Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
Mund.
    »Gelangweilt?«
    »Jetzt nicht mehr.«

ZWÖLF
    Sadie schob sich die Sonnenbrille ins Haar und folgte Vince, der durch den Flur an einem hell erleuchteten Büro vorbei zum vorderen Bereich des Gas and Go lief. Genüsslich ließ sie den Blick von seinen breiten Schultern im braunen T-Shirt über seinen Rücken bis zum Bund seiner khakifarbenen Cargohose gleiten, die ihm tief auf den Hüften hing. Er sah leicht verschwitzt aus. Erhitzt, verschwitzt und supersexy.
    »Sind die braunen T-Shirts und Cargohosen eine Art Uniform?«
    »Nö. Werden nur bei Sandstürmen nicht so leicht dreckig.«
    Wenn man in der Wüste lebte, wo es oft Sandstürme gab, war das durchaus einleuchtend. »Wie lange hast du geschlossen?«, fragte sie, als sie den Laden betraten. Der Raum lag im Dunkeln und war vom steten Brummen der Kühlvorrichtungen erfüllt. Die Regale mit der verderblichen Ware waren größtenteils leer geräumt, die Kühlschränke hingegen noch gut bestückt.
    »Wenn es keine unvorhergesehenen Probleme gibt, zwei Monate. Hier drin will ich noch streichen, die Böden neu fliesen und neue Ladentische einbauen.« Er öffnete die Tür zum großen Kühlschrank. »Zum Glück sind viele Geräte noch recht neu.« Er schnappte sich zwei Corona. »Bis auf den Hotdog-Grill. Das Ding muss dringend raus. Luraleen hält ihn für ›bewährt‹.« Er schloss die Tür wieder und entfernte die Kronkorken von den Bierflaschen. »Ich halte ihn für einen Grund, früher oder später verklagt zu werden.«
    Der Tankstellen-Shop hatte wirklich eine Renovierung nötig. Hier drin sah es fast noch genauso aus wie vor zwanzig Jahren. »Wen hast du mit der Renovierung beauftragt?« Sie nahm die Flasche entgegen, die er ihr hinhielt. »Empfehlen kann ich dir niemanden, aber ich weiß, wer pünktlich den Hammer fallen lässt.«
    »Der Handwerker steht direkt vor dir.«
    »Du?«
    »Ja, ich. Ich will noch ein paar Kumpels animieren, herzukommen und mir beim Fliesenlegen zu helfen.«
    Sie stand jetzt so dicht vor ihm, dass sie seinen Geruch einatmen konnte. Er roch nach Mann und frischem Schweiß. Das ins Graue spielende Licht im Laden ließ seinen nachmittäglichen Bartschatten so dunkel wirken, als sei es schon spätabends.
    Sie hatte an der Uni mal einen Mosaikkurs belegt. »Bist du gut im Fliesenlegen?«
    Er grinste, wobei seine weißen Zähne in dem unterschiedlich dunklen Licht aufblitzten, und hob die Flasche an die Lippen. »Unter anderem.«
    Vielleicht sollten sie lieber nicht über die anderen Dinge sprechen, die er sonst noch gut konnte. »Was treibt Luraleen denn so?«
    Er trank einen Schluck. »Momentan ist sie in Las Vegas und gibt das Geld aus, das ich ihr für den Laden bezahlt habe.« Er ließ das Bier sinken. »Für ein Groschengrab und einen billigen Whiskey nach dem anderen.«
    »Keine hohen Einsätze?«
    »Das Samtsofa bei ihr zu Hause stammt noch aus den Siebzigern, und ihre Musik kommt von Tonbandkassetten.«
    Sadie lachte. »Conway Twitty und Loretta Lynn?«
    »Genau.« Er nahm ihre Hand in seine, die warm, hart und rau war. »Im Moment gebe ich auf ihr Haus Acht, aber wenn sie zurückkommt, brauch ich eine eigene Wohnung. Wenn ich mir nur noch einen einzigen Song übers Betrogenwerden anhören muss, während sie es im Schlafzimmer mit Alvin treibt, schieße ich mir eine Kugel in den Kopf.« Er zog sie hinter sich her ins Büro. Auf dem Boden lagen Nägel und Holzsplitter verstreut, und die Wände wiesen an den Stellen, wo einst die Schränke gehangen hatten, einen anderen Farbton auf. Von der ursprünglichen Einrichtung waren nur noch eine olivenfarbene Arbeitsplatte, ein altes, angeschlagenes Spülbecken und ein vereinzelter Wandschrank übrig. Auf einem alten Holztisch, an dessen Bein ein Vorschlaghammer lehnte, lag eine Schutzbrille.
    »Alvin Bandy?« Als sie irritiert stehen blieb, ließ er ihre Hand los. »Den kenn ich. Ein Hänfling mit Riesenschnurrbart und großen Ohren?«
    »Genau der.«
    »Ach du liebe Güte! Der hat mal auf der Ranch gearbeitet, als ich noch klein war.« Sie trank einen Schluck Bier. »So alt ist der doch noch gar nicht. Mitte vierzig vielleicht, und wie alt ist Luraleen?«
    »Achtundsechzig, glaub ich.«
    Und da machte sich Lily Darlington Sorgen, für einen Cougar gehalten zu werden. »Halleluja! Ich wusste ja, dass Frauen zum Äußersten entschlossen sein können.« Sie schüttelte fassungslos den Kopf und musste an Louise Baynard-Conseco denken. »Aber dass Männer auch so sind, wusste ich

Weitere Kostenlose Bücher