Werde meine Prinzessin
hegte, in einem anderen Land zu sein. Einmal, als sie fest eingeschlafen war, rückte er zu ihr und legte einen Arm um sie. Doch selbst im Schlaf schüttelte sie ihn ab, und er kehrte auf seine Seite zurück.
Eine innere Kälte breitete sich aus. Er hatte das Gefühl, überstürzt gehandelt und einen unkorrigierbaren Fehler begangen zu haben. Unwillkürlich berührte er die schmale Narbe auf seiner Wange. Die Geschichte wiederholt sich nicht, dachte er grimmig. Die Situation war eine ganz andere. Dennoch grübelte er bis spät in die Nacht.
Dora erwachte in Khalils Armen. Als sie die Augen öffnete, erkannte sie, dass sie irgendwann in der Nacht zu ihm gerückt war. Sie versteifte sich und wollte zurückweichen, doch er verstärkte den Griff um ihre Taille.
"Guten Morgen", murmelte er leise.
Sie hasste es, dass allein der Klang seiner Stimme einen Schauer durch ihren Körper jagte und den Drang erweckte, sich an ihn zu schmiegen.
Ein Lächeln spielte um seine Lippen. "Du widersetzt dich und du begehrst gleichermaßen, meine Wüstenkatze. Welcher Teil von dir wird gewinnen?" Während er sprach, schob er ein Bein zwischen ihre Schenkel und presste das Knie an ihr Zentrum.
Augenblicklich erwachte ein heftiges Verlangen. Es erforderte all ihre Willenskraft, standhaft zu bleiben. "Ich werde mich dir niemals freiwillig hingeben", schwor sie. "Du magst meinen Körper zu einer Reaktion bringen, aber du wirst niemals mein Herz erreichen."
"Habe ich dich nicht davor gewarnt, mich herauszufordern?
Du kannst nur besiegt werden." Er küsste ihre Stirn. "Auf höchst entzückende Weise natürlich. Außerdem macht die Jagd einen Teil des Reizes aus."
Verzweiflung stieg in ihr auf. Wie hatte sie sich in eine derartige Lage bringen können? Ungeachtet dessen, dass er ihr wehgetan, sie belogen und benutzt hatte, sehnte sich jede Zelle ihres Körpers nach ihm.
"Du wirst mir gehören", fuhr er zuversichtlich fort.
"Niemals. Ich werde mich immer von dir abwenden."
"Und ich werde dich Nacht für Nacht verführen." Er lachte.
"Wenn du mich bestrafen willst, musst du einen anderen Weg suchen. Mit der Zeit wirst du lernen, mich wie eine gehorsame Ehefrau zu lieben."
Innerlich fühlte sie sich wieder kalt und leer, wie am vergangenen Abend. Sie wusste, dass er Wort halten und sie verführen würde, so oft es ihm beliebte, und dass sie sich fügen würde. "Ich werde dich niemals lieben", schwor sie.
"Das sagst du jetzt. Aber ich frage mich, ob du dich nicht schon ein wenig in mich verliebt hast. Bin ich dein Traummann, meine Wüstenkatze?"
Sie riss sich von ihm los und sprang aus dem Bett. Als sie ihn finster anstarrte, lächelte er nur und schlug die Decke zurück, so dass sie seine Erregung sehen konnte.
Sie drehte ihm den Rücken zu und rang um Beherrschung.
Sie musste lernen, sich vor ihm zu schützen. Sie musste stark sein. Denn er hatte Recht. In gewisser Weise war er der Mann, den sie sich erträumt hatte - der intelligente Geschäftsmann, für den sie in New York gearbeitet hatte, der charmante Liebhaber, der sie in jener ersten Nacht verführt hatte. Nicht aber der egoistische Prinz von El Bahar, der sich ihr aufdrängte.
Erst als sie sich vollständig bekleidet hatte, drehte sie sich zu ihm um und sagte ruhig: "Ich werde dich niemals mögen oder respektieren. Wenn du darauf bestehst, mich hier zu behalten, wirst du dich damit zufrieden geben müssen, dass ich meine Pflicht erfülle."
"Eine pflichtgetreue Ehefrau bei Tag und eine Wildkatze bei Nacht. Du, meine Liebe, bist meine Traumfrau."
Tränen brannten in ihren Augen, "Wie schön für dich, Khalil.
Du bist für mich nicht mehr als ein Albtraum, aus dem ich zu erwachen hoffe."
Sie musterte ihn forschend, doch nicht einmal ein
Wimpernzucken verriet seine Gedanken. Dann wandte sie sich ab, weil sie entschlossen war, ihn niemals wieder ihre Tränen sehen zu lassen.
11. KAPITEL
Die Rückfahrt zum Palast verlief in angespanntem
Schweigen. Während Dora stur geradeaus starrte, warf Khalil ihr verstohlene Seitenblicke zu. Weshalb war sie so aufgebracht? Er mochte sie am Anfang hinsichtlich seiner Gefühle irregeführt haben, aber was zählte das noch? Er hatte sie geheiratet und beabsichtigte, sie mit Respekt und Rücksicht zu behandeln. Die Eheschließung ermöglichte ihr ein Leben in Wohlstand und voller Privilegien. Mit der Zeit musste sie doch einsehen, dass es nur von Vorteil für sie war.
Oder nicht? Dora war wesentlich intelligenter und
selbstständiger
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