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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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Beinen. Als sie über die Schulter auf ihren Rücken schaute, entdeckte sie einen großen, langsam verblassenden blauen Fleck auf ihrer Hüfte und einen zweiten, frischeren, an ihrer linken Schulter.
    Die Blutergüsse würden heilen, und sie selbst würde sich erholen. Bald war sie zu Hause. Sehr bald, versicherte sie sich, während sie duftenden Badezusatz in das heiße Wasser schüttete und sich schließlich langsam in die Wanne gleiten ließ.
    Oh wie himmlisch! Mit geschlossenen Augen blieb sie liegen, bis das Wasser langsam abkühlte. Zweimal shampoonierte sie ihr langes Haar, erst dann hatte sie das Gefühl, den Schmutz des Gefängnisses wirklich abgewaschen zu haben. Die wohlige Wärme hatte sie so müde gemacht, dass sie sich förmlich zwingen musste, aus der Wanne zu steigen.
    Sie hüllte sich in einen weißen Satinmorgenrock und legte sich in ihrem Schlafzimmer quer über das breite, weiche Bett. Dabei wurde ihr klar, dass sie nicht wusste, was sie jetzt machen sollte. Sie hatte nichts zum Anziehen, und ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, hier so leicht bekleidet herumzulaufen. Woher konnte sie neue Kleider bekommen?
    Plötzliche überfiel sie Angst, ihre Gedanken liefen wild durcheinander. Sie musste nach Hause, und zwar so schnell wie möglich. Auch wenn sie bestimmt nie wieder in einem solch luxuriösen Hotel wohnen würde: Sie konnte es nicht genießen, solange sie wusste, dass sich ihre Mutter und ihr Bruder immer noch die allergrößten Sorgen um sie machten.
    Beim Blick auf das Telefon auf ihrem Nachttisch beschloss sie, sofort zu Hause anzurufen. Sie wählte die Nummer der Rezeption und bat, in die Vereinigten Staaten durchgestellt zu werden. Die Dame am Telefon bedauerte, die Verbindung nicht selbst herstellen zu können, aber sie gab Liv die internationale Vorwahl.
    Liv war gerade dabei, die lange Nummer zu wählen, als es an ihrer Tür klopfte. Sie zuckte erschrocken zusammen und rief: „Moment bitte.“
    „Wir müssen reden.“ Sie hörte Khalids tiefe Stimme auf der anderen Seite der Tür. Mit zitternden Fingern gab sie die letzten beiden Ziffern ein. „Sekunde, ich möchte nur schnell meine Mutter anrufen.“
    Es blieb einen Moment still, dann sagte er: „Wir sollten uns unterhalten, bevor Sie zu Hause anrufen. Es gibt da nämlich ein paar Dinge, die Sie wissen müssen.“
    Liv hörte das Klingelzeichen am anderen Ende der Leitung. Sie umklammerte den Hörer fester. Plötzlich sehnte sie sich schrecklich danach, die Stimme ihrer Mutter zu hören.
    „Olivia“, sagte Khalid vor der Tür in dringlichem Ton. „Sie haben keinen Pass, und es könnte schwierig werden, so schnell Ersatz zu beschaffen. Vielleicht sollten wir überlegen, wie wir Ihrer Familie diese Neuigkeiten so schonend wie möglich beibringen können, okay?“
    Sie hörte immer noch das Freizeichen. Dabei stellte sie sich vor, wie ihre Mutter zum Telefon schaute und sich fragte, wer wohl um diese Zeit anrufen mochte.
    Ihre Augen brannten und ihr Herz war schwer, als Liv schließlich auflegte, bevor die Verbindung zustande gekommen war.
    Natürlich wollte sie ihre Mom nicht beunruhigen. Dafür liebte Liv sie viel zu sehr.
    Innerlich hin und her gerissen von ihren widerstreitenden Gefühlen, ging sie zur Tür, um zu öffnen. Khalid hatte sich umgezogen und trug jetzt elegante europäische Kleidung: Dunkle, weich fallende Hosen aus feinem Baumwollstoff, die von einem geschmeidigen Ledergürtel gehalten wurden, dazu ein frisch gebügeltes mokkabraunes Hemd und glänzende schwarze Lederschuhe. Sein dunkles Haar, das sie jetzt zum ersten Mal sah, war glatt und kurz geschnitten und betonte seine markanten Gesichtszüge, die wie gemeißelt wirkten.
    Er sah völlig verändert aus, und dieser Anblick brachte sie aus der Fassung.
    Nichts war wie erwartet, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Nichts ergab Sinn.
    Sie ballte die Hände in den Taschen ihres Morgenrocks und atmete tief durch, bevor sie sagte: „Scheich Fehz, ich muss zugeben, dass ich etwas verwirrt bin. Im Auto rieten Sie mir, meinen Bruder erst nach der ärztlichen Untersuchung anzurufen, also habe ich gewartet. Und jetzt soll ich es immer noch nicht tun, weil ich meine Familie beunruhigen könnte.“ Sie schaute ihm fest in die Augen. „Ich weiß langsam nicht mehr, was ich denken soll.“
    „Vielleicht sollten wir uns erst einmal setzen.“
    „Ich will stehen bleiben und die Wahrheit hören.“
    „Die Wahrheit ist nicht so einfach, wie Sie selbst wissen.“
    Sie

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