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Wer braucht denn schon Liebe

Wer braucht denn schon Liebe

Titel: Wer braucht denn schon Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marte Cormann
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versetzten Karen in einen Rausch, wie sie ihn bisher noch nicht erlebt hatte. Wild zerrte sie sein Hemd aus der Hose und ließ ihre Hand hineingleiten. Pralle, dicke Männlichkeit, die ihr Herz in freudiger Erwartung schneller schlagen ließ.
    Sie sehnte sich danach, Lorenzo endlich in sich zu spüren.
    »Lass es uns noch einmal mit der verdammten Tür probieren«, keuchte Lorenzo an ihrem Hals. Auf seiner Stirn glitzerten winzige Schweißperlen.
    Gemeinsam warfen sie sich nun gegen die sperrige Waggontür. Der Lust sei dank – mit einem Klack gab sie unter ihrem Ansturm nach. Der Länge nach landeten Lorenzo und Karen zwischen Gepäckstücken und Fahrrädern.
    »Wir geben ein wirklich gutes Team ab«, keuchte Lorenzo überrascht. Übergangslos begann er in seinem Rucksack nach den Kondomen zu suchen, die sein Freund Antonio ihm für den Notfall mitgegeben hatte, während Karen sich an seinem Reißverschluss zu schaffen machte, der unter ihren nervösen Fingern kaum nachgeben wollte.
    Mit einem gequälten Blick hielt er ihre Hand fest, doch Karen entzog sie ihm sofort wieder. »In ein paar Minuten erreicht der Zug Neapel.«
    Karen streifte Lorenzo die Hosen über die festen Pobacken nach unten und genoss den Anblick. Seit ihrem gemeinsamen Bad im Fluss stand ihr dieses Bild vor Augen. Nun wollte sie keine Sekunde mehr vertrödeln.
    »Vergiss Neapel und mach schnell.«
    In fiebriger Erregung bedeckte sie seinen Bauch mit Küssen, was ihm seine Bemühungen, sich das Kondom überzustreifen, nicht unbedingt erleichterte.
    »Du hast mehr verdient als eine schnelle Nummer. Ich …« Er brach ab, als sie sich rittlings auf ihn setzte. Lächelnd beugte sie sich über ihn.
    »Wenn du gestattest: Neapel …«
    »Sehen und sterben«, brachte er mühsam beherrscht hervor.
    »Lieben und genießen«, korrigierte sie ihn. Mit geschlossenen Augen spürte sie jedem Zentimeter hinterher, mit dem er sie mehr ausfüllte. Ein leiser Wonneschauer schüttelte sie. Dann begann sie, sich lustvoll auf ihm zu bewegen.
    Doch Lorenzo hielt sie bei den Hüften fest. »In meiner Familie geben die Männer den Rhythmus vor.« Karen zog die Luft tief in die Nase hinein. »In der Familie des Paten, meinst du?«
    »So ungefähr.« Lorenzo gab jetzt das Tempo vor, einfühlsam und bestimmt. Er schien genau zu wissen, was sie brauchte.
    Sie beugte sich über ihn und küsste ihn, bis auch ihre Zungen denselben Rhythmus fanden.
    Und während der Zug in der Anfahrt auf den Bahnhof von Neapel die Geschwindigkeit verringerte, legten sie an Geschwindigkeit deutlich zu.
    Bis sie gemeinsam im siebten Himmel landeten.

Zehn
    »Lauf!«
    Der Zugschaffner hatte ihnen keine fünf Minuten gelassen, um die gerade erlebte Zweisamkeit zu genießen. Kaum erreichte der Zug den Bahnhof, da wurde auch schon die vordere Tür des Gepäckwagens aufgerissen. Gemeinsam mit einem Kollegen machte der Mann sich daran, den Wagen auszuräumen und die Gepäckstücke auf eine Rollkarre draußen auf dem Bahnsteig umzuladen.
    Gerade noch rechtzeitig, bevor sie entdeckt wurden, gelang Karen im Schatten von Lorenzo die Flucht durch die hintere Waggontür.
    Alles Sachen, vor denen Oma mich immer gewarnt hat, erinnerte Karen sich bitter, während sie hinter Lorenzo über die Gleise stolperte.
    Dankbar ergriff sie seine Hand, als er ihr mit Schwung hinauf auf den Bahnsteig half. Für Sekunden standen sie bloß dicht beieinander und sahen sich an. In seinem Blick entdeckte sie Zärtlichkeit – und Liebe? Was auch immer sie verband – in seiner Gegenwart fühlte sie sich warm und geborgen.
    Vertrau mir , klangen seine Worte Karen noch verheißungsvoll im Ohr.
    Geradezu verlockend.
    Ihm könnte ich vertrauen.
    »Hast du ’ne Ahnung, wo hier die Waschräume sind?«, versuchte sie verwirrt, ihren Geist wieder auf Sachlichkeit zu polen. Das fehlte ihr noch, dass sie ihr Herz ausgerechnet an einen italienischen Mafioso verlor. Wohin sollte das führen? Zu einem italienischen Pizzarestaurant im Zentrum der Düsseldorfer Altstadt, der längsten Theke der Welt? Davon gab es schon mehr als genug.
    Lächelnd löste Lorenzo sich aus der Umarmung, behielt aber ihre Hand in seiner. Mit dem Daumen strich er zärtlich über ihren Handballen.
    »Hier wimmelt es vermutlich vor Polizisten«, neckte er sie. »Sollte einer von ihnen sich an meinen Steckbrief erinnern, spielen wir ihm einfach vor, wir wären ein Liebespaar.« Die gelben Sprenkel in seinen Augen tanzten vor Vergnügen. Trotzdem versetzte seine

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