Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

seinen Kopf und wollte ihn zu sich heranziehen.
    Doch Chris war nicht bereit, so schnell nachzugeben. »Sind wir Partner?«
    Sie wusste, was er damit ausdrücken wollte. »Du darfst mich nicht fragen, woher ich meine Informationen habe, Chris.« Ihr Blick glitt über sein Gesicht, als wollte sie es sich für immer in ihre Erinnerung einprägen - und dies machte ihm Angst.
    »Irgendwann wirst du mir doch noch vertrauen, Tori«, antwortete er, dann legten sich seine Lippen auf ihre, warm und leidenschaftlich. Chris stöhnte auf, wollte sie noch näher an sich spüren. Er mochte es, wie sie sich an ihn schmiegte. Victoria kostete diesen Moment aus, in dem sie den Mann, den sie über alles begehrte, in den Armen hielt, genoss die Freude und dieses Glück. Es war so lange her, seit sie solche Gefühle empfunden hatte. Dann nimm ihn dir, sagte die Stimme ihres Herzens. Nimm das an, was er dir zu geben vermag.
    »Ch ristopher!«, erklang Abigales wei nende und ungeduldig klingende Stimme von der Tür her. »Wenn du diese Frau nicht dazu bringst, dass sie etwas isst und sich ausruht, dann werde ich dir das nie verzeihen - das schwöre ich dir bei dem Blut meiner Vorfahren!«
    Chris löste sich widerstrebend von Victoria und atmete einmal tief durch. »Abigale mag dich«, stellte er fest. »Das Blut ihrer Vorfahren zitiert sie immer nur dann, wenn sie etwas unbedingt durchsetzen will.«
    »Und was willst du, Chris?«
    Dich, hätte er am liebsten gesagt. Er betrachtete ihr Gesicht, so schön trotz all des Schmutzes, er sah die Furcht, die sie nicht verbarg, denn ausnahmsweise zeigte sie nicht ihre übliche eiserne Beherrschung. Ich will dich - ich will dich lieben, bis du mich um Gnade anflehst, und dann werde ich dich noch ein bisschen mehr lieben. Aber sie war noch nicht bereit, diese Antwort zu hören.
    Doch Victoria las es in seinem Gesicht, in seinen unglaublich dunklen Augen, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Zärtlich fuhr sie mit dem Finger die Linien seines Gesichts nach, erlaubte sich einen Moment lang zu träumen. Schenk mir deine Liebe, lass sie mich spüren, solange ich noch da bin - denn ich werde den Rest meines Lebens davon zehren müssen.
    »Himmel, Tori, wenn du mich so anschaust, dann kann ich an nichts anderes denken als daran, dass - «
    »Christopher!« Diesmal schwang eine unüberhörbare Warnung in Abigales Stimme mit. »Dein Benehmen ist unschicklich, mein Junge!«
    »Oje«, murmelte Chris. »Gleich zieht sie mir die Ohren lang!«
    Victoria lachte, als er zurückwich, und richtete sich auf. Einen Augenblick lang sahen sie sich an, und die Art, wie er sie anschaute, gab ihr plötzlich das Gefühl, die schönste Frau der Welt zu sein.
    Lächerlich!
    »Ich komme, Miss Abigale«, sagte sie, doch sie war in seinem Blick gefangen. Erst als er aufstand und ihr die Hand hinhielt, um ihr aufzuhelfen, riss der Bann. Auf einmal spürte sie wieder, wie erschöpft sie war, ihr ganzer Körper schmerzte. Dankbar ließ sie sich in Chris' starke Arme sinken.
    »Mich mit Küssen zu einem Handel zu erpressen, war nicht besonders fair!«
    Er lächelte sie strahlend an. »Hast du nicht selbst gesagt, du magst es, wenn ich dich küsse?«
    Ihre Hand glitt seine Hüfte hinab, nach vorn, und Victoria ließ sie dort ruhen. »Und nicht nur das. Ich mag auch noch ein paar ganz andere Dinge.« Sie spürte, wie sein Körper prompt reagierte. Chris wagte es nicht, sich zu rühren.
    Victorias Liebkosung wurde noch ein bisschen intimer. »Ach - wirst du deshalb Schneller Pfeil< genannt?«
    Chris verschluckte sich, und Victoria grinste ihn an. Sie machte einen Schritt um ihn herum, ließ ihre Hand aber noch einen Moment liegen, bevor sie das Zimmer verließ. Chris blieb unbeweglich stehen. Er konnte sich nicht rühren.
    »Du solltest dich schämen, Christopher«, sagte Abigale und starrte auf seinen Rücken.
    »Er war wirklich ungezogen, nicht wahr?«, fragte Victoria.
    »Wahrhaftig - Sie einfach so zu Boden zuwerfen! Gott weiß, dass ich ihn anders erzogen habe!« Damit scheuchte sie Victoria die Treppe hinauf und führte sie dann in ein Gästezimmer. Chris war ihnen gefolgt, und zum zweiten Mal an diesem Abend wies eine Frau ihn zurück. Abigale war deutlich anzuziehen, mit welcher Genugtuung es sie erfüllte, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Dann wandte sie sich um, und Victoria krümmte sich zusammen, hielt sich den Bauch.

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    Schnell kniete sich Abigale neben sie.
    »Was ist?« Sie strich Victoria