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Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Titel: Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Hancock
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meinte Bill fröhlich. »Stell dir vor, es wäre ein Bidet mit besonders hohem Wasserdruck.«
    Die drei anderen Teilnehmer waren alle erfahrene Taucher. Ronald, ein pensionierter Anwalt, war mir sofort sympathisch. Auf seinem T-Shirt stand: ARBEIT NERVT . BIN BEIM TAUCHEN ! Auf den Rücken hatte er mit schwarzem Stift BEISS MICH ! geschrieben und einen Hai im Dreiviertelprofil dazugezeichnet. Der Unterwasserfotograf Les war ein gutaussehender blonder Typ, aber irgendetwas an seiner Art stieß mich ab, auch wenn ich nicht hätte sagen können, was es war. Mandy, eine Sonderschullehrerin aus Pennsylvania, zog ihren Neoprenanzug aus und enthüllte einen neonpinken Bikini und eine ganze Reihe von Tattoos. Über die untere Hälfte ihres Rückens breitete sich eine Unterwasserlandschaft aus, mit Seepferdchen, Korallen und Meeresschildkröten. Auf der linken Schulter prangte ein Sporttaucher, und der Abwechslung halber eine Maus auf einem Motorrad auf der rechten.
    »Die hat mir meine Freundin Mona gemacht! Voll die Künstlerin!«, erklärte sie, während sie an Deck ihren Körper in die optimale Position für ein Sonnenbad brachte.
    Wir wollten die sechsstündige Fahrt nach Martha’s Vineyard machen – unterwegs einmal zum Käfigtauchen anhalten – und dort über Nacht bleiben. Am nächsten Tag sollten wir auf derselben Route die Rückreise antreten. Der Motor erwachte stotternd zum Leben, und bald steuerte Gus das Boot aufs Meer – er lenkte mit den Füßen, während er gleichzeitig eine Schüssel Froot Loops aß. Bei dem Anblick drehte sich mir der Magen um. Von nichts kann einem Menschen schlechter werden als vom Anblick von Milch bei über dreißig Grad. Nach einer Stunde war mir schon richtig übel. Ich war noch nie seekrank gewesen, aber ich wusste, dass meine Zeit gekommen war, als Gus Fischstückchen ins Kielwasser warf, um die Haie zu ködern. Nach ein paar Kilometern warf er den Anker und holte einen durchlöcherten Korb heraus, der voll war mit gefrorenem Fisch.
    »Wozu ist das?«, erkundigte ich mich mit schwacher Stimme.
    Gus schlang ein Seil um den Griff und zog fest an, damit der Korb auch fest verschlossen blieb. »Den werf ich jetzt über Bord, und der Geruch wird durch die Löcher austreten und Haie anlocken.« Er klopfte zufrieden auf den Korb. »Hai-Leckerli sozusagen.«
    »Haie können Blut kilometerweit wittern …«, begann Ronald, doch dann unterbrach ich ihn, indem ich mein Frühstück aus Eiern und Speck über die Reling beförderte.
    »Toll!«, meinte Les grinsend. »Noch mehr Köder!«
    Ronald tätschelte mir mitleidig den Rücken.
    Der Großteil des Decks wurde von dem Käfig eingenommen, den Gus selbst geschweißt hatte. Er war ungefähr 1,20 mal 1,20 Meter groß und gut 2 Meter hoch. Es passten zwei Leute gleichzeitig hinein, und oben ließ er sich durch eine Klappe öffnen, damit die Taucher ein- und aussteigen konnten. Die Stangen hatten einen Abstand von ungefähr 15 Zentimetern. Als Gus den ersten Käfig baute, hatte er ein 90 mal 90 Zentimeter großes Loch gelassen, damit die Leute die Haie ohne störende Gitterstäbe fotografieren konnten. Doch eines schönen Tages schwamm ein Blauhai in den Käfig hinein und wütete darin. Es wurde zwar niemand verletzt, aber Gus verschloss die Lücke nachträglich mit Gitterstäben, mit einem Abstand von ungefähr 20 Zentimetern.
    »Seitdem sind also keine Haie mehr reingeschwommen?«, vergewisserte ich mich.
    »Nur ein paar Makohaie.« Gus zuckte mit den Schultern. »Aber die schwimmen normalerweise gleich wieder raus.
    Normalerweise?
    »Und … äh … wie sieht so ein Makohai aus?«, wollte ich wissen, doch Gus war schon damit beschäftigt, den Käfig am Heck ins Wasser zu lassen.
    »Sie haben lange, schlanke Körper«, sprang Ronald ein. »Deswegen passen sie auch zwischen den Gitterstäben durch.«
    Les hielt seine Kamera hoch. »Hier hab ich ein Bild von einem Mako.« Der Fisch war ziemlich klein für einen Hai. Seine lange dünne Schnauze sah irgendwie vorwurfsvoll aus.
    »Sieht aus wie mein ehemaliger Chef«, meinte ich.
    PLATSCH !
    Alle Augen richteten sich aufs Wasser, wo eine dunkle Silhouette direkt unter der Oberfläche dahinglitt.
    »Ein Blauhai«, stellte Ronald fest. »So um die drei Meter, würde ich sagen.«
    »Noelle, komm mal her und triez den Hai, während ich den Käfig vorbereite«, bat Gus.
    Triezen bedeutete, dass ich eine Leine mit einem Köderfisch ins Wasser baumeln ließ und ihn, sobald sich ein Hai näherte, schnell

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