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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lauterbach
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ließe sich auch von desolater Gottverlassenheit sprechen. Auf der Übergangsstrecke zur Mittelposition reduziert
     sich allmählich das Gefühl der Fremdheit, |72| um schließlich in der Mitte dem Erleben der Möglichkeit von Ichstärke, Geborgenheit und Eigensinn zu weichen. Vorher bietet
     die innere Hölle in verschiedenen Graden eine willkommene Landefläche für die Du-sollst-nicht-merken-Industrie: Highlights,
     Zerstreuung, Beschwichtigungen, Lebkuchenherzen, Tranquilizer, Orden, Versicherungen, Plüschtiere, Unterhaltung ohne Ende.
     Aber wir merken unterschwellig doch, dass uns etwas fehlt – dass wir uns selbst fehlen.
    Auf dem Weg Richtung Fullinger spüren wir uns stärker und stärker, wissen auf geheimnisvolle Weise mehr um uns. Zufriedenheit
     und existenzielles Aufgehobensein – im Gegensatz zur Plüschsofa-Geborgenheit – nehmen zu. Wir verausgaben uns nicht mehr,
     sondern investieren uns. Indem wir uns in unsere eigensinnigen Projekte werfen, nimmt unsere Kraft zu, anstatt uns auszulaugen.
     Wenn es gut läuft, wenn unser Tun unter einem guten Stern steht, erfüllen uns Kreativität, Spontaneität, Inspiration. Wir
     wachsen über uns hinaus – anstatt im Nullinger zu schrumpfen. Im Fullinger-Sog sind wir beflügelt. Durch den Kräftezuwachs
     und die Freisetzung unseres Potenzials erleben wir eine Nähe zum Leben, von der wir im Nullinger-Sumpf nicht glauben, dass
     es sie gibt. In anderer Terminologie könnten wir diesen beglückenden Flow-Zustand auch als Gottnähe definieren. Am Fullinger
     nimmt das glückselige Erfülltsein von nichts als der Fülle selbst solche Ausmaße an, dass wir uns vollkommen abhanden kommen – aber eben nicht untergehend wie
     am Nullinger, sondern aufgehend, uns übersteigend. Hier wird wieder die Frage brisant, was am rechten Rand geschieht.
     
    Betrachten wir die Skala:

    Eigene Position?
     
    Wohin beame ich mich auf der Skala, wenn ich mir einen Gott vorstelle, an den zu glauben mir eine Freude wäre?
     
    Navigationssätze
Gott ist erfüllte Sehnsucht.
Indem ich den Gott draußen anbete, verhindere ich den Gott im eigenen Innern.
Es gibt kein Gefälle zwischen Gott und Mensch.
Wer sich selbst treu bleibt, rückt Gott näher.
Alle Heiligen waren radikal.
Erst heil, dann heilig.
Die Scheinheiligen klammern die halbe Welt aus, die Heiligen nehmen die ganze Welt.
Heilig werden wir nicht, heilig sind wir.
Das raffinierteste Versteck des Teufels ist im Kirchengott.
Sich im Schönen zu verlieren ist Ankunft.
    |74| Integrationsfragen
Wie steht es mit meinem Gott?
    – Gibt es ihn?
    – Will er etwas von mir?
    – Nervt er?
    – Liebt er mich, wie ich bin?
Sollte ich ihn vielleicht mal erlösen?
    (Zum Beispiel von dem Bild, das ich von ihm habe.)
    Flugsatz: Voller EigenSinn ist AllSinn.
     
    5
    Weitere Ausführungen finden Sie auf dem Tonträger ›Wo versteckt sich Gott?‹.

|75| Hass
    Wer vermag denn zu lieben? Wer kann es?
– Noch keiner.
    Rainer Maria Rilke
     
    Was ist Hass? Drehen wir einfach eine Definition von Liebe um. Die Liebe sagt: »Gut, dass es dich gibt«, und der Hass sagt:
     »Oh, wenn es dich bloß nicht gäbe.« Die Liebe stellt eine Daseinsbestätigung aus, der Hass eine Daseinsauslöschung. Hassende
     sind so intensiv auf einander bezogen wie Liebende. Wer hasst, hockt im Energiestau. Wer liebt, ist energetisch im Fluss.
     Deshalb lohnt es sich, den Hass aufzulösen. Gehen Sie so vor:
Schauen Sie sich den Stau an.
Positionieren Sie Ihre Hassbefindlichkeit auf der Bewusstseinsskala.
Fragen Sie sich, was Sie tun können, um in Bezug auf die gehasste Person einen freieren Kopf, ein weiteres Herz zu bekommen.
Tun Sie es.
Schauen Sie sich an, in welcher Weise Sie die gehasste Person zum Sündenbock gemacht haben, um selbst nicht auf eine Handlungskonsequenz
     kommen zu müssen. Nach dem Motto: »Es ist leichter, dich zu hassen, als mich von meinem Sündenbock über meine Schattenanteile
     belehren zu lassen.« So hasse ich dich zum Beispiel, weil du immer unpünktlich bist und in der Nase bohrst, und bemerke nicht,
     wie sehr ich darunter leide, dass ich mich selbst mit einem Pünktlichkeitswahn geißele und mir »körperliche Saloppheiten«
     verbiete.
Integrieren Sie Ihre Schattenanteile, indem Sie Ihre Projektionen zurücknehmen. Konkrete Hinweise finden Sie in den Kapiteln
     »Integration« und »Projektion« sowie ausführlicher in Ute Lauterbach, ›LiebesErklärungen‹ (dtv).
    |76| Warum ist Hass überhaupt möglich? Mit Partnern werden

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