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Wer ist die Coolste im ganzen Land

Titel: Wer ist die Coolste im ganzen Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Young
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eignest dich nicht besonders zur Hundemutter.«
    Am Stand der Streithühner zog jemand keuchend die Luft ein.

    »Das ist doch lächerlich.« Halley drehte sich zum Eingang, als es zur ersten Stunde gongte. Es war ihr egal, was Avalon alles in ihrer erbärmlichen Trennungsvereinbarung festgelegt hatte; sie würde sich von niemandem vorschreiben lassen, wohin sie gehen und wann sie ihren Hund sehen durfte.
    »Einen Moment noch!« Avalon hielt Halley an ihrem gebräunten Arm zurück, den diese sofort zurückriss. »Wir haben nur noch einen einzigen Punkt zu klären: der Kolumnen-Wettbewerb fürs Daily Online .«
    Halley wollte kein weiteres Wort mehr hören. Sie ging durch die Eingangshalle und schob sich an ihren erstaunten Mitschülern vorbei, bereit, Avalons Vereinbarung in tausend Stücke zu zerreißen und ihr die Fetzen ins Gesicht zu schleudern.
    »Ich nehme ab sofort allein am Wettbewerb teil, weil ich nämlich den besseren Stil besitze und die heutige Kolumne gut angekommen ist«, rief Avalon Halley hinterher.
    Als Halley die Tür auf der anderen Seite der Eingangshalle erreicht hatte, warf sie einen Blick auf ihr Exemplar der Vereinbarung:
    AVALON GREENE WIRD UNWIDERRUFLICH DIE ALLEINIGE VERANTWORTUNG FÜR DEN KOLUMNEN-WETTBEWERB ÜBERNEHMEN, DA SIE DIE WAHRE FASHION-EXPERTIN UND DER FÜHRENDE KOPF HINTER DEN STYLISTAS IST.
    »Falsch … und noch mal falsch!«, rief Halley zurück, als sie die Worte gelesen hatte.
    »Wie bitte?« Avalon hatte sie auf dem Weg zum Journalistik-Kurs eingeholt.

    »Du denkst, du würdest dich mit Mode auskennen, aber damit liegst du leider falsch«, giftete Halley und blieb so abrupt stehen, dass Avalon auf sie prallte. Schlimm genug, dass Avalon ihre Kolumne heute Morgen im Alleingang und ohne Halleys Namen herausgegeben hatte, aber musste sie der ganzen Schule auch gleich noch solche dämlichen Ratschläge erteilen?
    »Ach so, aber du verstehst was von Mode, ja?«, giftete Avalon zurück und bedachte Halleys beiges Sweatheart-Top von Lux, das sie mit einem knielangen braunen Bleistiftrock und seitlich geknöpften Stiefeln kombiniert hatte, mit einem abfälligen Blick.
    »Liegt das nicht auf der Hand?« Halley musterte kritisch das dunkelblaue Tanktop, mit dem Avalon anscheinend ihre neue Je-enger-desto-besser-Philosophie zum Ausdruck bringen wollte. Wenn irgendjemand auf dem Style-Barometer in die Tiefdruckzone abgerutscht war, dann ja wohl Avalon. Wahrscheinlich ertrug sie es einfach nur nicht, dass sie offensichtlich ihren guten Geschmack verloren hatte.
    »Na klar.« Avalon warf den Kopf zurück und setzte sich wieder in Bewegung. »Die Kolumne war meine Idee. Und ich werde sie nicht aufgeben.«
    »War sie nicht und ich werde sie genauso wenig aufgeben.«
    »Dann teilen wir sie eben.« Avalon beschleunigte ihren Gang.
    »Wie denn?«, fragte Halley und versuchte, mit Avalon Schritt zu halten, während sie sich dem Journalistik-Bungalow näherten.
    »Ich schreibe die für morgen, du die für Freitag, und danach wechseln wir uns bis zum Ende des Wettbewerbs
ab«, sagte Avalon. »Überlassen wir es den Wählern, darüber zu urteilen, wer von uns beiden die Bessere ist.«
    »Sehr gut!«, rief Halley, um den zweiten Gong zur ersten Stunde zu übertönen.
    »Sehr gut!«, rief Avalon zurück und riss die Tür zum Bungalow auf. »Möge die beste Stylista gewinnen.«
    »Keine Sorge! Das werde ich!« Entgegen Avalons Vereinbarung, in der stand, dass Halley sich nach vorne links au ßen setzen sollte, stürmte sie zu einem Tisch im hinteren Teil des Raums. Sie konnte es kaum erwarten, mit Avalons Kolumne das zu tun, was Avalon mit ihrer Freundschaft getan hatte: sie gnadenlos zu zerstören.

Vertauschte Rollen
    A ls Avalon das Tablett mir ihrem Mittagessen an den anderen Schülern vorbeitrug, hatte sie das Gefühl, sich in einem dieser Träume zu befinden, in denen man an sich hinunterschaut und feststellt, dass man vollkommen nackt ist. Dabei war sie komplett bekleidet, und zwar mit nicht weniger als einem supersüßen dunkelblauen Tanktop und karierten Bermudas. Warum kam sie sich also so … entblößt vor? Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter, reckte das Kinn vor und konzentrierte sich auf die Rauchglastür, die von der Cafeteria auf die überdachte Terrasse führte.
    Schlapp, Schlapp, Schlapp.
    Das sanfte Schnalzen ihrer goldenen Sandalen auf dem glänzenden Marmorfußboden beruhigte Avalon ein wenig.
    »Hey, Avalon!«, ertönte eine vertraute Stimme hinter ihr.
    »Bree!«

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