Wer bist du, suesse Morgenfee
frustriert. Sie gab jeden Versuch auf, noch mehr von dem Matjeshering zu essen, den sie sich als Vorspeise bestellt hatte.
Fergus legte die Hand auf ihre. „Reg dich einfach ab, Chloe", riet er freundlich. „Ich bin heute Abend nicht als Fergus McCloud, Schriftsteller, hier."
„Als was dann?" fragte sie verächtlich.
„Fergus McCloud, Lover?" Er zog spöttisch die Augenbrauen hoch.
Ihre Röte nahm noch zu. „Ich habe dir schon gesagt, dass wir nicht ..."
„Wunschdenken von mir? Für die Zukunft?" flüsterte er rau. Das brachte sie völlig zum Schweigen, wie er zufrieden feststellte. Es hatte aber auch zur Folge, dass sie ihm die Hand entriss und sie unter dem Tisch versteckte. Was Fergus überhaupt nicht gefiel. Er lachte leise.
„Du bist wirklich unglaublich süß, Chloe."
„Das klingt, als wäre ich zehn Jahre alt", erwiderte sie verärgert.
Er lächelte. „Manchmal benimmst du dich, als wärst du es. Die nächsten Wochen könnten amüsant werden."
Was meinte er denn damit? Und das andere ... Wunschdenken für die Zukunft! Wenn er dachte, sie würde weiter mit ihm aus gehen, während er gleichzeitig Informationen sammelte, die Schande über ihren Vater bringen würden, dann stand Fergus eine böse Überraschung bevor.
So gefühllos konnte er doch wohl nicht sein?
Es hatte ihn offensichtlich ein bisschen nachdenklich gestimmt, wie liebevoll und ausgelassen es in ihrer Familie zuging, und Chloe glaubte ihm, dass er ihre Mutter mochte. Trotzdem hatte er vor, ein Buch zu schreiben, das die Hamiltons wieder in Aufruhr stürzen würde.
Vielleicht war er tatsächlich so gefühllos ...
Und was war das für ein Vorschlag, den er auf der Fahrt hierher erwähnt hatte? Wenn es irgendetwas damit zu tun hatte, dass sie beide sich weiterhin sehen sollten, konnte er ihn vergessen. Keinesfalls würde sie sich darauf einlassen.
Aber nicht unbedingt, weil sie es nicht wollte. Sie war sich je der seiner Bewegungen, jedes seiner Worte bewusst. Noch immer prickelte ihre Hand von seiner Berührung. In Wahrheit hatte sie sich über sein langes Gespräch mit ihrer Mutter nicht nur geärgert, weil sie ihn für doppelzüngig hielt. Sie war neidisch auf die Aufmerksamkeit gewesen, die er Diana geschenkt hatte.
Bin ich eifersüchtig auf die eigene Mutter, weil der Mann, den ich liebe, mit ihr ungezwungener reden kann als mit mir? fragte sich Chloe schockiert. Oder reagierte sie nur so, weil sie wusste, dass Fergus ihre Liebe nicht erwiderte? Und was würde es ihr nützen, ihnen beiden nützen, wenn er sich tatsächlich in sie verliebte? Es würde nichts an der Tatsache ändern, dass er die Macht hatte, ihre Familie zu zerstören. Sie würde ihm das niemals verzeihen können.
„Du siehst plötzlich sehr ernst aus.” Fergus blickte sie forschend an. „Worüber denkst du nach?"
Über ihn. Sie dachte schon zwei Wochen lang ständig über ihn nach!
„Meine Gedanken haben zum Glück immer mir allein gehört", erwiderte sie vernichtend.
Er nickte. „Es kann nicht einfach gewesen sein, im Rampenlicht deines Vaters aufzuwachsen."
„Du wolltest doch heute Abend nicht darüber reden", erinnerte sie ihn ärgerlich.
„Wir können ja wohl über dich sprechen." Fergus seufzte ungeduldig.
Chloe lächelte humorlos. „Ich bin die Tochter meines Vaters."
„Du bist viel mehr als das."
„So?" Sie war nicht sicher, ob Fergus mehr in ihr sah.
Er kniff die Augen zusammen. „Weißt du, was ich im Moment wirklich gern tun würde?"
Sie betrachtete ihn argwöhnisch. „Mir den Po versohlen?"
„Ich habe daran gedacht", gab er lächelnd zu. „Aber mein Großvater hat Logan, Brice und mich dazu erzogen, Frauen mit Respekt zu behandeln."
„Dein Großvater scheint mir ein sehr vernünftiger Mann zu sein."
„Er ist ein alter Teufel. Ich bezweifle jedoch nicht, dass du ihm gefallen würdest. Nein, Chloe, ich möchte dich küssen. Möglichst, bis du besinnungslos bist. Oder zumindest still!"
„Manchmal ist das bei Frauen der einzige Ausweg!" sagte ihr Vater lachend.
Chloe stellte verlegen fest, dass die anderen Fergus und sie nachsichtig lächelnd anblickten. Sie wurde knallrot, während sie sich fragte, wie lange sie wohl schon zugehört hatten. „Bitte, Dad. Fergus braucht keine Ermutigung, um unverschämt zu sein", tadelte sie heiter. Sie wollte herunterspielen, dass Fergus behauptet hatte, er wolle sie küssen, bis sie besinnungslos oder still sei. Auch wenn sie allein bei dem Gedanken daran vor Sehnsucht
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