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Wer stiehlt schon Unterschenkel: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Wer stiehlt schon Unterschenkel: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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Ellenbogen auf und legte die Fingerspitzen aneinander. »Möchten Sie eine Erklärung abgeben?«
    »Sie wissen, wer ich bin, also wissen Sie auch, daß ich nicht hierher gehöre. Es war ein unglücklicher Zufall, der zu meiner Verhaftung führte. Ich bitte Sie, mich schnell wieder zu entlassen, dringende Arbeit wartet auf mich.«
    »Niemand landet zufällig bei uns, Mister Truckle, niemand.«
    »Wessen werde ich beschuldigt?«
    Devlin schüttelte den Kopf. »Mister Truckle, ich bitte Sie! Ich sagte Ihnen schon, daß ich Ihre Intelligenz schätze; also enttäuschen Sie mich nicht. Wir beide können doch ohne zeitraubende Umwege zum Ziel kommen.«
    »Zu welchem Ziel?«
    »Nun, wie Sie wollen.« Devlin zog eine Folie aus seinem Tisch. »Sie wurden als Teilnehmer einer staatsgefährdenden, antiamerikanischen Demonstration aufgegriffen, und die Umstände lassen darauf schließen, daß Sie einer der Initiatoren dieses abscheulichen Vorfalls waren. Als alle anderen längst versuchten davonzukommen, behaupteten Sie Ihren Platz an der Spitze der Demonstration. Um ein Beispiel zu geben?«
    »Das ist doch lächerlich. Ich bin zufällig da hineingeraten.« Timothy erklärte Devlin, warum er in Funny Hills gewesen sei, wie er in die Menge geraten und wie es ihm dann ergangen war. »Jacques Puissant kann es bezeugen. Und Smiley Hepburn kann bestätigen, warum ich in Funny Hills war. Außerdem können Sie Mister Glover von der FORD-Polizei fragen.« Devlin verschwand für ein paar Minuten vom Bildschirm; als er wieder auftauchte, war er sichtlich verärgert.
    »Sie hätten sich etwas Besseres einfallen lassen sollen, Mister Truckle. Jacques Puissant hat Fordsville überhaupt nicht verlassen, und Mister Glover bestreitet, Sie in den letzten Monaten gesehen zu haben. Er schwört, daß Sie zur Zeit in keiner Weise für FORD arbeiten. Sie haben doch keinen Auftrag, oder?«
    »Das gerade nicht. Was ist mit Hepburn?«
    »Ja, Smiley Hepburn!« Devlin lehnte sich zurück und tippte die Fingerspitzen gegeneinander. »Hepburn ist offensichtlich klüger als Sie. Er hat gestanden.«
    »Was hat er gestanden?«
    Devlin lächelte müde. »Geben Sie das Spiel doch auf, Truckle! Es hat keinen Sinn, leugnen zu wollen. Man greift Sie in Funny Hills auf, Sie, von dem alle Welt weiß, daß Sie nie ohne zwingenden Grund das ’Nebraska‹ verlassen. Dazu in einer Ausrüstung, die keinen anderen Schluß zuläßt als Diversion. Muß ich Ihnen erst Ihren famosen Wenderock vorführen, die Taktilweste, die Waffen im Stock, die Geheimbörse im Schuh? Was suchten Sie, derart ausgerüstet, in Funny Hills, ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, da zum erstenmal seit Monaten wieder eine Demonstration stattfand?«
    »Aber das sagte ich Ihnen doch schon: Puissant.«
    »Hören Sie auf mit Puissant!« brüllte Devlin. »Wenn Sie noch einmal versuchen, mir diesen Bären aufzubinden, lass’ ich Sie schocken, daß Sie wünschten, Sie wären nie geboren worden.« Er lehnte sich wieder zurück und spielte mit den Fingern.
    »Wir beobachten Sie schon lange und sehr aufmerksam. Sie sind unbezweifelbar ein erfolgreicher Detektiv der Upperclass, aber nur das? Es könnte die Tarnung für einen Bruder, ja für einen der führenden Köpfe des UNDERGROUND sein, eine nahezu perfekte Tarnung. Wer will dem Vertrauten der Big-Bosse mißtrauen? Wer könnte andererseits besser spionieren und intrigieren als Sie? Müssen Sie nicht von Berufs wegen mit Leuten aller Schichten zusammentreffen? Erfahren nicht gerade Sie eine Unmenge intimer und sogar geheimer Informationen von Ihren Klienten? Sie besitzen Geld, Einfluß, Beziehungen, einen eigenen Computer – nicht einmal den schlechtesten, wie wir wissen –, sogar ein Mausoleum. Sie können Ihre Fäden nach überall spinnen, können ganz offiziell alle nur denkbaren Informationen einholen; wem fällt es schon auf, wenn es nicht nur Fakten sind, die Sie zur Lösung Ihrer Fälle benötigen? Uns, Mister Truckle. Uns macht auf die Dauer niemand etwas vor. Niemand!«
    Timothy zwang sich ein Lachen ab. »Entschuldigen Sie, Mister Devlin, aber das ist doch lächerlich, ich und ein Mitglied des UNDERGROUND!«
    »Wirklich? Sie sind Fachmann genug, Mister Truckle, um zu erkennen, wie belastet Sie sind.«
    »Wodurch? Nur durch Vermutungen und Kombinationen. Sie haben nicht einen einzigen Fakt, der Ihren Verdacht erhärtet.«
    »Wenn Sie uns verlassen, haben wir Fakten genug. Falls Sie uns noch jemals verlassen.«
    »Sie waren so freundlich, mir

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