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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Victoria - die im Augenblick hauptsächlich von Verwirrung geprägt waren - durfte er nicht gegen die Grundsätze seines Berufs handeln.
    Er wartete, bis der letzte Passagier den Zug verlassen hatte und die letzte Kiste ausgeladen war, und als Becket in seinen Wagen kletterte und auf die schmale Straße zuhielt, kehrte er zu ihrem Lagerplatz zurück. Er packte seine Ausrüstung zusammen und trat die letzten Beste des Feuers aus. Als er sich bückte, um den Sattel hochzuheben, fiel sein Blick auf die Stelle, wo ihr Körper das Gras niedergedrückt hatte. Verdammt, warum hatte sie sich einfach davongeschlichen? Gerade nach dieser Nacht gab es so viele Dinge zu klären. Oder interessierte sie das überhaupt nicht? War er vielleicht ein Narr gewesen - weil er seine Chance nicht genutzt und sich ritterlich gezeigt hatte? Nein, er hätte es sicherlich bereut, wenn sie miteinander geschlafen hätten, und auch Victoria wäre am Morgen sicher wie eine fauchende, kratzende Wildkatze gewesen, bereit, ein paar Löcher in kostbare Teile seiner Anatomie zu schießen. Er wurde das nagende Gefühl nicht los, dass es einen Teil von Victoria gab, den man durch nichts erreichen konnte. Nicht mit Leidenschaft, nicht mit Mitleid. Und dass es ihm schon gar nicht gelingen würde.
    Diese Frau kann einen wirklich in den Wahnsinn treiben, dachte er, als plötzlich sein Blick auf etwas Glitzerndes fiel. Er ließ den Sattel fallen und bückte sich, pickte etwas Viereckiges, Goldenes aus dem Gras. Es war Papier, das erkannte er sofort. Er schob den Hut in den Nacken und klappte das Heftchen auf. Streichhölzer. Sie hat sie gestern Abend benutzt, um das Feuer anzuzünden. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Er riss eins der Streichhölzer ab, entzündete es und beobachtete, wie es herunterbrannte, dann schmiss er es weg. Er sah sich das verknitterte Heftchen genauer an, las, was darin stand.
    Tad's Lodge. Highway 17. Jacksonville. Und darunter standen etliche Nummern.
    Jacksonville in welchem Staat?
    Er drehte es um. Außen war es golden, und der Name des Lokals war dort ebenfalls aufgedruckt. Chris kratzte an der Oberfläche. Warum jemand so viel Aufwand für s c hlichte Streichhölzer betrieb, war ihm ein R ätsel . Er nahm sich vor, Victoria nach diesen Streichhölzern zu fragen, dann steckte er sie in die hintere Tasche seiner Jeans und hob den Sattel wieder auf.
    »Sag mal, was hältst du eigentlich von ihr?«, fragte er den Hengst, während er ihn sattelte.
    Der R appe schüttelte den Kopf. »Ja, ich auch«, meinte Chris. »Was denkst du, wie lange ich diesmal brauchen werde, bis ich sie erkenne?«
    Chris bezweifelte nicht, dass sie erneut ihre Identität gewechselt hatte, wahrscheinlich sogar, bevor sie an diesem Morgen aufgebrochen war. Verdammt, dachte er ärgerlich, ich habe es satt, mich immer mit ihren Verkleidungen herumplagen zu müssen! Und während er nach Silver Bose zurückritt, überlegte er, wie er sie dazu bringen könnte, sie selbst zu bleiben.
    Für immer.
    »Jake hatte Angst, dass er den Zug verpassen würde, deshalb ist er in solcher Eile davon«, erklärte Clara, als sie Clancey das Pferd zurückbrachte. »Ich habe den Marshal draußen vor der Stadt getroffen.« Sie senkte den Blick und fügte schüchtern hinzu: »Jake hat ihm Caesar zurückgegeben, und Marshal Swift bat mich, Ihnen dieses Tier zurückzubringen.«
    Clancey nickte und meinte, wie sehr er den jungen Mann doch vermissen würde. Clara knickste, dann nahm sie ihren Beutel und verließ den Mietstall.
    Victoria ging eilig die Straße hinunter, ignorierte das Getuschel und die Blicke, die ihr folgten. Offensichtlich hatte Miss Fotheringham keine Zeit verloren, die Neuigkeit zu verbreiten. Wie lächerlich es war, ihr aus diesem Grund zu kündigen! Ein Mann in ihrem Zimmer! Nun ja, in diesem Jahrhundert zählte das wohl eher zu den Kapitalverbrechen. Und dennoch würde sie jederzeit wieder genauso handeln. Dann bin ich eben schamlos. Und Chris küsste nun mal wie ein Meister - auch wenn sein Talent an ihr verschwendet war. Aber Camille war wirklich dumm.
    Und was bist du?
    Einsam.
    Dieses Wort schien sich ihr mitten ins Herz zu bohren.
    Denk nicht darüber nach. Dein Leben findet nicht in dieser Zeit statt. Auch wenn Chris ein netter Mann ist. Er ist das Beste, was dir in den letzten fünf Jahren passiert ist, flüsterte ihr eine innere Stimme zu. Vielleicht sogar in deinem ganzen Leben.
    Ich weiß, ich weiß, dachte sie. Eine Sekunde lang schloss sie die Augen

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