Wer bist du, suesse Morgenfee
bebte!
„Offensichtlich nicht", erwiderte ihr Vater beifällig.
Dass Fergus bei ihren Eltern, Penny und David Beifall fand, wurde im Lauf des Abends noch deutlicher. Nicht, dass Chloe es ihnen verübeln konnte. Fergus unterhielt sie alle mit amüsanten Geschichten und war den drei Frauen gegenüber sehr charmant und aufmerksam. Zweifellos noch etwas, was ihm sein Großvater eingeimpft hatte. Tatsächlich war Fergus der ideale Gast.
„Was stört dich jetzt wieder?" fragte er entnervt, als sie am Ende des Abends zurück zum Haus der Hamiltons fuhren.
Chloe war ins Träumen gekommen. Jetzt wurde ihr klar, dass sie unbewusst finster geblickt haben musste. „Willst du die Wahrheit hören?"
„Das ist immer besser als eine Lüge, ganz gleich, wie höflich sie ist", erwiderte Fergus sarkastisch.
Chloe seufzte. „Ich habe mir gerade gewünscht, du wärst nicht der Mann, der du bist", gab sie freimütig zu.
„Erkläre", stieß er hervor.
Sie war nicht sicher, ob sie das konnte, ohne zu verraten, wie sehr sie sich emotional mit ihm eingelassen hatte. „Eigentlich mag ich dich ganz gern, Fergus", begann sie vorsichtig.
„Pass auf", spottete er. „Wir wollen doch nicht zu überschwänglich werden! "
Sie warf ihm einen gereizten Blick zu. „Keine Sorge. Ich mag dich, und unter anderen Umständen würde ich es vielleicht sogar genießen, mit dir zusammen zu sein. Aber so, wie die Dinge liegen..."
„Wie ich schon gesagt habe, Chloe, ich bin nicht der Feind", unterbrach Fergus sie kurz angebunden.
„Verstehst du denn nicht, dass du für mich genau das bist?" erwiderte sie heftig.
Er umfasste das Steuer fester. „Ich habe vorhin auch erwähnt, dass ich mit dir reden möchte. Wo können wir uns ungestört unterhalten?"
Chloe überlegte einen Moment lang. Ihre Schwester und David würden sicher noch für einen Schlummertrunk bleiben, wenn sie zusammen mit ihren Eltern das Haus erreichten. Und da sie bei ihren Eltern wohnte ... Aber wenn sie zu Fergus nach Hause fuhren, müsste sie darauf vertrauen, dass er sie zurück brachte, nachdem sie miteinander geredet hatten.
„Setz mich bei uns ab, dann komme ich in meinem Auto zu dir. Dort können wir wohl unter vier Augen reden?"
„Ja. Ich habe nur gesagt, ich möchte dich küssen, bis du besinnungslos bist, Chloe. Das heißt nicht, dass ich es tun werde!"
„Du wirst keine Gelegenheit dazu haben", versicherte sie ihm energisch.
Fergus warf ihr einen scharfen Blick zu, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte.
Seine Verärgerung war greifbar. Dagegen konnte Chloe jedoch nichts tun. Sie musste sich den Mann vom Leib halten. Ganz gleich, wie sehr sie sich wünschte, dass es anders wäre!
Es dauerte nur wenige Minuten, ihren Eltern, Penny und David Gute Nacht zu sagen und ihre Autoschlüssel zu holen. Fergus hatte sich schon im Restaurant von ihrer Familie verabschiedet. Er war weitergefahren, sobald Chloe aus seinem Auto gestiegen war. Seine wütende Miene hatte deutlich gemacht, dass er alles andere als erfreut über die Vereinbarung war.
Pech. Ihr passte es so viel besser, und sie musste ihre Unabhängigkeit bewahren, was Fergus anbelangte.
Licht brannte im Haus, und Fergus öffnete nach dem ersten Klingeln die Tür.
Er sah völlig unnahbar aus und ging wortlos voran ins Wohnzimmer. „Brandy?" bot er kurz angebunden an. Er hatte sich schon einen eingeschenkt, bevor sie gekommen war.
„Nein, danke", lehnte Chloe ab. Sie setzte sich in einen Sessel und erwiderte Fergus' Blick ruhig.
Fergus trank einen Schluck Brandy, dann stellte er das Glas ab und ging im Zimmer auf und ab.
Seine Größe und sein Auftreten waren dominierend, aber Chloe ließ sich nicht einschüchtern, weil sie Fergus' Unsicherheit spürte.
Schließlich blieb er stehen und blickte Chloe grimmig an. „Ich weiß, wer dir von meinem Buch erzählt hat."
„Woher?" Sie war blass geworden.
„Durch Eliminierung. Mein Agent hat bisher nur eine mündliche Abmachung mit dem Verleger getroffen, das war also eine Sackgasse. Damit war ich zurück beim Agenten. Bernie mag ja vieles sein, aber indiskret ist er nicht. Er hat eine Assistentin und eine Sekretärin. Erstere ist ebenso ehrgeizig wie er selbst. Außerdem ist Stella Whitney keine Frau, die in Mädchengeheimnissen schwelgt! Was nur die Sekretärin übrig lässt."
Chloe konnte kaum noch atmen, weil ihr das Herz bis zum Hals schlug.
„Ich musste nicht allzu tief forschen, um herauszufinden, dass Victoria Pelman deine
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