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Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Wer fuerchtet sich vor Stephen King

Titel: Wer fuerchtet sich vor Stephen King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zweiter Vornahme lautet Susannah, und da die wiederhergestellte Frau Eddie liebt, heißt sie von nun an Susannah Dean.
    Im Gegensatz zum ersten ist dieser zweite Band um den Dunklen Turm in sich geschlossen und präsentiert einen Stephen King, wie seine Stammleser ihn kennen und schätzen. Der Roman gewinnt seinen Reiz durch den Kontrast zwischen Rolands Endzeit-Welt und unserer Erde. Hier erkennt man auf einmal Realität, stößt auf sorgsam gezeichnete Charaktere, in die man sich sofort hineinversetzen kann. Wen überkommt keine wohlige Schadenfreude, wenn ein schon ertappter Dealer der allmächtigen Justiz ein Schnippchen schlägt, indem er das Dope einfach in Rolands Welt verschwinden lässt? Und Susannah – die „wiedervereinigte“ schizophrene Detta/Odetta – zählt zu den interessantesten Charakteren, die King entworfen hat.
    Mit DREI ist Stephen King auf Nummer sicher gegangen: Die Leser, die aufgrund ihrer Erwartungshaltung beim Namen King Schwierigkeiten hatten, sich mit SCHWARZ anzufreunden, haben diese Probleme mit dem vorliegenden Buch nicht; es ist wieder glatt und eingängig geschrieben. King hat die Unmöglichkeit seines Unterfangens eingesehen, die gesamte Saga vom Dunklen Turm im Stil der ersten Novellen zu verfassen. Er schreibt fabulierfreudig und spannend, vielleicht eine Konzession an seine Leser, nachdem er diese Serie nun doch für das große Publikum freigegeben hatte und nicht mehr nur in einer kleinen Sammlerausgabe erscheinen ließ.
    Auf den dritten Band der Saga des Dunklen Turms mussten die Leser „nur“ vier Jahre lang warten. TOT (1991) führt dann auch wieder ein Stück näher heran an das geheimnisvolle Gebilde, das das Ziel von Rolands, Eddies und Susannahs Reise darstellt. Auf ihrer Wanderung durch die Einöden der Mittwelt kommt so gut wie keine Langeweile auf. King beschreibt die Begegnung mit einem riesigen, robotisch aufgerüsteten Mammutbären, den er als Hommage an Richard Adams „Shardik“ nennt. Er soll eines von zwölf Portalen des „Balkens“ beschützen, die alle von „Tieren“ bewacht werden (wodurch eine Aussage aus dem ersten Band klar wird). Diese Balken stützen den Dunklen Turm. Wenn sie brechen …
    Nachdem sie Shardik besiegt haben, folgen sie dem Balken zum Dunklen Turm. Dabei wird der Revolvermann von Erinnerungen an den schon aus den ersten beiden Band bekannten kleinen Jake gequält. Da er Jack Mort an dem Mord an dem Jungen gehindert hat, kann er Jake eigentlich niemals begegnet sein. Und Jake streift wie ein Zombie durch New York, weiß, dass er eigentlich tot sein müsste, wird von einem von der Syphillis zerfressenen Einäugigen (und dem Ticktack-Mann aus der Mittwelt) entführt (und befreit) und findet die Rote Rose, ein Spukhaus, während Roland und seine Gefährten einen Dämonenkreis in Mittwelt betreten. Hier erfahren sie vom Khef, Ka und Ka-tet – dem Zusammenhang und Gefüge einer bestimmten Gruppe, die für bestimmte Aufgaben vorgesehen ist.
    Roland gelingt es, Jake in seine Welt zu ziehen. Die Gefährten sind nun vereint, bilden das Ka-tet, eine vom Schicksal geschmiedete Gemeinschaft, die sich gesucht und gefunden hat, aber auch eine Gruppe von Lehrlingen, die in Mittwelt zu Revolvermännern ausgebildet werden.
    Jake findet Oy, ein hundeähnliches Tier, das manchmal sprechen kann, und die Gruppe erreicht die zerstörte Stadt Lud – New York? –, in der sie Blaine finden, eine von einem schizophrenen Computer beherrschte Monorail-Bahn (die eine Inkarnation einer Spielzeugeisenbahn aus Jakes Welt darzustellen scheint, wenngleich der Autor – nicht nur in diesem Zusammenhang – mehr Fragen offenlässt, als er beantwortet).
    Obwohl der Roman episodenhaften Charakter hat und endet, als die Protagonisten an Bord der Monorail ein Rätselspiel beginnen, dessen Einsatz ihr nacktes Leben ist, wirkt er überraschenderweise in sich geschlossen. Dazu tragen nicht zuletzt die gerade angesprochenen Rätsel bei, die bereits frühzeitig angesprochen werden und schließlich eine ausschlaggebende Bedeutung für die Handlung gewinnen.
    Natürlich bleiben zahlreiche Fragen offen: Was ist der Dunkle Turm, was ist die Mittwelt, in der Roland lebt, und wieso hat sie sich so stark verändert, wieso haben die Gesetze der Zeit in ihr keine Bedeutung?
    Diese Fragen beantwortet – zumindest zu einem gewissen Teil – der vierte Band, GLAS (1997), auf den die Leser allerdings wieder sechs Jahre warten mussten. King schien zu diesem Zeitpunkt das Interesse

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