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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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seinen Zustand mit dem bei Ihrem letzten Treffen vergleichen. Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Hm.« Sie zögerte. »Heute ist Dienstag. Also vor ungefähr zwei Wochen.«
    Harlene musterte Mark neugierig. Er ignorierte sie. »Essen Sie beide nicht gewöhnlich immer mittwochs gemeinsam zu Mittag? Im Kreamy Kakes Diner?«
    »Nicht mehr seit …« Blinzelnd sah sie erst Harlene an, dann ihn. Ihre Wangen nahmen eine leuchtendrosa Färbung an. »Ich bin nicht sicher, ob Sie das wissen, doch er hatte einige … Schwierigkeiten zu Hause …«
    »Seine Frau hat ihn rausgeworfen, und seitdem wohnt er bei Margy Van Alstyne. Na klar. Das wissen wir alles«, sagte Harlene.
    »Oh. Nun, wir waren nicht mehr – wir haben direkt davor das letzte Mal gemeinsam gegessen.«
    »Und natürlich waren Sie die ganze Woche in Klausur«, sagte Mark. »Wo war das? Besitzt St. Alban’s irgendein Haus, in das Typen wie Sie flüchten können?«
    Ihre haselnussbraunen Augen blitzten. »Officer Durkee, falls Sie etwas wissen wollen, würde ich es zu schätzen wissen, wenn Sie sich nicht hinter dem Schild der Konversation verstecken würden.«
    Er hob die Hände. »Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Reverend, aber Sie sind mit dem Chief befreundet. Und Sie kannten Mrs. Van Alstyne.«
    »Ich habe sie getroffen. Ich würde nicht sagen, dass ich sie kannte.«
    Sorgfältig wählte er seine nächsten Worte. »Ma’am, eine unserer Arbeitshypothesen lautet, dass, wer immer Mrs. Van Alstyne ermordete, damit versuchte, den Chief zu treffen. Entweder waren sie hinter ihm her und haben ihn nicht angetroffen, oder sie haben Mrs. Van Alstyne bewusst getötet, um den Chief zu strafen. Deshalb möchte ich gern wissen, wo Sie waren und ob Ihnen während Ihres Aufenthalts dort etwas Seltsames aufgefallen ist.«
    Sie erbleichte, wodurch ihre hohen Wangenknochen und die spitze Nase noch stärker hervortraten. »Ich war in einer Hütte oben am Abenaki Lake. Sie gehört einem meiner Gemeindemitglieder, Leland Fitzgerald. Sie liegt sehr einsam – drei Straßen jenseits der Route 77. Ich habe während meines Aufenthalts dort mit Sicherheit nichts Ungewöhnliches bemerkt.«
    »Keine Besucher?«
    Sie sah ihm direkt in die Augen, ihr Blick war klar und fest. »Diakon Willard Aberforth kam am Tag vor meiner Abreise zu Besuch. Um mir Bescheid zu geben, dass die Diözese St. Alban’s eine neue Diakonin zur Aushilfe zugeteilt hat.«
    Mehr würde er von ihr nicht erfahren. Sie war auf der Hut. »Danke, Reverend«, sagte er. »Jede kleine Information, auch negativer Art, bringt uns ein Stückchen weiter.«
    Sie zuckte nur leicht die Schultern. »Harlene«, sagte sie, »meinen Sie, ich könnte eine Nachricht für … für den Chief hinterlassen?«
    Harlene nickte. »Natürlich. Kommen Sie mit in sein Büro.« Mark konnte die Disponentin hören, während sie Reverend Fergusson dorthin führte. »Und wissen Sie, wem ein Besuch vermutlich guttäte? Der Mutter des Chiefs …« Hinter der Bürotür verklang ihre Stimme zu einem gedämpften Geräusch.
    Im Handumdrehen war sie wieder zurück, die Hände in die ausladenden Hüften gestemmt, ihre straffen grauen Löckchen bebten vor Empörung. »Was sollte das denn?«, zischte sie ihn an.
    »Was?«
    »Schsch. Sprich gefälligst leise. Du weißt, was. Reverend Clare so ins Kreuzverhör zu nehmen.«
    Er zuckte die Schultern. »Ich will nur einen Überblick über alle Akteure, das ist alles.«
    »Blödsinn. Ich habe schon in der Einsatzzentrale gearbeitet, da hast du noch in den Windeln gelegen. Glaub ja nicht, ich wüsste nicht, wenn jemand als Verdächtiger behandelt wird.«
    »Harlene.« Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Denk doch mal nach. Sie ist der Grund, warum sich der Chief und seine Frau getrennt haben.«
    »Wer bist du? Ihr Eheberater? Das weißt du nicht.«
    »Sie haben was miteinander. Die halbe Stadt weiß das. Sie war bei der Armee, wurde in Überlebenstraining ausgebildet, Teufel, vermutlich weiß sie, wie man jemanden nur mit einem Stein und einem spitzen Stock umbringt.«
    Stirnrunzelnd funkelte Harlene ihn an, unterbrach ihn aber nicht.
    »Sie verlässt die Stadt, ganz allein, kein Alibi für eine komplette Woche. Und in diesem Zeitraum wird Mrs. Van Alstyne, ihre Rivalin« – er hob eine Hand, um Harlenes Ausbruch zuvorzukommen – »erstochen. Und direkt darauf kehrt sie praktischerweise nach Hause zurück und stellt fest, was passiert ist.«
    Harlenes Augen traten hervor. »Um Himmels

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