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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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versorgt, damit er glaubt, ich tue brav, was er von mir verlangt und meinem Bruder nichts passiert. In der Zwischenzeit muss ich durch den Steinkreis zurück in meine Welt. Allein. Ach und niemand sonst darf etwas davon erfahren.“
    „Wieso sollte ich zustimmen, dass du dich selbst in Gefahr bringst? Du weißt, welchen Wert du für mich hast.“
    „Du sprichst von den sechs Kisten Gold.“
    „Nein, ich spreche von der Zukunft, die uns vorherbestimmt ist.“
    „Ich will das jetzt nicht mit dir diskutieren Beliar. Dafür haben wir keine Zeit. Alles, was jetzt für mich wichtig ist, ist das Leben meines Bruders. Aber ich verspreche dir, mir wird nichts geschehen. Ich passe auf mich auf. Vertrau mir einfach. Weißt du, wie du sicher schon bemerkt hast, sind die Frauen aus dem 21. Jahrhundert anders. Wir haben unseren eigenen Kopf.“
    „Das ist mir nicht entgangen. Dennoch lasse ich nicht zu, dass dir etwas geschieht.“ Die Bruthenne muss unversehrt bleiben – schon klar.
    „Okay Kompromiss. Dann gib mir einen deiner Männer mit auf den Weg, wenn du dann beruhigter bist.“
    „Wieso bleibst du nicht einfach hier und lässt uns Männer die Pläne schmieden.“ Jetzt kommt er mir mit der „Frauen-gehören-an-den-Herd“-Scheiße.
    „Weil meine Pläne schwerer zu durchschauen sind. Selbst
ich
habe damit so meine Schwierigkeiten. Eins meiner Täuschungsmanöver konntest du ja am eigenen Leib erfahren. Euch Männern fehlt es einfach an der nötigen Phantasie.“
    „Du meinst am nötigen Verrücktheitsgrad.“
    „Ja das auch. Außerdem weiß ich, wie wir Lord McConnor ein für alle Mal das Handwerk legen können.“
    Beliar lacht. „Glaubst du, das hätten wir nicht längst versucht. Er hat die gesamte Inquisition inklusive der mächtigsten Hexer, die ihm hörig sind, hinter sich. Außerdem trägt er eines der stärksten Schutzamulette, die es gibt. Keine Magie kann ihm etwas anhaben. Nicht mal die meine.“
    „Und?“, stelle ich schulterzuckend fest. „Ich brauche keine Magie, um ihn zu stoppen.“
    Beliar lacht laut. „Und du willst ihm ganz alleine die Stirn bieten?“
    „Nicht nur ihm“, stelle ich fest.
    „Wem noch?“
    „Dir“, stoße ich selbstverständlich aus. Das verblüfft ihn ganz schön.
    „Tatsächlich. Wie willst du das anstellen?“
    „Stell dich hinten an. Zuerst kümmere ich mich um Lord McConnor, dann bist du an der Reihe. Also, wo ist der nächste Steinkreis?“ Beliar grinst verschmitzt und schüttelt den Kopf.
    „Du hast drei Stunden. Tarek wird dich begleiten.“
    „Sechs Stunden und Tiberius wird mich begleiten. Dafür bringe ich dir auch ein Geschenk mit.“ Ich lächle frech.
    Beliar schüttelt erneut den Kopf. „Einverstanden.“ Er klatscht in die Hände. Keinen Wimpernschlag später steht Tiberius vor mir. Wow, das ging ja schnell.
    „Begleite sie durch den Steinkreis. Schütze sie mit deinem Leben und lasse sie nicht aus den Augen.“ Viel Glück.
    „Ja Herr.“ Beliar kommt auf mich zu und zeichnet vor meiner Nase Runen in die Luft. Schlagartig beginnt die Umgebung zu flimmern. Ich schließe die Augen, weil sie schon zu tränen beginnen. Als ich sie öffne, steht mein Zwilling neben mir. Krass. Seh ich echt so aus? Ich könnte schwören, meine Hüften wären schmaler. Hope Nummer 2 sieht mich starr an. Ich winke vor ihren Augen – sie blinzelt nicht mal.
    „Es ist eine Hülle, die Grundfunktionen beherrscht“, erklärt Beliar.
    „Ganz so, wie du mich haben willst“, rutscht mir heraus. Tiberius hat die Augen aufgerissen.
    Beliar mustert mich starr.
    „Du solltest jetzt gehen Hope, bevor ich es mir anders überlege.“ Er ist sauer. Ich nicke zustimmend. Aber eine kleine Frechheit kann ich mir nicht verkneifen.
    Ich trete an Hope Nummer 2 heran und rücke ihr Haar zurecht. „Pass gut auf ihn auf. Immerhin ist er mein Zuchtbulle“, zwinkere ich ihr zu. Tiberius hat scharf die Luft eingezogen und drückt mich schnell aus dem Raum.
    „Mädchen, du bist lebensmüde“, stößt Tiberius aus. Ich lächle die ganze Zeit über, während wir durch den Wald reiten. Der Steinkreis ist schnell erreicht. Tiberius bringt uns sauber durch.
     

    Wir landen genau in dem Waldstück, durch das mich Junus damals, nach unserer durchtanzten Nacht, getragen hat. Schnell hexe ich uns passende Kleidung. Tiberius sieht sich seine Jeans und das Hemd mit dem Jackett länger an als nötig. Ich bin einfach nur froh, eine Hose und ein gutes, altes T-Shirt anzuhaben. Es ist kalt, daher

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