Wer viel fragt
Gründen, nicht noch einmal mit Ihnen zu reden.
Ich weiß nicht, was Sie da eigentlich im Schilde führten, Mr.
Albert Samson, denn so etwas sieht Mr. Leander Crystal gar nicht ähnlich.«
»Es tut mir leid, wenn
ich Sie in Schwierigkeiten gebracht habe, Mrs. Forebush.«
»Ich bin froh, daß
Sie es so sehen. jedenfalls habe ich beschlossen, weiter mit Ihnen zu
reden, falls Sie mir Ihrerseits einige Fragen beantworten. Kommen Sie
herein, Mr. Albert Samson.«
Als sie Platz nahm, sagte
sie: »Zunächst einmal, junger Mann, müssen Sie mir sagen,
woran Sie wirklich arbeiten. Je länger ich darüber nachdenke,
desto weniger kann ich Ihnen die Geschichte mit dem Zeitungsartikel
abnehmen. Dazu haben Sie mir nicht die richtigen Fragen gestellt.«
»Ich bin lizensierter
Privatdetektiv.«
»Das habe ich mir
gedacht. Wer hat Sie engagiert, Fleur oder Leander?«
»Nein, nicht das, was
Sie wahrscheinlich vermuten, Mrs. Forebush. Mein Auftraggeber ist Eloise.«
»Die kleine Eloise!
Wozu um Himmels willen?«
Jetzt wurde es ernst. »Bevor
ich Ihnen davon erzählen kann, brauche ich Ihre Zusicherung…«
Sie schnitt mir das Wort ab.
»Ach, Unfug. Wir hatten doch eine Übereinkunft, als Sie vor
drei Tagen hier waren. Das wissen Sie auch; nur deswegen konnten Sie ganz
unbefangen wieder herkommen, um noch einmal mit mir zu reden. Solange Sie
im wohlverstandenen Interesse des Kindes arbeiten, arbeiten wir zusammen,
und Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, daß ich irgend
jemandem etwas erzählen oder nicht erzählen werde.«
Sie hatte natürlich
recht. Wir hatten eine Übereinkunft.
»Eloise kam in der
Überzeugung zu mir, Leander Crystal sei nicht ihr leiblicher Vater.
Sie hat mich engagiert, um ihren leiblichen Vater ausfindig zu machen.«
Die alte Dame alterte
sichtlich, ließ sich von der vorderen Kante des Sessels, auf der sie
gehockt hatte, zurück in die Polster fallen und überdachte diese
Information. Aus den Polstern des Sessels heraus fragte sie: »Und
haben Sie den Mann ausfindig gemacht?«
»Ich konnte Eloise'
Annahme bestätigen.«
»Ohne jeden Zweifel?«
»Ohne jeden Zweifel.«
»Also noch einmal, Mr.
Albert Samson, haben Sie den Mann ausfindig gemacht?«
»Nein. Ich habe
herausgefunden, daß Eloise empfangen wurde, als Fleur mit ihrem Mann
in Europa war.«
»O Gott.«
»Außerdem habe
ich gestern abend Fleur aufgesucht. Aber Leander hat mich hinausgeworfen.«
»Ich verstehe.«
»Nach dem, was Sie
sagen, muß er Fleur unter Druck gesetzt haben, um herauszubekommen,
was sie mir erzählt hat. Ich habe ihr gegenüber erwähnt, daß
ich mit Ihnen gesprochen habe.«
»Und was führt Sie
heute wieder hierher? Was wollen Sie noch von mir wissen?«
»Leander kam gestern
abend gerade dazu, als Fleur mir erzählte, Sie hätten beim Tod
ihres Vaters einen Vorschlag gemacht, den sie nicht gebilligt habe. Ich
wollte wissen, worum es sich dabei handelte.«
Sie machte keinen glücklichen
Eindruck. »Der arme Estes«, sagte sie. »Ich sehe nicht,
daß das irgendwie dem Ziel Ihrer Nachforschung dienen könnte.«
»Wenn Sie es mir nicht
erzählen wollen, Mrs. Forebush - ich habe kein Mittel, Sie dazu zu
bringen.« Außer dem, was ich gerade anwandte. Sie war es ja,
die zuerst unser ›Übereinkommen‹ erwähnt hatte.
»Also gut. Also gut. Es
ist keine große Geschichte. Mir schienen damals die Umstände
von Estes' Tod nicht ganz geheuer zu sein. Mir schien… also, Mr.
Crystal hatte ihn nach einem Herzanfall gefunden. Estes lag auf dem Boden
vor seinem Bett und versuchte, den Knopf für die Klingel in meinem
Zimmer zu erreichen. Es hieß, er müsse Schmerzen gehabt haben
und dann bei dem Versuch, den Klingelknopf zu erreichen, aus dem Bett
gefallen sein. Ich hatte aber den Klingelknopf an seinem Laken befestigt,
bevor ich zu Bett ging.«
»Ich verstehe.«
»Andererseits steht außer
Frage, daß er an einem Herzinfarkt gestorben ist, und ich vermute,
er konnte durchaus den Klingelknopf vom Laken gerissen haben, während
er selbst zu Boden fiel. So könnte es gewesen sein. Ich war erregt.
Es war damals alles etwas schwierig.« Auch für Fleur, der
vielleicht eine solche Anschuldigung losgelöst von der Relativierung
durch die damaligen Umstände in der Erinnerung haften geblieben war.
»Es tut mir sehr leid,
daß ich all diese Dinge noch einmal aufgerührt habe,
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