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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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jetzt Mitternacht. In Seattle zehn Uhr. Er drückte auf die Rufannahmetaste am Lenkrad. »Hallo!«
    »Hi, Vinny.« In der Fahrerkabine seines Trucks ertönte die Stimme seiner Schwester. Sie war der einzige Mensch auf der Welt, der ihn Vinny nannte. »Ist es zu spät für einen Anruf?«
    Offensichtlich nicht. »Was gibt’s?«
    »Nicht viel. Wie läuft’s mit dem Gas and Go?«
    »Bisher ganz gut.« Sie sprachen über seinen Business-Plan und wann er damit rechnete, den Laden wieder aufzumachen. »Luraleen ist immer noch in Las Vegas«, seufzte er. »Ich frage mich, ob sie einen Elvis-Imitator heiratet.«
    »Superlustig. Haha.«
    Ja, jetzt war es lustig. Vor sechs Jahren, als Autumn in Las Vegas ihren Ex geheiratet hatte, nicht so sehr. »Wie geht’s Conner?«
    »Gut. In gut einem Monat fangen die Ferien an.« Als Vince auf den Highway bog, fügte sie hinzu: »Er vermisst dich.«
    Sein Herz fühlte sich an, als würde es zerreißen. Er hatte geholfen, seinen Neffen großzuziehen. Ihn bis vor wenigen Monaten an fast jedem Tag seines Lebens gesehen, aber er war nicht Conners Dad, und da seine Liebe zu Conner größer war als sein Hass auf LeClaire, hatte er seinen Hut genommen, damit es Sam leichter fiel, seinen Platz einzunehmen und der Vater zu sein, den sein Neffe brauchte. Wäre Vince geblieben, wären schon mehr als einmal die Fäuste geflogen.
    »Conner will wissen, wann du nach Hause kommst.«
    Nach Hause? Er wusste gar nicht mehr, wo das war. »Keine Ahnung. Ich hab viel zu tun.«
    »Mit dem Laden?«
    Sie wollte ihn aushorchen. »Ja.«
    »Mit Freunden?«
    Er lachte. Seine Schwester fand ihn toll und kapierte nicht, warum er nicht für Beziehungen geschaffen war. Klar, sie wusste, dass er keine Langzeitbeziehungen führte. Sie verstand nur nicht, warum. »Ich finde immer Freunde.« Auch wenn er im Moment nur einen Freund hatte, doch das war in Ordnung. An Sadie Hollowell war nichts langweilig. »Steht was Wichtiges an?«
    »Meine Hochzeit.«
    Ach ja.
    »Es ist schon in wenigen Monaten, Vin.«
    Das wusste er. Er zog es nur vor, es zu verdrängen. »Wollt ihr immer noch auf Maui heiraten?«
    »Und du wirst immer noch dabei sein.«
    Scheiße. Ein Tritt in die Eier wäre ihm lieber. »Muss ich mir einen Smoking leihen?«
    »Nein. Ich kümmere mich um alles. Bring nur dich selbst mit. Und, Vinny?«
    »Ja?«
    »Ich möchte, dass du mich an den Bräutigam übergibst.«
    Er sah aus dem Fenster. Seine Schwester übergeben? An diesen unwürdigen Kotzbrocken? Gott. Er hasste den Typen. Mit einer Leidenschaft, die vielleicht nicht ganz gesund war.
    »Dad hat in meinem Leben über zwanzig Jahre lang keine Rolle gespielt. Ich will meinen großen Bruder.« Er wollte nicht. Gott, er hasste die Vorstellung. »Bitte, Vinny.«
    Er schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. »Na klar«, versprach er und sah wieder auf die Straße, die von seinen Scheinwerfern erhellt wurde. »Dein Wunsch ist mir Befehl, Autumn.« Was bedeutete, dass er noch vor der Hochzeit mit dem Kotzbrocken Frieden schließen musste.
    Scheiße.

DREIZEHN
    In einer Target-Filiale in Amarillo trieb Sadie rutschsichere Socken mit Hufeisen-Motiv auf. Ihr Daddy motzte und meckerte zwar immer noch, dass er nichts benötigte, doch ihr war aufgefallen, dass er die Kuschelsocken, die sie ihm mitbrachte, immer trug.
    Sie hatte gleich auch bei Victoria’s Secret im Einkaufszentrum vorbeigeschaut und sich einen schwarzen Spitzen-BH mit passenden Slips gekauft. Gestern Abend hatte Vince keinen gelangweilten Eindruck gemacht – noch nicht. Und sie … sie balancierte auf dem schmalen Grat zwischen Zuneigung und zu großer Zuneigung zu ihm. Zwischen großem Gefallen an Sex mit ihm und es irrtümlicherweise für mehr zu halten. Für mehr als warme Haut, die sich an all den richtigen Stellen aneinanderpresste. Für mehr, als dass er mit schlafwandlerischer Sicherheit wusste, wo sie berührt werden wollte. Für mehr als ihr Verlangen nach seiner Berührung, bis keiner von beiden mehr wollte.
    Gestern Abend, als er auf dem Badewannenrand saß und sie beobachtete, hätte sie es fast für mehr gehalten, so heiß und begehrlich waren seine Blicke, als er ihre Hände fixierte, die Lotion in ihre Haut rieben. Sie hatten schon zwei Mal Sex gehabt, und er hatte noch mehr gewollt. Eigentlich hatte sie ihn gar nicht darauf ansprechen wollen, dass er »Hooyah« stöhnte, sondern von etwas ganz anderem geredet. Sie wusste nicht mal mehr, was genau sie gelabert hatte, aber seine

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