Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
Letzteres war allerdings kein reines Vergnügen für Victoria. Verzweifelt versuchte sie, Chris nicht zu oft auf die Füße zu treten. Er zuckte ein paar Mal zusammen, und sie entschuldigte sich. Auf der Tanzfläche war sie wirklich nicht in ihrem Element.
    Und es ärgerte sie fürchterlich, dass Chris das köstlich zu amüsieren schien.
    »Du beherrschst alles andere so gut, dass ich dachte, ich könnte dich zu einem Tänzchen auffordern, ohne um mein Leben bangen zu müssen.«
    »Und um deine Zehen«, meinte sie säuerlich.
    »Sie werden es überleben«, erwiderte er, während er sie über die Tanzfläche wirbelte. Plötzlich spürte er, wie sie sich versteifte, und er brauchte nicht hinzuschauen, um zu wissen, wen sie entdeckt hatte.
    Becket hielt sich ein wenig abseits von den anderen Zuschauern. Er war der einzige Mann, der Anzug und Krawatte trug; er wirkte ausgesprochen elegant. Er passt nicht zu den anderen Festgästen, dachte Chris. Er scheint sich auch gar nicht darum zu bemühen. Anscheinend genießt er es, sich stets am Rand des Lebens zu bewegen.
    Wie um seinen Anspruch auf sie zu demonstrieren, obwohl das vollkommen überflüssig war, zog er Victoria an sich.
    »Wenn Blicke töten könnten, dann würde er jetzt tot umfallen«, sagte sie.
    »Er wirkt dermaßen selbstzufrieden, dass ich wünschte, es würde funktionieren!«
    »Komm, Chris, beruhige dich«, meinte sie und streichelte seinen Rücken. »Gleich fängt die Versteigerung an - oder willst du nicht wissen, wer deine Pferde ersteht?« Er murmelte etwas, was sie nicht verstand. »Ich war noch nie auf einer Auktion«, fuhr sie fort. »Auch nicht auf einem solchen Fest - und eine Kuh habe ich bisher auch noch nicht aus der Nähe gesehen.«
    Er sah sie verblüfft an. »Nur Hühner?«
    »Nur Hühner«, bestätigte sie lachend.
    Bei dem warmen Klang ihres Lachens drehten sich die Leute nach ihr um, beobachteten, wie Chris und Victoria sich durch die Menge schoben. Die b eid en naschten Plätzchen, probierten Hüte auf. Chris bestand darauf, dass Victoria sich ein Paar Stiefel anmessen ließ, und sie dachte, dass es in ihrer Zeit ein Vermögen kosten würde, wollte sie sich handgefertigte Schuhe kaufen. Sie ignorierte die empörten Bemerkungen, als Chris ihr einen Revolver und einen Revolvergurt kaufte.
    »Ich kenne die Regeln«, meinte Victoria und legte die Waffe in den Korb neben Abigale. Noble saß an ihrer Seite und versucht verzweifelt, gut Wetter zu machen. Abigale bereitete es großes Vergnügen, ihn zappeln zu lassen.
    Lucky kam angerannt, die Wangen mit Sahne verschmiert. Victoria wischte ihm das Gesicht sauber, dann gab sie ihm einen Kuss.
    Gerade, als sie die eingezäunte Weide erreichte, wurden Chris' Pferde hereingeführt. Der Auktionator begann mit der Versteigerung, und obwohl der Preis schnell nach oben ging, konnte Victoria nicht erkennen, wer bot.
    »In der Regel wird der größte Teil meiner Tiere von der Armee gekauft, aber die hier...«
    »... die hier sind wunderschön. Und sie sehen fast alle so aus wie Caesar.« Sie waren allerdings alle ein wenig heller als Chris' Pferd, nur ein Hengst war genauso schwarz. Doch als der Auktionator ihn ins Licht führte, konnte man erkennen, dass sein Fell einen leichten rö tl ichen Schimmer hatte.
    »Es sind ja auch seine Söhne!«
    Sie sah ihn von der Seite her an. »Und du wirkst ganz wie ein stolzer Großvater!«
    Chris lachte, einen Arm auf die Einzäunung gestützt, und beobachtete, wie sie seine Pferde bewunderte. Lucky saß zwischen ihnen auf dem Zaun. »Willst du ihn haben?«, flüsterte Chris Victoria zu.
    Sie schaute ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, du hast ihn doch extra zum Verkauf gezüchtet!«
    Chris machte dem Auktionator ein Zeichen.
    »O nein, Chris«, sagte sie und zwickte ihn in den Arm.
    Er hielt ihre Hand fest und sagte ein paar Worte zu dem Mann. Der blickte Victoria an und grinste, dann führte er den Hengst weg.
    Als sie erneut etwas einwenden wollte, sagte er schnell: »Ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich wüste, dass du - außer Caesar - auf dem besten Pferd reitest, das ich habe.«
    »Noch nie hat mir jemand so etwas geschenkt«, flüsterte sie, und Chris erkannte, dass ihr wohl schon sehr lange nichts mehr geschenkt worden war. Und vor den Augen sämtlicher Gäste schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn. »Danke, Chris.«
    Victoria wollte sich ihr neues Pferd unbedingt näher anschauen. Sie gingen auf die Weide zu, wo der Hengst stand,

Weitere Kostenlose Bücher