Gladys kniff die Augen zusammen und tat, als überlegte sie angestrengt, welchen Eindruck Molly Lasch in diesem Moment auf sie gemacht hatte. »Ich würde sagen, sie hatte
einen verdatterten Gesichtsausdruck. Wie nach einem Magenschwinger.«
    »Haben Sie gesehen, wie Mrs. Lasch in ihr Auto einstieg?«
    Heftig schüttelte Gladys den Kopf. »Nein. Als sie die Tür öffnete, die zum Parkplatz führt, schien sie mit sich selbst zu sprechen. Dann hörte ich, wie sie ›Annamarie‹ rief, und ich vermutete, daß sie noch etwas von der anderen Frau wollte.«
    »Wissen Sie, ob Annamarie Scalli das bemerkt hat?«
    Gladys ahnte, daß die beiden schrecklich enttäuscht sein würden, wenn sie jetzt antwortete, sie sei sich nicht sicher. Deshalb zögerte sie. »Nun, ich denke, sie hat es mitbekommen, denn Mrs. Lasch rief noch einmal ihren Namen und schrie dann: ›Warten Sie!‹.«
    »Sie bat Annamarie, auf sie zu warten?«
    So war es doch, sagte sich Gladys. Ich rechnete schon fast damit, daß Mrs. Lasch wegen des Wechselgeldes zurückkommen würde, aber sie hatte es so eilig, die andere Frau einzuholen.
    Warten Sie .
    Hatte Molly Lasch das tatsächlich geschrien, oder hatte das Paar, das sich gerade an einen Tisch gesetzt hatte, nach der Kellnerin gerufen?
    Gladys sah die angespannten Mienen der beiden Beamten und sehnte sich so sehr danach, weiter im Mittelpunkt zu stehen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich so eine Situation ausgemalt, und jetzt hörten ihr endlich alle zu. Wieder betrachtete sie die erwartungsvollen Gesichter. »Ich will damit nur sagen, daß ich den Eindruck hatte, Annamarie Scalli habe sie bemerkt, denn sie rief zweimal ihren Namen und bat sie zu warten. Ich dachte mir, daß Annamarie vielleicht wirklich auf dem Parkplatz stehengeblieben ist, um noch einmal mit Mrs. Lasch zu sprechen.«
    So konnte man es schließlich auch auslegen, sagte sich Gladys, als die beiden Männer sie erfreut anlächelten.
    »Gladys, Sie sind eine sehr wichtige Zeugin«, verkündete Victor Packwell dankbar. »Es tut mir leid, aber wir werden Sie wohl noch öfter vernehmen müssen.«
    »Ich helfe Ihnen doch gern«, versicherte Gladys.
    Nachdem Gladys eine Stunde später das Protokoll ihrer Aussage gelesen und unterschrieben hatte, saß sie wieder in Detective Greens Auto und ließ sich nach Rowayton zurückfahren. Nur Greens Antwort, was ihre bohrenden Fragen nach der Ehe seiner Eltern anging, trübte ihre Freude ein wenig.
    Sie hatten gerade ihren vierzigsten Hochzeitstag gefeiert.
    Zur gleichen Zeit trat Staatsanwalt Tom Serrazzano im Gerichtsgebäude von Stamford vor einen Richter und beantragte einen Durchsuchungsbefehl für Molly Laschs Haus und Wagen.
    »Herr Richter«, meinte Serrazzano. »Wir haben allen Grund anzunehmen, daß Molly Lasch Annamarie Scalli ermordet hat. Und wir gehen davon aus, daß sich in ihrem Haus und ihrem Wagen Hinweise auf dieses Verbrechen finden lassen. Falls die Möglichkeit besteht, dort Blutflecken, Haare, Fasern oder eine Waffe sicherzustellen, möchten wir das tun, bevor die Verdächtige Gelegenheit hat, die betreffenden Gegenstände von Spuren zu befreien oder sie zu beseitigen.«

40
    A uf der Heimfahrt nach New York ließ Fran die Ereignisse des Vormittags noch einmal vor ihrem geistigen Auge ablaufen.
    Die Reporter waren rechtzeitig vor Mollys Haus eingetroffen, um die Detectives von der Staatsanwaltschaft beim
Herauskommen abzufangen. Gus

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