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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Geburt an stehe ich in der Öffentlichkeit, habe immer die Interessen anderer meinen übergeordnet. Und wenn ich jetzt auch mal selbstsüchtig bin, na und? Es steht mir zu, und ich werde jede Minute genießen.«
    »Ist das so?«
    »Darauf kannst du wetten, Buddy!«
    Eigentlich sollte er derjenige sein, der sie anbrüllte, und es war ihm schleierhaft, wie er die Oberhand hatte verlieren können. »Mit wem hast du telefoniert?«, knurrte er.
    »Mit Barbara Bush.«
    »Klar. Das kannst du einem anderen weis …« Er brach ab, denn es war ja durchaus möglich, dass sie mit Barbara Bush telefoniert hatte.
    Sie sah richtig selbstgefällig aus, und das brachte ihn noch mehr in Rage. »Willst du wissen, was sie noch gesagt hat?«
    Er nickte.
    »Sie sagte, alles Gute, Mädel .«
    »Äh … tatsächlich?«
    »Und Hillary Clinton hat ungefähr dasselbe gesagt, als ich sie gestern von der Tankstelle aus anrief.«
    »Du hast Hillary …«
    »Vielleicht verstehst du nicht, warum ich das mache – aber sie schon.«
    »Hast du – hast du sie aus einem bestimmten Grund angerufen?«
    »Ich bin nicht völlig verantwortungslos, egal, was du denkst. Fast jeden Tag habe ich jemanden angerufen, damit sie im Weißen Haus wissen, es gibt mich noch. Also, falls du glaubst, mehr über nationale Sicherheit zu wissen als ich, dann spuck’s jetzt gleich aus.«
    Er hatte jede Menge Fragen zu eben diesem Thema, angefangen damit, wie sie es geschafft hatte, unbemerkt aus dem Weißen Haus zu schlüpfen; aber das musste warten, bis er ihr den Kopf zurechtgerückt hatte. »Ich hab nicht gesagt, dass du verantwortungslos bist, sondern dass du nirgends ohne mich hingehen sollst. Das ist der Deal. Schluck es oder lass es!«
    »Vielleicht lasse ich’s ja. Vergiss nicht, ich habe Geld und kann jederzeit allein weiterreisen.«
    Mat knirschte mit den Zähnen. »Du gehst verdammt nochmal nirgendwo allein hin!«
    Wieder lächelte sie, was ihn rasend machte. Er holte ein paarmal tief Luft und versuchte, diese Schreckschraube in Khakishorts und buttergelbem T-Shirt mit der kühlen, reservierten First Lady in Einklang zu bringen.
    Es galt, verlorenen Boden wiederzugewinnen. »Wer hat dir das Geld geschickt?«
    Zunächst glaubte er nicht, dass sie ihm darauf antworten würde, doch dann zuckte sie mit den Schultern. »Terry Ackerman.«
    Ackerman war der Chief Advisor des Präsidenten gewesen und außerdem sein ältester Freund. Wer durchschaute schon dieses Verhältnis – aber für Spekulationen war der jetzige Zeitpunkt nicht geeignet. Er nahm sich jedoch vor, später noch einmal darüber nachzudenken. »Woher willst du wissen, dass er denen im Weißen Haus nicht verraten hat, wo er das Geld hinschicken sollte?«
    »Weil ich ihn darum gebeten habe.«
    »Und du vertraust ihm?«
    »So wie ich einem Menschen nur trauen kann.« Er vermutete, dass das beiläufig hätte klingen sollen, aber das tat es nicht. Es klang traurig.
    Er wurde damit fertig, wenn sie hochmütig und unvernünftig war – aber gegen Traurigkeit kam er nicht an. Sein Frust brodelte an die Oberfläche. »Ich weiß nicht mal, wie ich dich nennen soll!«
    »Du nennst mich besser weiter Nell. Oder würdest du mich lieber Mrs. Case nennen und den Extremisten, die dort in dem Maisfeld lauern, einen Hinweis liefern?«
    »Das Ganze ist überhaupt nicht witzig.«
    »Kümmer dich einfach um dich selber, okay? Ich passe schon auf mich auf.«
    Als sie sich bückte, um die Lebensmitteltüten aufzuheben, hörte er Reifen quietschen, ein Autoradio plärren und etwas, was wie eine Explosion klang.
    Ohne lange zu überlegen, warf er sich schnurstracks auf sie.
    Beide flogen durch die Luft, vom Gehsteig in die hohe Wiese daneben. Er hörte ein leises »uff«, als es ihr die Luft aus den Lungen drückte.
    »Rühr dich nicht!« Er wollte eine Pistole. Er brauchte eine Knarre, verdammt noch mal!
    Eine lange Stille folgte, dann ein Ächzen … »Mat?«
    Sein Herz hämmerte mit solcher Wucht, dass er überzeugt war, sie müsste es fühlen.
    Und dann überlief ihn ein unangenehmes Prickeln. Diese Explosion, die er gehört hatte … jetzt, wo er wieder klar denken konnte, merkte er, dass es gar nicht so sehr nach einem Schuss geklungen hatte.
    Sondern eher wie ein Auspuffknall.

14
     
    Der Regen trommelte gegen die Windschutzscheibe des Wohnmobils, als sie in der flachen Landschaft von Illinois auf die Grenze von Iowa zufuhren. Nealy blickte über die weiten Mais- und Sojabohnenfelder hin, die sich grau und einsam unter

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