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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein, dass sie was Großes Vorhaben. Einen gewaltigen Deal, denke ich.«
    »Das glaube ich nicht. Einen Werwolf-Deal. Nein, nein, so weit möchte ich nicht denken.«
    »Ich aber, Max. Ich gehe weiterhin davon aus, dass sie irgendwie Furcht vor uns haben.«
    »Warum sollten Sie?«
    »Du bist bestimmt schon bekannt geworden. Du hast Feinde bekommen, die nicht unbedingt normale Menschen sind.«
    »Noch steht nicht fest, dass uns Werwölfe besucht haben. Es können auch ganz normale Tiere gewesen sein.«
    Maxine wiegte den Kopf. »Wer läuft schon fast nackt mit Wölfen durch die Gegend?«
    »Verrückte gibt es immer.«
    »Hör auf, Carlotta. Du willst mir nur alles ausreden. Aber das schaffst du nicht.«
    »Ich habe dich nur auf den richtigen Weg bringen wollen.«
    Die Melodie des Telefons unterbrach das Gespräch der beiden.
    »So früh schon?«, flüsterte Carlotta.
    Die Tierärztin hob ab, lauschte einen Moment und stieß einen überraschten Laut aus.
    Dann rief sie: »Du John?«
    Das Vogelmädchen drehte sich auf seinem Stuhl. Es kannte eigentlich nur einen Mann mit dem Namen John, der so freudig von Maxine ausgesprochen worden war.
    John Sinclair!
    Carlotta wusste nicht, ob sie sich darüber freuen oder darüber mehr nachdenken sollte. Der Freund aus London rief sicherlich nicht grundlos an.
    Es hatte auch keiner Geburtstag, dem er hätte gratulieren müssen, das musste schon einen anderen Grund haben.
    Sie drehte sich so, dass sie Maxine im Auge behielt. Dabei stellte sie fest, dass deren Gesichtsausdruck nicht eben glücklich aussah. Die Nachricht, die sie erhielt, ließ sie keineswegs jubeln.
    »Ist das Zufall, John?«
    Sie hörte zu. Dann sagte sie, und dabei lächelte sie sogar: »Jedenfalls bin ich froh, dass ihr kommt. Soll ich euch vom Flughafen abholen?« Sie lauschte und sagte dann: »Also nicht. Gut, dann komm vorbei. Aber zuvor erzähle ich dir noch meine Geschichte. Ich bin drauf und dran gewesen, dich ebenfalls anzurufen.«
    In den folgenden Minuten sprach nur eine. Die zuhörende Carlotta war froh, dass die Tierärztin sich alles von der Seele redete. Jetzt konnte man die Dinge ganz anders angehen.
    Als sie dann auflegte, lächelte sie. »Na, was sagst du? Das Schicksal ist gerecht. John und Suko sind auf dem Weg hierher, und sie bringen jemand mit.«
    »Kenne ich den?«
    »Er heißt Amos Irving.«
    »Nie gehört, den Namen.«
    »Ach ja, noch etwas«, sagte Maxine Wells wie nebenbei. »Er ist übrigens ein Werwolf. Oder steht kurz davor einer zu werden, wie mir John berichtet hat.«
    Es kam nicht oft vor, dass es dem Vogelmädchen die Sprache verschlug. Jetzt war es der Fall, und Carlotta konnte nur den Kopf schütteln, denn sie sah beim besten Willen keine Verbindung.
    »Wie kommt das denn zusammen?«, flüsterte sie.
    »Ich weiß es nicht, Mädchen. Aber eines ist sicher. Wir werden es herausfinden. Und mein Verdacht, dass es hier in der Umgebung Werwölfe gibt, hat sich bestätigt.«
    Carlotta nickte. »Ja, das sehe ich jetzt auch so.« Auf dem Teller lag noch Müsli. Sie mochte das Essen nicht mehr und schob den Teller demonstrativ von sich weg.
    ***
    Was in der Nacht passiert war, hatte Maxine zwar nicht vergessen, aber verdrängt, denn die Arbeit als Tierärztin nahm sie den Vormittag über in Anspruch. Es war nicht so viel los, dass sie Carlotta als Hilfe gebraucht hätte. Sie hatte ihr Versprechen tatsächlich wahr gemacht und lag im Bett. Sie holte den Schlaf nach, der ihr fehlte, und die Tiere, die Maxine Wells gesund gepflegt hatte, wurden auch gegen Mittag abgeholt. Weitere Patienten wollte sie heute nicht mehr behandeln. Sie schloss die Praxis, blieb aber noch für eine Weile draußen vor der Tür stehen und schaute zum Himmel.
    Haus und Praxis lagen in einer ruhigen Gegend der Stadt, in der es etwas hügelig war. Wenn sie auf das Dach des Hauses stieg und nach Süden schaute, sah sie sogar das Meer, doch daran hatte sie im Moment kein Interesse, denn sie schaute gegen den Himmel.
    In der Nacht würde der volle Mond am Himmel stehen. Es klang zwar etwas pathetisch, aber ihr kam der Begriff Werwolf-Wetter in den Sinn, auch wenn der Himmel momentan noch nicht klar war, sondern eine gräuliche Wolkendecke zeigte.
    Wind wehte so gut wie nicht. Wie in fast allen Ländern im nördlichen Europa war es zu warm für die Jahreszeit. An Schnee und Frost war nicht zu denken. Erst in den nächsten Tagen sollte das Wetter umschlagen.
    Maxine freute sich darüber, dass sie Besuch von ihren Freunden

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