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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Mädchen aus dem Ort vorbei, um sich meine Ballkleider anzusehen. Ich hoffe, sie finden etwas und gehen nicht nach Amarillo.« Sie schüttelte den Kopf, und ihre langen roten Haare strichen über ihren Rücken. »Mein Ex hat seit einem Jahr keinen Kindesunterhalt mehr bezahlt, und ich brauche die Kohle.«
    Sadie legte drei T-Shirts, zwei Paar Shorts und fünf Paar Ohrringe auf den Ladentisch. »Mein Kleid für den Abschlussball war von Jessica McClintock. Blau mit Strasssteinen am Oberteil.« Sie seufzte. »Ich sah fantastisch aus. Jammerschade, dass mein Begleiter, Rowdy Dell, eine umherfliegende Tequilaflasche an den Kopf bekam und mich von oben bis unten vollgeblutet hat.«
    »Du lieber Himmel! Musste die Wunde genäht werden?« Deeann tippte die Sachen ein.
    »Ja. Mit mehreren Stichen.« Sie kicherte. »Es war wahrscheinlich furchtbar von mir, mir mehr Sorgen um mein Kleid als um seinen Kopf zu machen.«
    Deeann biss sich auf die Lippe, um nicht zu lächeln. »Überhaupt nicht, Herzchen. Ein Loch im Kopf heilt wieder. Aber ein blutbeflecktes, mit Strasssteinen besetztes Kleid von Jessica McClintock lässt sich nicht mehr retten. Hat Rowdy sich dafür entschuldigt, dass er dein Kleid ruiniert hat?«
    »Dafür war er nicht wohlerzogen genug.« Sadie kicherte. »Der Abschlussball war eine absolute Katastrophe.«
    »Nicht so schlimm wie meiner, wette ich.« Deeann reichte ihr die Kleidertüte. »Ich wurde am Abend des Abschlussballs schwanger und hab alles noch schlimmer gemacht, indem ich drei Monate später geheiratet habe. Jetzt führe ich dieses Geschäft und verkaufe nebenher Schmuck und Immobilien, um meine Jungs und mich durchzubringen. Und das alles nur, weil ich auf den Rücksitz von Ricky Gundersons Truck gekrochen bin.«
    Deeann arbeitete wirklich hart. Das gefiel Sadie an ihr. »Kann ich dir irgendwie helfen?« Sie besaß zwar keine Lizenz, um in Texas Immobilien zu verkaufen, aber gemeinsam mit Deeann ein paar Kunden Häuser zeigen durfte sie doch sicher. Und ihr ein paar Tipps geben, wie sie das Geschäft unter Dach und Fach bringen konnte. In ihrer Maklerfirma in Phoenix war sie oft die erfolgreichste Maklerin gewesen.
    »Wir könnten zusammen Ballkleider verkaufen.«
    »Was?« Sie hatte da eher an Immobilien gedacht. Häuserbesichtigungen durchzuführen und Ausstattungsmerkmale anzupreisen.
    »Das ist nicht schwer. Die Mädels wollen bestimmt sämtliche Kleider im Laden anprobieren. Dabei könnte ich Unterstützung gebrauchen.«
    Es war lange her, seit sie sich selbst ein Ballkleid gekauft oder sich mit Teenagern abgegeben hatte. Die Zwanzigjährigen auf der Hochzeit ihrer Cousine waren schon nervig genug gewesen. »Ich weiß nicht …«
    »Es dauert bestimmt nicht länger als ein paar Stunden.«
    »Stunden?«
    Vince holte weit aus und ließ den Vorschlaghammer auf die Theke krachen. Holz splitterte und nachgebende Nägel ächzten, und es war ein befreiendes Gefühl, mit aller Kraft auf etwas einzudreschen. Sein Motto hatte schon immer gelautet: »Manchmal ist es völlig legitim, eine Fliege mit einem Vorschlaghammer zu erschlagen.« Der Mann, dem dieser Spruch zugeschrieben wurde, war Marineinfanterist Major Holdridge. Vince liebte die US-Marines, auch Jarheads genannt. Liebte das Durchhaltevermögen und den Kampfgeist der Truppe.
    SEALs wurden ein bisschen anders ausgebildet. Ihnen wurde beigebracht, dass es zwar leicht war, einen Feind zu töten, allerdings um einiges schwieriger, aus einer Leiche Informationen herauszubekommen. Vince verstand das und balancierte auf dem schmalen Grat zwischen der Erkenntnis, dass es für eine Mission oft entscheidend war, die feindlichen Kämpfer lebend gefangen zu nehmen, und seiner Leidenschaft für große Explosionen. Aber manchmal gab es nichts Besseres als einen Vorschlaghammer, um eine Nachricht zu übermitteln und seinen Standpunkt klarzumachen.
    Eine Schweißperle rann an seiner Schläfe herab, und er hob die Schulter, um sie mit seinem T-Shirt-Stoff wegzuwischen. Er traf einen Hängeschrank und hämmerte ihn von der Wand. Letzte Nacht hatte er wieder von Wilson geträumt. Diesmal setzte der Traum noch vor dem Feuergefecht ein, das seinen Freund das Leben gekostet hatte. Im Traum hatte Vince sich wieder in den zerklüfteten Bergen und Kalksteinhöhlen befunden und mit Wilson neben ganzen Arsenalen von Panzerfaust-Abschussgeräten, AK-47-Magazinen, russischen Handgranaten und Stinger-Raketen gestanden, sowie vor etwas, das angeblich Osama bin Ladens

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