Wer ist der Vater, Caroline
hinzu: „Sobald ich den Mut dazu fand.“
Sie zog die Hand zurück und umfasste sein Kinn, um sein Gesicht ihr zuzuwenden. „Einen Moment, Max! Ich mag leichtgläubig sein, aber nicht auf eine so lächerliche Weise. Du hattest Angst, mich einzuladen? Ich wette, du musst die Frauen förmlich abwehren. Spiel also jetzt nicht den Schüchternen."
Er beugte sich zu ihr herüber, bis ihre Lippen nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. „Keine hat mir jemals etwas bedeutet, nur du."
Caroline musste schwer schlucken, und ihr Herz schlug heftig. „Schon damals?"
„Damals, jetzt und in Zukunft", flüsterte er und näherte seine Lippen noch mehr den ihren.
„Guten Abend."
Caroline und Max waren so miteinander beschäftigt, dass sie Prescott nicht bemerkt hatten. Ohne auf eine Einladung zu warten, setzte er sich ihnen gegenüber.
„Hoffentlich störe ich nicht."
„Doch, das tust du", erwiderte Caroline steif.
„Nun, dann sollte ich wieder gehen, aber die anderen Tische sind alle besetzt. Als ich euch beide sah, dachte ich, dass ihr nichts dagegen habt, wenn ich mich zu euch setze. Ich war den ganzen Tag unterwegs, und die Heimfahrt dauert noch eine Stunde."
Caroline glaubte ihm zwar nicht, aber nachdem sie einen Blick mit Max gewechselt hatte, nickte sie. „Na schön."
Prescott rief den Kellner, bestellte und wandte sich wieder an die beiden. „Was macht ihr hier? Ein geheimes Treffen? Das ist Adrian und mir gegenüber nicht fair."
„Du und Adrian, ihr könnt ..." setzte Caroline heftig an, doch Max drückte unter dem Tisch ihre Hand.
„Waren Sie heute in James' Auftrag unterwegs, Prescott? Was machen Sie eigentlich für ihn?"
Prescott erklärte es bis ins Detail. „Ich reise meistens an James' Stelle. Er verlässt sein Büro nicht mehr so gern wie früher. Ich halte Ausschau nach geeigneten Liegenschaften und erstatte ihm Bericht. Wenn ihn etwas interessiert, sieht er sich das Objekt manchmal selbst an. Natürlich liegt die letzte Entscheidung bei ihm, aber er verlässt sich weitgehend auf mich."
Caroline hätte am liebsten gegähnt. Der Kellner erlöste sie. Er brachte das Essen, so dass sie wenigstens etwas zu tun hatte, während sie Prescott zuhörte.
Nachdem ihr Hunger gestillt war, achtete sie mehr auf den Druck von Max' Schenkel und seine kräftige Schultern, an die sie sich lehnte. Sie mochte ihn glatt umgehauen haben, doch das beruhte offenbar auf Gegenseitigkeit.
Die ursprüngliche Frage fiel ihr wieder ein. Sie musste wissen, wie bald sie sich geliebt hatten ... und wie oft. Das konnte ihr ein Bild davon geben, was für eine Frau sie war. Falls sie tatsächlich mit drei Männern während der gleichen Zeit geschlafen hatte, würde sie sich gehörig bessern müssen.
„Wer überwacht auswärtige Projekte?" fragte Max und schob seinen Teller ein wenig von sich.
„Für gewöhnlich ich. James weiß, dass er mir vertrauen kann. Ich arbeite schon seit acht Jahren für ihn", prahlte Prescott. „Und ich kann Ihnen versichern, dass er niemanden behält, der sein Geld nicht wert ist. Nicht wahr, Caroline?"
„Natürlich." Woher sollte sie das denn wissen?
„Woran arbeiten Sie denn im Moment?" fragte Max.
„Ah, Sie wollen sich bei mir Tips für Investitionen holen! Alle richten sich nach James. Er ist ein Genie."
Max lächelte. „Sie haben mich durchschaut. Wenn Sie nicht über die zukünftigen Projekte sprechen wollen, erzählen Sie mir etwas über die letzten."
Caroline kam nicht dahinter, worauf Max hinaus wollte. Vielleicht war sie zu sehr damit beschäftigt, ihn zu betrachten. Sie mochte sein Mienenspiel, die Grübchen in seinen Wangen, wenn er lächelte, und die blauen Auge n. Und sie wollte, dass er sich ihr und nicht Prescott und dieser langweiligen Unterhaltung widmete.
„Also, letztes Jahr ..." fing Prescott an. Der Dummkopf wollte doch tatsächlich haargenau jedes Projekt erklären, das er beaufsichtigt hatte.
„Entschuldigt, ich komme gleich wieder", unterbrach sie ihn.
„Beeil dich", flüsterte Max, als er sich erhob. Sie sah ihn fragend an, doch er fügte keine Erklärung hinzu. Fürchtete er, sie könne auch nur eine Sekunde von Prescotts Karriere versäumen?
Sie beeilte sich tatsächlich. Hatte Max etwas über Prescott herausgefunden, abgesehen davon, dass Prescott hauptsächlich über sich selbst redete?
Nachdem sie Lippenstift aufgetragen und sich gekämmt hatte, kehrte sie an den Tisch zurück. Prescott hatte gerade von den Projekten in diesem Jahr zu
Weitere Kostenlose Bücher