Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
Höhepunkt.
Sie hielten sich fest, wollten sich nicht loslassen. »Tori, ich lie —« begann er, doch sie verschloss ihm mit einem Finger den Mund. Sie wollte nicht, dass er es aussprach, auch wenn sie sich unendlich danach sehnte, diese Worte von ihm zu hören.
Chris unterdrückte einen tiefen Seufzer. Er liebte diese Frau mehr als sein Leben - wenn sie doch nur bereit wäre, seine Liebe auch anzunehmen!
Abigale stellte das Geschirr unnötig heftig auf ein Tablett. Victoria blickte von dem Buch auf, das sie in der Hand hielt, ohne jedoch wirklich darin gelesen zu haben, und warf Chris einen vielsagenden Blick zu.
Chris, der. am Schreibtisch saß, lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ist etwas, Abigale?«, fragte er. »Du siehst aus, als wäre dir eine Laus über die Leber gelaufen.«
Warnend schaute Victoria ihn an, und die Haushälterin bedachte ihn mit einem mörderischen Blick.
Chris rutschte ein bisschen tiefer. »Möchtest du darüber reden, Abby?«
»Nein!« Sie knallte den nächsten Teller auf das Tablett, und während sie nach draußen marschierte, murmelte sie vor sich hin: »Da zieht man einen Jungen auf, denkt, man hätte einen ehrbaren Mann aus ihm gemacht, und dann...« Ihre Stimme verklang.
»Sie weiß Bescheid«, sagte Victoria.
Chris zuckte mit den Schultern. »Wir b eid e sind erwachsen, Tori. Was wir zu tun beschließen, ist ganz allein unsere Angelegenheit.«
»Ach komm, Chris, sie ist wie eine Mutter für dich. Ich möchte nicht, dass sie dich behandelt, als hättest du eine naive, hilflose Jungfrau verführt. Vor allem, wenn ich dich verführt habe!«
»Hast du das getan?«, fragte er und schloss sein Rechnungsbuch.
Ein zärtliches Lächeln spielte um ihre Lippen. »Ja. Und wer hat heute Nacht um Gnade gefleht?«
»Ich«, antwortete er ohne zu zögern. Er erhob sich, kam zu ihr und gab ihr einen Kuss. Doch dann stand Victoria auf.
»Ich werde jetzt mit Abigale reden.«
Er nahm ihre Hand. »Glaubst du wirklich, dass das nötig ist?«
»Ja«, sagte sie fest. »Weil ich nicht möchte, dass sie dir für etwas die Schuld zuschiebt, was wir b eid e wollten. Keine Bange«, fuhr sie fort, als er etwas einwenden wollte, »ich kenne die moralischen Grundsätze dieses Jahrhunderts.« Liebevoll strich sie ihm das Haar aus der Stirn. »Vertrau mir. Wir regeln diese Sache unter uns Frauen.«
Es rührte ihn, dass sie darauf beharrte, sich für ihn einzusetzen - denn er musste eins zugeben: Wenn Abby wollte, dann konnte sie ihm das Leben ganz schön schwer machen. »Ich gebe dir fünf Minuten«, meinte er. »Dann lasse ich die Kutsche vorfahren.«
Verblüfft schaute sie ihn an.
»Wir fahren in die Stadt.«
Sie zog eine Braue hoch. »Und dabei hat es gerade angefangen, mir richtig Spaß zu machen , deine Gefangene zu sein!«
Er grinste, und in seinen dunklen Augen lag ein Versprechen. »Wir werden nicht lange bleiben.«
»Aber wir werden ihn sehen.« Es war ihr gelungen, jeden Gedanken an ihn in den letzten Stunden vollkommen auszublenden, doch nun holte die harte Wirklichkeit sie wieder ein, zerrte sie aus dem behaglichen Kokon aus Liebe und sinnlichem Vergnügen, in den sie sich eingesponnen hatte.
»Ich habe ihn vergangene Nacht provoziert!«
»Bist du wahnsinnig geworden?«, brauste sie auf. »Diesen Mann fordert man nicht einfach so heraus. Himmel, er hätte dir auflauern und dich umbringen können, ohne dass du ihn bemerkt hättest!«
Er packte sie und zog sie an sich heran, verschloss ihr den Mund mit einem Kuss. Dann, als sie ihn weiter ausfragen wollte, schob er sie zur Tür. »Du kannst mir auch nachher noch die Ohren lang ziehen!«
Sie wirbelte herum, stieß ihm den Zeigefinger in die Brust. Sie ist hinreißend, selbst wenn sie wütend ist, dachte er. »Wage es ja nicht noch einmal, so etwas hinter meinem Rücken zu machen, Swift! Und glaub mir, ich werde mich bestimmt nicht damit zufrieden geben, di r nur die Ohren lang zu ziehen.
Sie marschierte in die Küche, vorbei an Batista, der Christopher anschaute, dann dessen Lady. Chris grinste. Diese Frau hat wahrhaftig Feuer - und das nicht nur im Bett!, dachte er.
Es gelang Victoria schnell, Abigale wieder friedlich zu stimmen, vor allem, nachdem sie ihr erzählt hatte, dass sie verwitwet war und sogar ein Kind gehabt hatte. Das Einzige, worüber sich die Haushälterin jetzt noch Sorgen machte, war, dass Victoria schwanger werden könnte. Unnötige Sorgen, doch sie konnte Abigale schlecht erzählen, dass sie geschützt
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