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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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Mädchen?“
    „
Nein.“
    „
Vielleicht sollten wir einmal eine Pause machen?“, schlägt Junus vor.
    „
Gute Idee, sonst garantier ich für nichts. Dinosaurier … was für ein Schwachsinn“, flucht er vor sich hin.
    Junus klopft mir aufmunternd auf die Schulter und geht Galahad nach. Ich glaube, sie diskutieren gerade, ob ich wirklich eine Hexe bin.
    Niedergeschlagen stehe ich auf und sehe mich in dem Raum um. Hier muss es doch ein Tier geben, das mich auswählt, so wie es das Symbol getan hat.
    Wahllos greife ich nach allem, was nach Tier aussieht. Nichts, nicht mal ein Bauchkribbeln.
    Wütend boxe ich gegen die Wand. Als hätte ich einen Stromschlag abbekommen, stolpere ich rückwärts und falle hin. Ich knalle so hart auf den Boden, dass mir die Luft wegbleibt. Die Elektrizität in meinem Körper hört nicht auf, durch meine Glieder zu jagen.
    „
Hope!“ Junus ist keine Sekunde später bei mir. Mein Herz klopft so schnell, dass ich Angst habe, einen Herzinfarkt zu bekommen. Da war sicher eine offene Stromleitung. Was für eine Todesfalle.
    „
Was ist denn passiert Mädchen?“, will Galahad wissen.
    „
Ich hab einen Stromschlag abbekommen.“
    „
Geht’s dir gut?“, will Junus wissen.
    „
Ja. Alles okay.“
    „
Welches Tier hast du angefasst?“ Galahad dreht fast durch vor Spannung.
    „
Gar keins“, informiere ich ihn, während mir mein Bruder auf die Füße hilft.
    „
Sag mir genau, was du angefasst hast.“ Der Tätowierer schüttelt mich sogar aufgebracht an den Schultern. Ich glaube, er ist total fertig, weil wir hier nicht weiterkommen.
    „
Ich habe mit der Faust gegen die Wand geschlagen“, beichte ich.
    „
Wohin genau?“ Galahad drückt mich vor die Wand.
    „
Hierhin.“ Diesmal zeige ich nur darauf, ohne die Stelle zu berühren.
    „
Wo?“
    „
Hier.“ Erneut zeige ich auf die Stelle, an der eine Postkarte aus Irland hängt.
    Der Alte reißt die Karte von der Wand. Dahinter ist nichts. So viel zu der offenen Leitung.
    Galahad dreht die Karte um. Darauf klebt etwas, das aussieht wie Leder.
    „
Was zum Henker“, flucht er leise vor sich hin.
    „
Sag mir jetzt nicht, das ist Dinosaurierhaut“, spottet Junus. Ich hätte Lust, ihn zu boxen, unterlasse es aber.
    „
Nein Junge, das hier ist die Haut eines Drachens.“
    „
HA!“, stoße ich rechthaberisch aus. „Da lag ich ja nicht mal so weit daneben.“
    Wenn Blicke töten könnten.
    „
Was ist?“, will ich wissen. „Wir haben mein Tier. Können wir das jetzt hinter uns bringen? Ich will endlich hier raus“, erkläre ich genervt.
    „
Der Drache also. Ganz treffend, würde ich meinen“, meint Galahad. Autsch. Das hat wehgetan. „Leg dich hin Mädchen.“
    Ich nehme auf der Liege im hinteren Teil des Studios Platz, während er die Sachen zum Tätowieren vorbereitet. Junus hat deutlich seine anfängliche Euphorie eingebüßt.
    „
Junus, wieso siehst du mich so komisch an?“, frage ich ihn.
    Mein Bruder lächelt, aber es erreicht nicht seine Augen. „Die Sinnbilder sind etwas … speziell. Aber du bist etwas Besonderes. Schätze, die Keltischen Symbole spüren das.“ Liebevoll küsst er meine Stirn. „Leg dich hin.“
    „
Wir fangen mit deinem Handgelenk an Süße. Dein Bruder hält dir sicher Händchen“, meint Galahad abschätzig.
    „
Nein danke“, erkläre ich.
    Der Tätowierer rollt mit den Augen. „Halt dich trotzdem bereit Junus. Für alle Fälle.“ Dann knallt er mir noch eine Packung herausziehbare Taschentücher auf den Bauch. Danke, dass du mich für ein empfindliches Weibchen hältst.
    Das Tätowier-Geräusch ist echt abartig und als Nadelstiche mein linkes Handgelenk durchbohren, beiße ich die Zähne zusammen. Das tut voll weh, aber eher hätte ich mir die Hand abgebissen, als sie meinem Bruder wie ein Mädchen zu reichen. Ich versuche einfach an etwas anderes zu denken. Gedanklich gehe ich meine letzte Turnroutine, die ich für die Meisterschaften eingeübt habe, durch.
    „
Respekt, sie zuckt nicht mal mit der Wimper“, bemerkt Galahad wenig später. Tja, ich bringe ziemlich viel Krankenhauserfahrung mit. Im Training habe ich mich, besonders in den ersten Jahren, oft verletzt.
    „
Sie kommt ganz nach mir“, scherzt mein Bruder. Der Schmerz kommt in Wellen, aber am Schlimmsten ist das Geräusch, das mir wie ein kaputter Zahnarztbohrer, durch Mark und Bein geht. Wenn es weg wäre, würde es diese Prozedur viel erträglicher machen. Okay, es muss sein.
    Um das Geräusch zu dämpfen, singe ich Lady

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