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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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gingen, aber nicht blieben?
    „Die langen Schatten von Heinrich VIII.“, kommentierte Izzy grinsend. „Wenn ihr eure Gesichter sehen könntet.“
    „Woher weiß du das?“, fragte Skye. „Wieso bist du dir damit eigentlich so sicher?“
    Izzy wackelte auf ihrem Stuhl herum. „Wusstet ihr, dass Jeds Arzt eine männliche Sprechstundenhilfe beschäftigt? Der Typ ist echt zum Verlieben.“
    Lexi hätte fast gewürgt. „Du hast mit ihm geschlafen, um an vertrauliche medizinische Daten von unserem Vater zu kommen?“
    „Wenn du es sagst, klingt es so billig.“
    „Es ist billig“, blaffte Skye. „Und ekelhaft.“
    „Jetzt spielt mal nicht die Moralapostel. Ihr wollt doch bestimmt haargenau wissen, was er mir verraten hat, oder? Aber wenn ihr diese Haltung an den Tag legt, werde ich es euch nicht erzählen.“
    Am liebsten hätte Lexi ihre jüngste Schwester geschüttelt. Doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. „Wie bist du darauf gekommen, mit jemandem aus der Praxis von Dads Hausarzt zu sprechen?“, erkundigte sie sich.
    „Ich musste in den letzten Tagen unentwegt über die Sache nachdenken“, sagte Izzy und nahm sich noch mal aus der Pommes-Schachtel. „Mir kam ein Gespräch in den Sinn, das ich mit Dad geführt hatte, als ich noch klein war. Ich sagte ihm, dass ich mir einen kleinen Bruder wünsche, und er meinte, das sei nicht möglich. Ich sei sein letztes Kind. Damals verstand ich nicht, wie wichtig diese Information eines Tages wäre. Als es mir wieder einfiel, fragte ich mich, ob es stimmte. Ob Jed wirklich zeugungsunfähig war.“
    „Und da hast du beschlossen, das Gesetz zu brechen?“, fragte Skye offensichtlich verärgert.
    „Ich habe nur mit einem Mann geschlafen“, erwiderte Izzy. „Er ist derjenige, der das Gesetz gebrochen hat. Anscheinend hat Dad seine kleinen Schwimmer nach Prus Tod testen lassen. Übrigens nicht gerade etwas, worüber ich länger nachdenken möchte.“
    Lexi ging es genauso, was aber nichts an der Bedeutungdieses Puzzlestücks änderte. Warum hätte Jed seine Spermien untersuchen lassen sollen, wenn nicht aus begründetem Anlass zur Sorge? Hatte er mit einer Frau geschlafen und erwartet, dass sie schwanger würde?
    „Den medizinischen Akten zufolge hat er seltsam entartete Spermien. Je älter er wird, desto weniger hat er. Der letzte Test liegt fünfzehn Jahre zurück. Die kleinen Kaulquappen waren quasi nicht mehr vorhanden.“ Izzy biss in ihre Fritte.
    „Ich kann das gar nicht glauben.“ Skye sah genauso perplex aus, wie Lexi sich fühlte. „Ob Garth davon weiß?“
    „Dass er der einzige Titan-Sohn ist?“, fragte Lexi. „Wenn das für Jed von Bedeutung gewesen wäre, hätte er Kathy damals geheiratet.“
    „Nicht wenn er davon ausging, dass er noch mehr Jungs zeugen würde“, gab Skye zu bedenken. Sie beugte sich vor. „Vielleicht ging es bei der ersten Untersuchung gar nicht um die Qualität der Spermien.“
    „Sondern darum herauszufinden, warum er keine weiteren Söhne gezeugt hatte“, vollendete Lexi ihren Gedanken. „Und dabei erfuhr er, dass es gar keine Babys mehr geben würde.“
    „Das würde erklären, warum er nach Mom nicht wieder geheiratet hat“, stellte Izzy fest. „Er ist nicht daran interessiert, jemanden zu lieben. Ihm geht es bei Beziehungen nur um Macht. Darum, zu bekommen, was er will. Er braucht keine Gemeinschaft. Eine Ehe ist ein Geben und Nehmen, und wenn er ohnehin keinen männlichen Erben bekäme, wozu dann die Mühe?“
    Jed Titan ging es also um einen männlichen Erben, dachte Lexi, und sofort war die Übelkeit wieder da. Doch sie war überzeugt, dass das Bedürfnis, sich zu übergeben, diesmal nichts mit ihrer Schwangerschaft zu tun hatte.
    „Ist das der Grund, weshalb er so mit uns umgeht?“, dachtesie laut. „Der Grund für seine Spielchen? Weil wir Mädchen sind?“ Sie wollte es zwar nicht glauben, doch leider war es eine logische Schlussfolgerung.
    „Er war schon immer ein Arsch“, bemerkte Izzy fröhlich.
    „Ich will nicht so über ihn denken“, murmelte Skye. „Und das werde ich auch nicht. Er hat seine Eigenarten, aber er ist nicht …“
    „Was?“, unterbrach Lexi sie. „Grausam? Dominant? Manipulierend?“
    „Irgendwer hat mit Dad ein Hühnchen zu rupfen“, sagte Izzy. „Aber komm schon, Lexi. Er ist immer noch derselbe wie vorher. Manchmal ist er ein Dummkopf, aber er ist immer noch unser Vater.“
    „Vielleicht. Aber das macht ihn noch lange nicht zu einem guten Menschen.“ Garth war nicht

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