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Wer hat Tims Mutter entführt?

Wer hat Tims Mutter entführt?

Titel: Wer hat Tims Mutter entführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zerreißen. Mit ausgekugeltem Arm wurde er gegen die Mauer geschleudert, wo
er wimmernd zusammensackte.
    Tim hätte Kühnleber nicht mehr
rechtzeitig abgefangen. Denn der warf sich auf ihn, als Tim noch mit Bremmsel
beschäftigt war. Doch Karl und Klößchen paßten auf.
    Es war Kühnlebers Fehler, daß
er die beiden nicht ernst nahm: den kleinen Dicken und den Lattendürren mit der
Nickelbrille.
    Aufgrund seines Niedrigwuchses
hielt es Klößchen für praktisch, mit seinem Knüppel tief bzw. flach
zuzuschlagen. Mit aller Kraft drosch er Kühnleber — als der an ihm vorbei
wollte — gegen die Schienbeine.

    Nur eine halbe Sekunde später
landete Karls Hieb.
    Er traf den Taumelnden, der
plötzlich keine Beine mehr zu besitzen schien, mit dem Knüppel auf die
Schulter.
    Tim war herumgefahren und
reagierte sofort auf den Angreifer, schickte nämlich knallhart seine
Karate-Faust los.
    Es wäre nicht mehr nötig gewesen, denn die Behandlung durch Karl und Klößchen
genügte.
    Doch Tim konnte seinen
Fauststoß nicht mehr stoppen.
    Kühnleber fiel buchstäblich
hinein in diese Katastrophe, prallte gegen Tims Faust und wurde erschüttert bis
ins Mark. Kopf, Schulter, Schienbeine — es reichte.
    Der rachsüchtige Autoknacker
war schon bewußtlos, bevor er mit Nase, Kinn und Brust den Betonboden begrüßte.
    „Uff!“ Tim rieb sich die Faust.
    Bremmsel, an der Wand liegend,
wimmerte schrill und konnte den Arm nicht bewegen.
    „Jedes Krankenhaus hat einen
Notdienst“, sagte Tim. „Aber das müßt ihr schon selber machen.“
    Er hob die Tasche auf und sah
hinein.
    Es schien nichts zu fehlen.
    „Was ihr getan habt“, sagte
Tim, „war ein Raubüberfall. Ich überlege mir noch, ob ich euch anzeige.“
    Bremmsel antwortete nicht. Er
sah aus, als würde er sich gleich übergeben.
     
    *
     
    Sie hatten Zeit verloren. Aber
das erwies sich als halb so schlimm.
    Wieder in der Wohnung
angelangt, begannen Gaby, Karl und Klößchen sofort, die Banknoten — aufgeteilt
in vier Häufchen — mit der Banozifa zu markieren.
    Vorsichtig wurden unsichtbare
X-Zeichen angebracht. Auf Vor- und Rückseite der Geldscheine.
    Jetzt — da die Gefahr des
Geldverlustes gebannt war — spürte Tim, daß ein Niederschlag doch eine Weile in
den Knochen bleibt.
    Der TKKG-Häuptling stellte sich
drei Minuten unter die eiskalte Dusche, zog frische Klamotten an und trank eine
Tasse schwarzen Kaffee.
    „Wieder frisch?“ fragte Gaby,
als er sich an den Tisch setzte.
    „Ich könnte Bäume ausreißen.“
    „Wirst du die beiden Typen
anzeigen?“
    Tim verneinte. „Dann würde die
Geldtasche erwähnt werden. Wie sollen wir das der Polizei erklären?“
    Er schob seine Sonnenbrille auf
die Nase.
    „Sieht man schon was?“ fragte
Klößchen.
    „Und ob! Phantastisch. Alles
rotschimmernde X-Zeichen. Ab jetzt habe ich ständig meine Sonnenbrille bei mir.
Auch wenn der Mond scheint.“
    „Das machen wir alle“,
pflichtete Karl bei. „Man kann ja nie wissen, wo einem plötzlich ein markierter
Schein über den Weg läuft.“
    „Die Zeit reicht“, stellte
Klößchen fest. „Wir werden locker fertig. Wenn zum Schluß noch Banozifa übrig
bleibt, malen wir uns alle ein X auf die Stirn.“
    „Dich muß man nicht zinken“,
lachte Gaby. „Dich erkennt man überall.“ Sie wandte sich an Tim. „Übrigens
wurde zweimal angerufen. Von Anna Beheim und Marion Thebes. Sie wollten nur
wissen, ob sich inzwischen was ereignet hat. Sind sehr nette Damen.“
    „Für morgen abend“, sagte Tim,
„hat Mortius uns zum Essen eingeladen. Zum Italiener. Dramp und die Pressler
sind auch dabei. Ich habe zugesagt, obwohl mir nicht nach Feiern zumute ist.
Aber ich kann ihn nicht vor den Kopf stoßen. Bin gespannt, wie ihr die drei
beurteilt. Adolf Mortius junior kennen wir ja.“
    „Der Mortius scheint wirklich
ganz sicher zu sein, daß mit der Übergabe des Lösegeldes jede Gefahr für deine
Mutter beseitigt ist.“
    „Ich hoffe, er hat recht.“ Tim
rieb sich die Schläfen. „Trotzdem — es ist ein sehr seltsames Kidnapping. Ich
kann nur wiederholen: Vieles paßt nicht zusammen. Ich gäbe was darum, Gaby,
wenn dein Vater hier wäre. Bestimmt hätte er mehr Durchblick als wir.“
    „Wir können ihn nicht mal
anrufen“, sagte Gaby. „Er ist nämlich alle paar Stunden woanders. Diese
Sondereinheit wird in ganz Italien rumgeführt. Auch nach Sizilien, Süditalien,
überall. Sie sind meistens mit dem Hubschrauber unterwegs.“
    „Ich würde lachen“,

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